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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0244
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475 Sammlungen und Ausstellungen. — Vereine und Gesellschaften. — Denkmäler. — Vermischte Nachrichten. 476

Geheimer Regierungsrat, Direktor der Königl. Gemäldega-
lerie; 3. Dr. R. Dohme, Geheimer Regierungerat; 4. Eilers.
Hofzimmermaler; 5. Ewald, Professor, Direktor der Unter-
richtsanstalt des Königl. Kunstgewerbemuseums; Ii. f von
Forckenbeck, Oberbürgermeister; 7. Grunow, Erster Direktor
des Königl. Kunstgewerbemuseums; S. 0. Hainauer, Bankier;
9. Graf von Hamich, Geschichtsmaler, Professor; 10. A. von
Heyden, Geschichtsmaler, Professor; 11. Ad. Heyden, Baurat;
12. C. Jessen, Direktor der städtischen Handwerker- und Bau-
gewerkschule; 13. Ihne, Hofarchitekt, Hofbaurat; 14. Krätke,
Direktor der Aktiengesellschaft für Fabrikation von Bronze-
waren und Zinkguss; 15. Dr. Lessing, Professor, Direktor der
Sammlungen des Königl. Kunstgewerbemuseums; 16. O. Les-
sing, Bildhauer, Professor; 17. Dr. Lippmann, Geheimer Re-
gierungsrat, Direktor des Königl. Kupferstichkabinetts; 18.
P. March, Kommerzienrat; 1!). E.Puls, Kunstschlossermeister;
20. Reuleaux, Geheimer Regierungsrat, Professor an der tech-
nischen Hochschule; 21. Max Schulz, Möbelfabrikant und
Kunsttischler; 22. Dr. Stryck, Stadtverordnetenvorsteher; 23.
Susmann-Hellborn, Bildhauer, Professor; 24. Dr. Weigert,
Stadtrat und Fabrikbesitzer.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

Q Zur Xriioryanisatiim i/rr Berliner Klinslausstellungen.
In der auf den 24. Mai anberaumten außerordentlichen
Hauptversammlung des Vereines Berliner Künstler, in der
nach der Tagesordnung endgültig über die Stellungnahme
des Vereines zur Frage der neuen Einrichtung der großen
Kunstausstellungen Beschluss gefasst oder eine Kommission
zur Beratung neu aufzustellender Satzungen gewählt werden
sollte, ist fast einstimmig für den zweiten Punkt der Tagesord-
nung entschieden worden. Diese Entscheidung ist dadurch
herbeigeführt worden,dassMalerDielitz dringend einZusammen-
wirken der Akademie der Künste und des Künstlervereines
empfahl, um gegen die Vorschläge des Kultusministeriums
ein möglichst starkes Gegengewicht zu bilden. Der Präsident
der Kunstakademie, Prof. Karl Becker, machte darauf die
Mitteilung, dass die Akademie bereits eine Kommission zur
Vorberatung de« Angelegenheit gewählt habe. Er stellte
den Antrag, dass der Künstlerverein ebenfalls eine Kom-
mission von sechs Mitgliedern wählen möge, und dass beide
Kommissionen in gemeinschaftlichen Beratungen ein neues
Programm aufstellen sollen. Dieser Antrag wurde mit allen
Stimmen gegen zwei angenommen. Zu Mitgliedern seiner
Kommission wählte der Künstlerverein zunächst die Maler
Breitbach und Dielitz und die Bildhauer Geiger und Manzel.
Die Akademie hat bis jetzt die Maler Karl Becker, Bracht
und Scheurenberg, den Bildhauer Schaper und den Archi-
tekten Ende gewählt.

VEREINE UND GESELLSCHAFTEN.

