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DIE FÄCHER AUSSTELLUNG IN KARLRUHE.
kunstsinnigen Großherzogin von Baden, die ihre fürst-
lichen Verwandten he wog, ihre zahlreichen und
wertvollen, in den Rahmen der Ausstellung passen-
den Kunstgegenstände dieser bereitwilligst zu über-
lassen. Auch der Landesfürst, der rühmlichst be-
kannte Beschützer und Beförderer alles Guten und
Schönen, stellte aus seiner kostbaren Privatkunst-
sammlung das für die
Zwecke der Ausstellung
Geeignete, wie auch den
prächtigen Raum für
diese selbst mit gewohn-
ter Liberalität zur Ver-
fügung.
Es dürfte vielleicht
interessiren, die Namen
und Objekte der fürst-
lichen Aussteller, die
durch ihre Zuvorkom-
menheit sich den leb-
haften Dank aller Kunst-
freunde erworben, in
Kürze zu erfahren. Es
sind dies die folgenden:
Der König Otto von
Bayern mit einer auser-
lesenen Sammluno; mo-
derner Fächer, zumeist
gemalt von Frl. Therese
Weher, der Prinzregent
Luitpold von Bayern mit
der bekannten, wahr-
scheinlich von Hans
Mielich entworfenen
Toilette-Garnitur in La-
pis lazuli aus dem bay-
rischen Hausschatz der
reichen Kapelle in Mün-
chen, und zwei silber-
vergoldeten, türkisen-
besetzten Prachtstücken
des 16. Jahrhunderts in
der Art des ungarischen
Goldschmiedes Zekein aus dem Pfälzer Schatz, die
Prinzessinnen Adalbert, Arnulf, Ludwig, Ferdinand und
Therese von Bayern teils mit modernen gemalten und
Spitzenfächern, teils mit solchen aus dem Zeitalter
Ludwig XV. bis zum 19. Jahrhundert, dann die
Königin und die Herzogin Wera von Württemberg
mit einer Kollektion moderner, zumeist französischer
Fächer, in verschiedenstem Material und Technik
Strohfäclier von der Insel Ischia.
ausgeführt, der Großherzog von Baden mit seiner
von mehreren kunstgewerblichen Ausstellungen
jüngster Zeit her aufs vorteilhafteste bekannten
reichhaltigen Sammlung von Prunkgeräten, Gefäßen
und Schaustücken in Elfenbein, Bernstein, Perlmutter
und vergoldetem Silber, woran sich eine auserlesene
Kollektion von über hundert Dosen, Etuis, Büchschen
etc., meist aus Halb-
edelsteinen geschnitten,
und drei geniale Fächer-
blattentwürfe in Aqua-
rell im Stile vonWatteau
von Joh. Evangelist
Holzer (Augsburg 1708
bis 1740), anschließen;
die Großherzogin von
Baden mit kostbaren
modernen Fächern und
anderen hierher gehöri-
gen Kunstgegenständen
in Edelmetall und Elfen-
bein, desgleichen die
Erbgroßherzogin von
Baden und die Kron-
prinzessin von Schwe-
den, welcher die beiden
prächtigen, von Prof.
Otto Lessing und Her-
mann Götz gemalten
Hochzeitsfächer gehö-
ren. Von den erbgroß-
herzoglich badischen
Herrschaften wurde die
in diesen Blättern schon
gewürdigte Vermäh-
lungsfestgabe der Städte
des Landes, eine der
besten Goldschmiede-
arbeiten der Neuzeit,
sowohl nach dem vom
Direktor Götz herrüh-
rendenEntwurf, als nach
der von hervorragenden
Landes besorgten Aus-
gestellt. Dieselbe bildet
Juwelieren des badischen
führung, zur Verfügung
den glanzvollen Mittelpunkt der durch wertvolle alte
Gobelins harmonisch gestimmten Festdekoration der
Eingangsrotunde der Ausstellung. Besonders möchten
wir an diesem Meisterwerke einheimischer Kunst-
industrie den ganz ausgezeichneten figürlichen Teil,
zu dem die Modelle von Professor Hermann Volz,
DIE FÄCHER AUSSTELLUNG IN KARLRUHE.
