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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Die kgl. Kunstgewerbeschule in München
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0058
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105

Kunstliterntur.

106

^üsiuß bildet ,...^ ruu^i

^echt warm empfundene biographische Sklz;e des ers en
Direkto"« "" '

eine allerdings knapp gehaltene, aber

^ ' ' ' ' " ^ ' ' ,4

^lrektvrs der Anstakt, des verdienstvollen Hermann DP .

Endlich bringt uns die Fcstschrist eine mltteks .tcht-

druckes hergestellte Ansicht des Lichthoses der k. Kuns ge-

werbeschule, zngleich ein glänzendes Zeugntß der hohen

Begabung und des künftlertschen Könnens des -vau-
meisters.

Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhm, mtt
aufrichtiger Freude der Ausstellung von Schülerarbetten
Anstalt aus allcn Fachabthciluugen zu geN'nken,
welche höchst schätzenswerlhe Ersolge der rastlosen -öe-

mühungen des Vorstandes wie dcs gesaiumten Lehrper-
svnals um die Hebung der Schule erkennen ließen.

2m vorigen Sominer-Semester wurve diescl e ^von
128 Schülern und 49 Schülerinnen besucht. — 4-as
Budget rer männlichen Abtheilung beläust sich gegm-
Märtig in runder Summe aus 57,500 Mark, oas
Meiblichen Abtheilung aus 17,400 llbark.

0tt«

Auttstliteratur.

Naturgeschichte der Kunst. Heidelberg,
8m Bassermann. 1877. 8.

eine neue naturgemäßere Grundlage zu geben. Wer sich
je über die hohle ästhetische Phraseologie geärgert hat,
die selbst in manche unserer besten Lehrbllcher Eingang
gefunden hat, der wird es mit dem Ncferentcn dem Ver-
fasser Dank wissen, daß cr wenigstens den Versuch ge-
macht hat, hier Ordnung zu schaffen. Hicrzu kommt als
weiterer Vorzug Busch's volles Berständniß der Thier-
welt und der niederen Organismen; hierdurch erfüllt er
eine Hauplbedingnng des echten Kunstsinnes und Knnst-
verständnisses.

Das in „Schwabachern" gedruckte, trefflich aus-
gestattete Buch ist ein Vcrsuch, den Refereut im bcsteu
Sinne des Wortes zeitgcmäß nemieii möchte und der
wohl nicht lange vereinzelt dastehcn wird. b'.

i'tuiigen, die er erregt.
^ »UONio

vielverheißende Titel befriedigt nicht alle Er-
Denn die Frage: Wie kommt
^ , impiLus" zu der Vorstellung des Schöncn?

tiitt "och schärfer formulirt, sowie die Beantwor-
^""hstens versucht sein; und gerade von dem rein
vvll^^o^^" Standpunkt aus, den der Verfasscr mil
Mvn"' viunimmt, hält Referent einc solche Beant-
>tt»en"^ ^ "wglich. Ferner müßte das Buch, um
A»/" "''1 vvlllm Recht zu führen, von diescm

^s. ^"^'Pi'vblem aus historisch cntwickeln, wie von den
ÜiiiN' ^"^"üvn eincs von der Vorstcllung des bloß
!»x unabhängigen Schönheitsbegriffs sich allmählich

»i Welt der Kunst aufgebaut hat. Andeutuugen

.>- --.

üeistvolh

öiöt zwar das Bnch und zwar zahlreiche uud
^ran^' ^ ^st uian bri andercr Aufschrift nur wenig
Pole .-"^"Htzen hätte, nämlich: das etwas zu breite
öjz gegen das alte Testamcnt, wobei der Verfasser

scheiut "Kartätschen nach Spatzen" zu schießen

2 ' ^ie ctwas zu zahlreichen Citate, einige ohue

^ubbock^^^' andere nach den Werken des Sir John
/ l'ie man zwar mit Vergnügen liest, aber doch
Ivirp ^ vine letzle Änstanz in cthnologischen Fragcn
sehr lasseu wollen. Andercrscits hat das Buch

sH,^ ^vhiedene Borzüge: neben eincr frischen und ge-
Sta V^E" Sprache vor Allem cinen unumwuiidencn
(de„' er'E' ^us Kant und Schopenhauer eincrseits
bxss^/'^^'u E. von Hartmann" hätte der Autvr wohl
seits^ -^ui Spicle gelassen!), auf Darwin anderer-
sich stützend, versucht Busch dcr Kunstcikeniitiiiß

