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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 55.1919/​1920 (April-September)

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Nr. 49 (3. September 1920)
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Hoeber, Fritz: Stellung und Aufgabe der Kunstwissenschaft auf unseren neugestalteten Hochschulen für praktische Kunst (Technische Hochschulen und Akademien)
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Dvořák, Max: Zur Abwehr
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https://doi.org/10.11588/diglit.29587#0429
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Die SteHung der KunftwiflenfAaft auf den HochHiuien für praktiidhe Künft Q49
hiGorifAer Methode in einen größeren Rahmen einzuordnen. Die KunG-
gefchichte an den HodifAulen dagegen fuAt ihre EntwiAlungen auf breiterer
Grundtage aufzubauen, indem Ge atte Kunft weniger forma! wie ats anfdiau^
liAen AusdruA einer alles umfaßenden Kuttur und einer ins Univerfelle ge-
henden WirtfAaG auffaßt. Sie getangt damit zu einer Typifierung, die
entwiAtungsgemäß juG das Gegenteil der UniverGtätskunGgefAiAte, der in -
dividuatifierenden, darGeüt, wenn, um mit Karl LampreAt zu fpreAen,
auA in diefer »das pfyAifAe Diapafon einer ganzen BpoAe« als geiGiges
Zentrum Gets feine führende Rolle behaupten wird.
Die anfAauliAe Faßbarkeit, wie Ge uns die genaue BefAreibung der
KunGwerke durA die UniverGtätskunGgefAiAte gewährt, wird intellektuell zu
äGhetifAen BegriGen abGrahiert, die dann ihrerfeits in genetifAe Beziehungen
zueinander gebraAt werden. Auf diefe Weife wird aus dem »anfAauliAen
Denken« eine GefAiAte der Formen, deren ununterbroAene Stetigkeit der
Entwi&lung garantiert erfAeint. Dies vereint die beiden konkurrierenden
WiGenfAaften an theoretifAer UniverGtät wie an der praktifAen Ho AfA ule,
wenn auA der eigentliAe Betrieb hier und dort grundfätzliA verfAieden fein
muß. Die UniverGtätskunGgefAiAte hat GA mögliAG der reinen BetraAtung
zu nähern: ihre Mitteilungsform wird vor allem Gets der Vortrag als folAer
fein. Die KunGgefAiAte aber, wie Ge an den praktifAen HoAfAulen lebt,
will ihre Gärkere Aktivität, ihre Verknüpfung mit der lebendigen Gegenwart
in feminariGifAen DiskufGonen und Übungen vor den Denkmälern felbG oder
doA mindeGens um den TifA, der Lehrer und Lernende vereint, auswirken.
Der durA den Begriff des GefAiAtliAen gleiAmäßig diGanzierte Vortrag dort,
die in die fAöpferifAe Lebendigkeit unferer eigenen Zeit einbezogene KunG-
unterhaltung hier — das werden die AarakteriGerenden WefensunterfAiede
der KunGgefAiAte an den alten UniverGtäten und den neugebildeten HoA-
fAulen für praktifAe KunGpdege immer fein.

ZUR ABWEHR
TN den Monatsheften für KunGwiGenkhaG, Jahrgang XII, S. 313 ff., hat
i J. Strzygowski unter dem Titel »Süden und Mittelalter« eine heftige
Polemik gegen miA und eine Reihe meiner Wiener Kollegen veröffentliAt.
Aus dem OGen naA Europa zurü&kehrend, Gndet er das FaA in Auf-
löfung, wofür er in erGer Linie die »Wiener SAule« verantwortliA maAt.
Mehr perfönliA hat miA S. Ghon vor einem Jahre gelegentliA feiner Aus-
einanderfetzung mit J. SAlolfer angegriGen. IA reagierte damals niAt darauf,
weil iA in AnbetraAt der großen Not, mit der die deutlAe WiGenfAaG zu

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