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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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685

Konkurrenzen. — Personalnachrichten. — Vermischts Nachrichten.

686

nasconi, 8tuäi sojira la storia äslis. jottnrs italiana
(Verona 1865), S 2U5 ff. 214ff. 223 ff., Lernioliefs, Werke
italienischer Meister, S. 436. Möglicherweise gelingt es der
urkundlichen Forschung, die Namen einiger weiterer Meister
jener Vorzeit ans Licht zu zichen und dein Gedächtnis der
Nachwelt zu erhalten; was uin so wünschenswerter wäre,
als gerade die Veroneser Schule uns ebenso sehr durch ihre
anspruchslose Gelassenheit, wie durch ihre einfache Gediegen-
heit und liebenswürdige Offenheit anmutet.

Würzburg. I. Kohlcr.

Aonkurrenzen.

x. — Dcr Drcsdcner Kunstgcwcrbevercin crläßt ein
PreiSausschreiben zur Erlangung eines Entwurfs zu einer
Urkunde über die Mitgliedschaft der Dresdener Goldschmiede-
innung. Es sind dasür zwei Preise, 160 Mk. und 65 Mk.
ausgesetzt. Die Einlieferung hat bis zum 15. Oktober 1885
zu geschehen. Für die eventuelle Ausführung eines preis-
gekrönten Entwurfs sind weitere 75 Mk. angesetzt. Als
Preisrichter fungiren Hofrat Prof. C. Grnff, Nechtsanwalt
W. Lesky, Prof. M. Rade und von seiten der Gold-
schmiedeinnung Th. Marpö und H. Mau. Nähere Be-
stimmungen sind aus dem vom Dresdener Kunstgewerbe-
verein versandten Rundschreiben zu ersehen.

— Für dic Konkurrciiz um das Dcnkinal für Franz
-Tavcr Gabclsbcrgcr waren 18 Modelle, davon 15 aus Mün-
chen, 2 aus Trcsden und I aus Jnnsbruck, eingelaufen. Tie
königl. Akademie dcr bildenden Künste bezeichnete vier der
eingesandten Arbeiten als die besten und zwar Rr. 1, init
dem Motto: Dem Verdiensle, von S. Eberle in München;
Nr. 2, Motto: Sobald die Feder u. s. f., von Wilhelm Nü-
niann in München; Nr. 3, II taut seiusr pour reeolter,
von Franz Bernauer in München, und Nr. 4, Stein und
Erz, von Karl G. Barth und Ant. Spenger, beide in
Münchcn. Bis zum I. Januar 1886 wird das ausführende
Komile entscheiden. welches Modell ausgeführt wird. Das
Koniitö wählt hierbei nach freiem Ermessen, ohne an den
Spruch der Akademie-Jurij, der lediglich Gutachten ist, ge-
bunden zu sein.

L>ersonalnachrichten.

8n. Am Mimchcncr Kiipscrstichkabinctt ist vr. Wilh.
Schmidt an Stelle des in Ruhestand getretenen Vorstandes
Ferd. Rothbart zum Vorstande und ersten Konservator er-
nannt worden. Die Stelle des zweiten Konservators wurde
dem Privatdozenten vr. Richard Muther übertragen.

Vermischte Nachrichten.

— st. Dcm Sckrctariat für die nächstjährige großc Bcr-
lincr Kiliist-sIiibiläums-sAuSirelliiiig ist niit Genehmigung des

Die «zriese entwickeln sich in klarer Anordnung und inannig-
faltig bewegten Gruppcn mit lebendig zum Ausdruck koniinen-
den Motiven.

8u. Wormscr Doi». Die Wormser Zeitung veröffentlicht
ein zweites von den Herren Hofbaudirektor I. v Egle, Archi-
tekt Wilh. Mcyer und Geh. Oberbaurat F. W. Muller abqe-
fasckes Gutachten über den baulichen Zustand des Wormscr
Doms. Aus demselben geht hervor, daß zur Erhaltung der
Westkuppel auf Decennien hinaus durch Verankcrungen und
Ausbesserung schadhafter Stsllen des Gewölbes Rat geschafst
werden kann; dagegen ist der Zustand des Chores derart,
daß die Sachverständigen zu einem tsilweisen Abbruch raten
zu müssen glauben. Jnteressant in dem Gutachten ist der
Nachweis, daß das große Radfenster erst nachträglich in den
Bau eingefügt wurde, jedoch noch während der Zeit, in
welcher das Bauwerk ausgeführt wurde. Nach Entfernung
des Putzes und der Ausflickungen in den sehr zerstörten Ge-
wänden der inneren Chornischen zeigte sich nämlich, daß die
Rundstäbe derselben auf gleiche Weise mit Zickzacklinien ver-
ziert sind wie die Speichen der Rose; außerdem sind sich dio
Profile dieser Ornanionte vollkoninien gleich. Westkuppel und
Chor haben ferner Steinmetzzeichen, die, aus einzelnen ge-
raden Strichen zusammengesetzt, für diese Bauteile bezeich-
nend sind. Sie kommen, soweit bis jetzt festgestellt werden
konnts, sonst nirgends am Dome vor. An einer Quader des
inneren Entlastungsbogens der großen Nose findet sich nun
dasselbe Zeichen !^I, welches an allen Wänden des Chores
sehr häufig auftritt: ein Beweis, daß Chor und Entlastungs-
bogen von denselben Werkleuten hergestellt wurden

x. — Jn Salzburg soll ein Makart-Denkmalvon Tilgner
errichtet werden. Als Material wird Bronze verwendet.
Das Bildwerk selbst soll in doppelter Lebensgröße aus eineni
Marmorsockel stehen, der auf eineni großen Granitblocke ruht.
Eine Skizze des Monuinentes ist in Preßburg ausgestcllt.