Kunst- und kulturgeschichtlichc Dtiikmale dcs läeniia-
»ischcn M»>cuins. Ilnter diescm Titel hat dcr Direktor des
Germanischen Museums, A. Esscnwein, socben cin stattliches
Album in Quartformat mit 12»Holzschnitttafclu veröffentlicht,
welches bestimmt ist, als Gewinngegeuftand bei der zum
Beften des Wiederaufbaues des rhemaligeu Augustinerklosters
veranstalteten Lottcrie zu dieuen. Die Abbildungen, nach
Zeit und Stoff, beziehungsweise Gebrauch und Hcrstellungs-
weise, in übersichtliche Gruppcn geordnet, bildcn ein übernuS
schätzsnswerthes Material für das Studium der deutschen
Kultur- und Kunstgeschichte von deu vorhistorischen Zeiten
bis zum Ausgang der Renaissance. Es war gewist eiu sehr
glücklicher Gedauke, die zahlreichen Holzschnitte, wclche iu den
Publikationen des Museums, dem ),Anzeiger für die Kunde
der deutschen Vorzeit", den Katalogcn und Wegweisern ver-
streut, sett 25 Jahren sich augesammelt haben, auf diese
Weise auf's Neue zu verwerthen. Wo eine Ergänzung ein-
zelner Gruppen wüuschenswerth erschien, hnben nuch ändcr-
weitige Publikationen, wie die „Mouatshefte der k. k. Central-
kommission", die„Gewerbehalle", das„Kunsthandwcrk"u.s.w.
Holzschnitte beigesteuert. Jede Tafel enthält kurze Vermerke
über Entstehungszeit, Größe, Material rc. der abgebildeten
Gegenstände. Außer den für die Lotterie bestimmten 20U0
Exemplaren sind dem Vernehmen nach einige Hundert Excm-
plare für den buchhändlerischen Vcrtrieb Hergestellt. Kunst-
und Alterthumsfreunde iverden nn dem reichhaltigen in der
Drugulin'schen Offizin mit allcr Sorgfalt hergestellten Bilder-
werk ihre Freude haben — und sich gern durch Erwerbung
von Loosen die Anwartschaft auf einen solchen Gewinn
sichern.

z Dic gricchischen Thoiifigurc» aus Tanagra. deren A»f-
findung nicht geringes Aufsehcn unter den Kcunern und
Freunden antiker Kunst erregtc, iverdcn demiiächst in eincr
mit dem denkbarsten LuxuS ausgeftthrten Publikation bci W.
Spemann in Stuttgart erscheinen. Als Vcrvielfältigungs-
mittel ist der Farbcndruck auf Grundlage der Aquarelle des
Malers Ludwig Otto gewählt; außerdem hat der Kupfer-
stecher I F. Deininger in Münchcn cinc Anznhl Figuren
nach Zeichnungen des gennnnten Künstlers iu Kupfer radirt.
Den Text liefert N. Kekulö. Die Zahl der Farbendrucke ist
12, der Preis des ganzen Wcrkes 18» Mark.

x Das Gcsaiiiiiirgcbict dcs Lichtdrucks. Prof. I. Husnik
in Prag hat als 22.' Band der bei A. Hartleben in Wien
erscheineuden chemisch-tcchnischen Bibliothek unter dem Titel
„Das Gesammtgebiet des Lichtdrucks" ein Werkchen heraus-
gegcben. daS iu anschaulicher Weise cine prnktische Anleitung
zur Herstellung von Photolithographien, Emailphotographien
und Zinkographien zu geben bestimmt ist. Bei der sich immer
mehr steigerndeu Bedeutung, welche diese Neproduktious-
arten für das Kunstgewerbc rc. gewinnen wird das leicht
faßlich geschriebene Werkchen gewiß Manchem willkommen
sein, der sonst dcm technischen Betriebe der Biichherstellnng
sern steht.
 
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