*** Der Oesellschaft für rationelles Malverfahren in
München ist von dem Finanzausschuss der bayerischen Ab-
geordnetenkammer ein einmaliger Zuschuss von 12000 M.
gewährt worden.

t*t Der Deutsche Künstlerverein in Rom hat eine Ein-
gabe an das preußische Kultusministerium gerichtet, worin
dieses ersucht wird, für den Bau eines deutschen Künstler-
hauses in Rom den preußischen Staat oder das Deutsche
Reich zu interessiren. Das Künstlerhaus habe den Zweck,
Stipendiaten vollkommen eingerichtete Ateliers zur freien
Verfügung zu stellen, zu kurzem Aufenthalte hier weilenden

Künstlern billige, sofort benutzbare Räume gegen mäßiges
Entgelt offen zu halten und solle auch einen besondern
Raum für Ausstellungen, sowie einen Garten und Terrassen
zu Freilichtstudien enthalten. Das Haus würde nach den
dem Kultusministerium vorgelegten Plänen auf 4—600 000
Lire zu stehen kommen. Nach vertraulichen Mitteilungen,
welche einer Persönlichkeit in Rom gemacht wurden, soll
gegründete Aussicht vorhanden sein, dass das Gesuch bald
eine günstige Erledigung findet.

DENKMALER.

x. Ein Denkmal Felix Mcndclssohn-Bartholdys wurde
am Himmelsfahrtstage in Leipzig enthüllt. Es ist von
Werner Stein in Leipzig in Bronze ausgeführt und befindet
sich vor der Fassade des Neuen Konzerthauses. Der Meister
steht auf hohem Steinsockel, zu seinen Füßen sitzt die Muse
der Tonkunst, links und rechts am Sockel sind muaizirende
Kindergruppen angebracht, die sich mit der Ausführung
Mendelssohnscher Kompositionen beschäftigen. Wir bringen
demnächst eine Abbildung des trefflichen Kunstwerks.

VERMISCHTE NACHRICHTEN.

%* Der Osnabrücker Kaiserpokal, für den Baron von
Rothschild in Frankfurt a. M. 1200(X) M. geboten, hat neuer-
dings wieder die städtischen Kollegien Osnabrücks beschäftigt.
Es war ein Schreiben des Regierungspräsidenten vom 2. Mai
eingelaufen, dessen wesentlicher Inhalt nach der Osnabrücker
Zeitung folgender ist: Die Entscheidung über den Kaiserbecher
geht dahin, dass die Erteilung der Genehmigung zum Ver-
kauf zur Zeit schon deshalb ausgeschlossen sei, weil ein be-
stimmter Kaufantrag nicht mehr vorliege. Die bloße Mög-
lichkeit, ihn zu verkaufen, sei zu unsicher, um daraufhin
im voraus die Genehmigung zu einem Veräußerungsgeschäft,
dessen Verwirklichung noch ganz dahingestellt sei, auszu-
sprechen. Die Genehmigung zum Verkauf we^de daher zur
Zeit versagt. Einem etwaigen Verkauf ins Ausland stehe zu-
dem entgegen, dass es im Interesse der vaterländischen Denk-
malspflege geboten sei und dem Zwecke des maßgebenden
Gesetzes entspreche, zu verhüten, dass hervorragende uner-
setzliche Kunsterzeugnisse der deutschen Vorzeit, wie der
Kaiserbecher, der Heimat verloren gehen. Diesem für die
Staatsbehörde entscheidenden Gesichtspunkte gegenüber
würde, so lange nicht zwingende Gründe zum Verkauf nöti-
gen, die Rücksicht auf einen für die Stadt zu erzielenden
hohen Kaufpreis nicht gleichwertig in Betracht kommen
können. Angesichts dieses Bescheides hat der Magistrat be-
schlossen, den Beschwerdeweg einzuschlagen. welchem Be-
schlüsse die Stadtverordneten beistimmten.

„% Die Pflege der Denlcmäler in der Provinz Branden-
burg ist von dem Provinzialausschusse in die Hand genommen
worden, der zu diesem Zwecke eine Kommission von fünf-
zehn Mitgliedern aus dem Kreise der Provinzialverwaltung,
der Geschichts- und Kunstvereine der Provinz und aus an-
deren Fachmännern gebildet hat. Ihre. Aufgabe wird in der
Erhaltung und Erforschung der vorgeschichtlichen und ge-
schichtlichen Denkmäler bestehen. Auch soll das von
R. Bergau aufgestellte Inventar der Kunstdenkmäler der
Provinz Brandenburg fortgesetzt werden.

Zur schnellen Erzielung einer schönen grünen Patina
bei Bronxedenkmälern hat der Bildhauer und Bronzewaren-
fabrikant Max Fritze in' Berlin, Ritterstraße 40, nach mehr als
zehnjährigen Versuchen ein Verfahren erfunden, das er, wie die
 
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