30
UNGARISCHE FAYENCEN UND TÖPFERWAREN.
Anfange dieses Jahrhundert. Weitere ähnliche Stücke
sind mir unbekannt.
d) Szekler Fayencen.
Bekanntlich gehört das kleine Völkchen der Szekler
zu den gewerbetüchtigsten und gewerbfleißigsten
Fig. 20.
Siebenbürger Majolikakrug.
Sgraffito-Majolika. Ende des
18. Jahrhunderts.
Fig. 25.
Majolikacompotiere. Holitsch.
Ende des 18. Jahrb.
Fig. 22. Majolikakrug. Holitscher Arbeit. 1794.
Stämmen des Landes. Ihre Fayencearbeiten nehmen
unter allen ungarischen Bauernfayencen beinahe
den ersten Rang ein. Diese Fayencen ähneln zu-
meist den Habanerkrügen, doch sind sie noch sorg-
fältiger und abwechselungsreicher im Dekor sowohl
als auch in den Formen.
Die weiße Zinnglasur ist außerordentlich glän-
zend und rein und zeigt nur selten Craqueles. In
Anwendung kommen nur die bekannten vier Farben:
Gelb, Blau, Grün und Violett, das Grün jedoch in
zwei Nuancen. Bei den Zunftkrügen ist auch hier
das Gelb vorherrschend. Die Ornamentation ist
entweder in orientalischem Geschmacke oder in den
oft erwähnten ungarischen stilisirten Motiven aus-
geführt. Sehr häufig sind Inschriften und figür-
liche Darstellungen, die sich auf das Leben der
Besteller beziehen. Wir finden da Werkzeuge der
verschiedensten Gewerbe sowie auch landwirtschaft-
Fig. 21. Majolikakrug. Grün glasirt mit Reliefdekorationen.
Ungarische Arbeit 174,8.
liehe Werkzeuge und dabei sich unterhaltende
Sachsen, Szekler und Szeklerinnen in den verschie-
densten Gruppirangen und in lebhaften Farben auf
weißem Grunde. Die Zeichnungen sind ziemlich gut
und individuell gehalten.
Diesem Typus schließt sich eine Reihe von Tellern
an, die an Meißen erinnert; diese sind mit einem
freihändig gezeichneten farbigen Blumenstrauße or-
namentirt. Oft verwenden die Szekler die Taube
mit den dicken Krallen, welche wir bei den Szeklern
über jeder Hausthüre finden, und Blumen, aber
merkwürdigerweise in durchaus naturalistischer Zeich-
nung. Das älteste Stück befindet sich in der Samm-
UNGARISCHE FAYENCEN UND TÖPFERWAREN.
Anfange dieses Jahrhundert. Weitere ähnliche Stücke
sind mir unbekannt.
d) Szekler Fayencen.
Bekanntlich gehört das kleine Völkchen der Szekler
zu den gewerbetüchtigsten und gewerbfleißigsten
Fig. 20.
Siebenbürger Majolikakrug.
Sgraffito-Majolika. Ende des
18. Jahrhunderts.
Fig. 25.
Majolikacompotiere. Holitsch.
Ende des 18. Jahrb.
Fig. 22. Majolikakrug. Holitscher Arbeit. 1794.
Stämmen des Landes. Ihre Fayencearbeiten nehmen
unter allen ungarischen Bauernfayencen beinahe
den ersten Rang ein. Diese Fayencen ähneln zu-
meist den Habanerkrügen, doch sind sie noch sorg-
fältiger und abwechselungsreicher im Dekor sowohl
als auch in den Formen.
Die weiße Zinnglasur ist außerordentlich glän-
zend und rein und zeigt nur selten Craqueles. In
Anwendung kommen nur die bekannten vier Farben:
Gelb, Blau, Grün und Violett, das Grün jedoch in
zwei Nuancen. Bei den Zunftkrügen ist auch hier
das Gelb vorherrschend. Die Ornamentation ist
entweder in orientalischem Geschmacke oder in den
oft erwähnten ungarischen stilisirten Motiven aus-
geführt. Sehr häufig sind Inschriften und figür-
liche Darstellungen, die sich auf das Leben der
Besteller beziehen. Wir finden da Werkzeuge der
verschiedensten Gewerbe sowie auch landwirtschaft-
Fig. 21. Majolikakrug. Grün glasirt mit Reliefdekorationen.
Ungarische Arbeit 174,8.
liehe Werkzeuge und dabei sich unterhaltende
Sachsen, Szekler und Szeklerinnen in den verschie-
densten Gruppirangen und in lebhaften Farben auf
weißem Grunde. Die Zeichnungen sind ziemlich gut
und individuell gehalten.
Diesem Typus schließt sich eine Reihe von Tellern
an, die an Meißen erinnert; diese sind mit einem
freihändig gezeichneten farbigen Blumenstrauße or-
namentirt. Oft verwenden die Szekler die Taube
mit den dicken Krallen, welche wir bei den Szeklern
über jeder Hausthüre finden, und Blumen, aber
merkwürdigerweise in durchaus naturalistischer Zeich-
nung. Das älteste Stück befindet sich in der Samm-