DER SCHATZ IM SCHLOSSE ZU DETMOLD.
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flachgetriebenen barocken Ornamente von Cherubinen,
Früchten und Blumen eine (Augsburger?) Arbeit
des 17. Jahrhunderts. Ein anderer Nautilus mit
kurzem gedrungenen Fuße, 16 % cm hoch, hat
durch teilweise Abschleifung der oberen Schale ein
farbiges Rankenmuster
erhalten. Die Fassung
bilden silberne Zacken-
streifen, die innere Vo-
lute ist mit einer sil-
bernen Klappe " ge-
schlossen, aus welcher
ein Weinfass mit einem
reitenden Bacchusfigür-
chen rund hervortritt.
Der Guss ist oberfläch-
lich ciselirt. Am Fuße
befinden sich flach ge-
triebene Weinranken.
Das Stück entbehrt der
Merkzeichen, wird aber
als Augsburger Arbeit
aus der Mitte des 17.
Jahrhunderts zu be-
zeichnen sein.
Eine Elfen-
beinflasche
von 19 cm.
Höhe gehört
derselben Zeit
an. Der Fries
zeigt singende
und musizi-
rende Amoret-
ten von mittel-
mäßiger Aus-
führung, die
Fassung, be-
steht aus ver-
goldetem Sil-
ber. Der drei-
fach geglie- _______________________________
derte, mit einem Henkel versehene Schraubendeckel
ist mit getriebenen Akanthusstreifen geziert, ebenso
die untere, auf vier Kngelfüßen ruhende Fassung.
Deckel und Fuß tragen das Stuttgarter Beschau-
zeichen von der Mitte des 17. Jahrhunderts, das
springende Ross, und ein Meisterzeichen mit dem
Buchstaben IP (Rosenberg No. 1602), wahrscheinlich
Jeremias Peffcnliauser.
Ein Elfenbeinkrug von 13'/2 cm Höhe zeigt an
Fig. 1. Jaspisschale (Schmalseite). Schloss zu Detmold.
Fig. 2. Jaspisschale (Langseite). Schloss zu Detmold.
der Fassung des Deckels und des Fußes ähnliches
Akantkusblattwerk. Auf dem Deckel ist in der
Mitte ein Weinblatt herausgetrieben, mit empor-
stehender gegossener Traube. Das Beschauzeichen
ist identisch mit dem vorigen, das Meisterzeichen
enthält nur den Buch-
staben P, ist jedoch
nach der Gleichartig-
keit der Arbeit wohl
ebenso wie das vorige
zu deuten. Die Elfen-
beinschnitzerei zeigt
Amoretten mit den At-
tributen von Tritonen.
Schöne Barockar-
beit ist ein Kugelbe-
cher mit Deckel, 22 cm
hoch, Silber, teilweise
vergoldet. Den Bauch
schmücken Reiterfio-u-
O
ren, Türkenkämpfe dar-
stellend , von ebenso
eleganter wie richtiger
Zeichnung, vortrefflich
modellirt und
ciselirt. Auf
dem Deckel
befinden sich
Waffen-
trophäen , in
der Mitte ein
runder Knauf,
Das auf drei
Kugelfüßen
ruhende Ge-
fäß ist mit dem
Beschau-
zeichen Augs-
burg (Rosen-
berg No. 64)
und dem Mei-
sterzeichen A
G (Rosenberg No. 246) versehen.
Aus der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts
datirt ein anderer Kugelbecher von 15 cm Höhe
jetzt ohne Deckel, von teilweise vergoldetem Silber
mit Tritonenfries. Das Beschauzeichen ist gleichfalls
die Augsburger Pinie, das Meisterzeichen eine Ro-
sette, aus Punkten und Zwischenstrichen o-ebildet
nach Rosenberg No. 241 einem Mitgliede der Au^s-
burger Goldschmiedefamilie Hechel zugehörig
G*
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flachgetriebenen barocken Ornamente von Cherubinen,
Früchten und Blumen eine (Augsburger?) Arbeit
des 17. Jahrhunderts. Ein anderer Nautilus mit
kurzem gedrungenen Fuße, 16 % cm hoch, hat
durch teilweise Abschleifung der oberen Schale ein
farbiges Rankenmuster
erhalten. Die Fassung
bilden silberne Zacken-
streifen, die innere Vo-
lute ist mit einer sil-
bernen Klappe " ge-
schlossen, aus welcher
ein Weinfass mit einem
reitenden Bacchusfigür-
chen rund hervortritt.
Der Guss ist oberfläch-
lich ciselirt. Am Fuße
befinden sich flach ge-
triebene Weinranken.
Das Stück entbehrt der
Merkzeichen, wird aber
als Augsburger Arbeit
aus der Mitte des 17.
Jahrhunderts zu be-
zeichnen sein.
Eine Elfen-
beinflasche
von 19 cm.
Höhe gehört
derselben Zeit
an. Der Fries
zeigt singende
und musizi-
rende Amoret-
ten von mittel-
mäßiger Aus-
führung, die
Fassung, be-
steht aus ver-
goldetem Sil-
ber. Der drei-
fach geglie- _______________________________
derte, mit einem Henkel versehene Schraubendeckel
ist mit getriebenen Akanthusstreifen geziert, ebenso
die untere, auf vier Kngelfüßen ruhende Fassung.
Deckel und Fuß tragen das Stuttgarter Beschau-
zeichen von der Mitte des 17. Jahrhunderts, das
springende Ross, und ein Meisterzeichen mit dem
Buchstaben IP (Rosenberg No. 1602), wahrscheinlich
Jeremias Peffcnliauser.
Ein Elfenbeinkrug von 13'/2 cm Höhe zeigt an
Fig. 1. Jaspisschale (Schmalseite). Schloss zu Detmold.
Fig. 2. Jaspisschale (Langseite). Schloss zu Detmold.
der Fassung des Deckels und des Fußes ähnliches
Akantkusblattwerk. Auf dem Deckel ist in der
Mitte ein Weinblatt herausgetrieben, mit empor-
stehender gegossener Traube. Das Beschauzeichen
ist identisch mit dem vorigen, das Meisterzeichen
enthält nur den Buch-
staben P, ist jedoch
nach der Gleichartig-
keit der Arbeit wohl
ebenso wie das vorige
zu deuten. Die Elfen-
beinschnitzerei zeigt
Amoretten mit den At-
tributen von Tritonen.
Schöne Barockar-
beit ist ein Kugelbe-
cher mit Deckel, 22 cm
hoch, Silber, teilweise
vergoldet. Den Bauch
schmücken Reiterfio-u-
O
ren, Türkenkämpfe dar-
stellend , von ebenso
eleganter wie richtiger
Zeichnung, vortrefflich
modellirt und
ciselirt. Auf
dem Deckel
befinden sich
Waffen-
trophäen , in
der Mitte ein
runder Knauf,
Das auf drei
Kugelfüßen
ruhende Ge-
fäß ist mit dem
Beschau-
zeichen Augs-
burg (Rosen-
berg No. 64)
und dem Mei-
sterzeichen A
G (Rosenberg No. 246) versehen.
Aus der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts
datirt ein anderer Kugelbecher von 15 cm Höhe
jetzt ohne Deckel, von teilweise vergoldetem Silber
mit Tritonenfries. Das Beschauzeichen ist gleichfalls
die Augsburger Pinie, das Meisterzeichen eine Ro-
sette, aus Punkten und Zwischenstrichen o-ebildet
nach Rosenberg No. 241 einem Mitgliede der Au^s-
burger Goldschmiedefamilie Hechel zugehörig
G*