Dcr Ausbau dcs Münstcrs zu lllm ist in ein neues
Stadium getreten, insofern die zur Vollendung des Turmes
notwendige Verstärkung des bcstehenden Teils ihren Abschluß
erreicht hat. Acht mächtige Steinbogen bilden über und
neben dem alten Turingewölbe den sesten Grund zuin Weiter-
bau für das Achteck. Beim Betrachten dieser Arbeiten, wozu
gegenwärtig auf dem Turnie selbst die beste Gelegenheit ist
— später wird man nur noch die Einbauten hinter dem
Matzwerke der Fenster sehen können —, ist es schier unbc-
greiflich, anzunehinen, daß der Meister, der den Plan dieses
wundervollen Turmes ersonnen hat, sich in der Berechnung
der Stärke der Grundmauern und in dem gesamten Untcr-
werk, das erforderlich ist, das Ganze zu tragcn, so ungeheuer
geirrt haben sollte; es scheint vielmchr wahrscheinlich, daß
Ulrich von Ensingen den Turm, an dessen Ausführung er
verhindert wurde, ursprünglich gar nicht so hoch hat aus-
führen wollen, wie es spätere Meister, hauptsächlich Matthias
Böblinger, dessen Steinmetzzeichen mit der Jahreszahl 1494,
jetzt sehr sichtbar, sich auf der Nückseite eines Wimperges des
oberen Umganges befindet, hat thun wollen. Und dieses

. ^ ^ nkiereu UmaanaeS bennver, yat lyun wollen. Und dieses

Senats der königl. Akademie der Kunste Herr Kunjihandk ^ -^,,^,1, den Turm inimer noch höher zu bauen, als ur-
Fritz Gurlitt beigetreten. Derselbe wrrd stch nach den ^ , .s, ^ Absicht war, ist auch heute noch vorhanden,

verschiedenen Kunstcentren des Sluslandes begeben, Pjjjne werden inimer nocki kleineu Aiiberiiiine,,

dortigen Künstlerkreise jur die Beschickung der AÜsstellunq
zu gewinnen. Man darf dieses Arrangement init Freude
begrüßen, da es Herrn Gurlitt, dessen BeUebunaen ,u
einheimischen und auslandischen Künstlern bekannt ^dessen
mannrgfache Bestrebungen zur Hebung des Berliner Kunst-
marktes auch in leitenden Kreisen anerkannt si,,d lioffentlick,

auch gelingen wird, durch Verkaufsvermittlungen die' Aiw-
stellung auch fur dieKunstler nutzbrinqender ru aestalten
8n. Für daS ncuc Mujcum i« ^ -ps melüies

nach den preisgekrönten Entwürfen des Architekten B'^stiinil,
i„ L-ipzig (früher in Düsseldorf) erbaut wird ist PrW
Melchior Zurstrafien in Leipzjg „,jt cj„„„' Tjaureiircs
beschäftigt, welcher, unter dem Hauptgesims der VorVer und
der beiden seitlichen Fronten sich hi„ticl„-„>,
lichsten Schmuck des stattlichen Bauwcrks ^^-„"10^^°^
Stoff zu dem iii vicr gesonderten Kompositione , a ^aciiilir
ten 2,4» in hohcn Fries ist der mit dei- ""^öejuhi

knüpften Sage. Legende und Geschichie 7,itleliu 0^A,?die
keltische Vorzeit, aus welcher das Muscum
bleibsel bewahrt, reiht sich die Fahrt de - E ^

Köniq Etzel, nn diese die Legende deS heil

B-l-hnung des Herzogs Jasomirgott du.ch ^aj^ Fi.'-d" jch j' !

denn die Pläne iverden immer noch kleinen Änderungen
unterworfen und sind immer noch nicht endgiltig sestgestellt.
Unverkennbar tritt dabei auch das Bestreben zutage, den
Turm um einige Meter höher zu sühren als die Spitzen des
Domes zu Köln. Es ist das eine Nebenbuhlerschaft, die an
und für sich ebenso harmlos wie begreiflich ist, die aber an
scheinend doch Schwierigkeiten einschließt. deren Bewältigung
nicht so leicht ist, als es den Anschein hat. Da kann man
„ur wünscheii und hoffen, daß diesem Bestreben, den höchstcn
Turm der Welt in Illm zu haben, nicht die künstlerische Form
und die edlen Verhältnisse derselben zum Opfer fallen. Das
baufällig gemordene, ziegelgedeckte Satteldach über dem
Langschiffe ist, wie bereits erwähnt, inzwischen auch behuss
Erneuerung entfernt worden. Für die neue Bedachung wer-
den, wie verlautet, buntglasirte Ziegel verwendet werden. Bei
den sehr großen Flächen, die dabei in Betracht kommen. wird
die koloristische Lösung der Frage nicht ohne Schwierigkeiten
sein. Jedensalls wäre zu wünschen. daß sie eine glücklichere
iverde als die Jnnenausnialung deS Chores, die man mit
nichten als cine solche bezeichnen kann. Außer dem jctzt
vollendeten Ilmbau dcr Neidhardtkapelle und eines damit in
Zusammenhaiig stehenden Fensters ist im Jnnern der Kirche
 
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