kunstsinnigen Großherzogin von Baden, die ihre fürst-
lichen Verwandten he wog, ihre zahlreichen und
wertvollen, in den Rahmen der Ausstellung passen-
den Kunstgegenstände dieser bereitwilligst zu über-
lassen. Auch der Landesfürst, der rühmlichst be-
kannte Beschützer und Beförderer alles Guten und
Schönen, stellte aus seiner kostbaren Privatkunst-
sammlung das für die
Zwecke der Ausstellung
Geeignete, wie auch den
prächtigen Raum für
diese selbst mit gewohn-
ter Liberalität zur Ver-
fügung.
Es dürfte vielleicht
interessiren, die Namen
und Objekte der fürst-
lichen Aussteller, die
durch ihre Zuvorkom-
menheit sich den leb-
haften Dank aller Kunst-
freunde erworben, in
Kürze zu erfahren. Es
sind dies die folgenden:
Der König Otto von
Bayern mit einer auser-
lesenen Sammluno; mo-
derner Fächer, zumeist
gemalt von Frl. Therese
Weher, der Prinzregent
Luitpold von Bayern mit
der bekannten, wahr-
scheinlich von Hans
Mielich entworfenen
Toilette-Garnitur in La-
pis lazuli aus dem bay-
rischen Hausschatz der
reichen Kapelle in Mün-
chen, und zwei silber-
vergoldeten, türkisen-
besetzten Prachtstücken
des 16. Jahrhunderts in
der Art des ungarischen
Goldschmiedes Zekein aus dem Pfälzer Schatz, die
Prinzessinnen Adalbert, Arnulf, Ludwig, Ferdinand und
Therese von Bayern teils mit modernen gemalten und
Spitzenfächern, teils mit solchen aus dem Zeitalter
Ludwig XV. bis zum 19. Jahrhundert, dann die
Königin und die Herzogin Wera von Württemberg
mit einer Kollektion moderner, zumeist französischer
Fächer, in verschiedenstem Material und Technik
Strohfäclier von der Insel Ischia.
ausgeführt, der Großherzog von Baden mit seiner
von mehreren kunstgewerblichen Ausstellungen
jüngster Zeit her aufs vorteilhafteste bekannten
reichhaltigen Sammlung von Prunkgeräten, Gefäßen
und Schaustücken in Elfenbein, Bernstein, Perlmutter
und vergoldetem Silber, woran sich eine auserlesene
Kollektion von über hundert Dosen, Etuis, Büchschen
etc., meist aus Halb-
edelsteinen geschnitten,
und drei geniale Fächer-
blattentwürfe in Aqua-
rell im Stile vonWatteau
von Joh. Evangelist
Holzer (Augsburg 1708
bis 1740), anschließen;
die Großherzogin von
Baden mit kostbaren
modernen Fächern und
anderen hierher gehöri-
gen Kunstgegenständen
in Edelmetall und Elfen-
bein, desgleichen die
Erbgroßherzogin von
Baden und die Kron-
prinzessin von Schwe-
den, welcher die beiden
prächtigen, von Prof.
Otto Lessing und Her-
mann Götz gemalten
Hochzeitsfächer gehö-
ren. Von den erbgroß-
herzoglich badischen
Herrschaften wurde die
in diesen Blättern schon
gewürdigte Vermäh-
lungsfestgabe der Städte
des Landes, eine der
besten Goldschmiede-
arbeiten der Neuzeit,
sowohl nach dem vom
Direktor Götz herrüh-
rendenEntwurf, als nach
der von hervorragenden
Landes besorgten Aus-
gestellt. Dieselbe bildet
Juwelieren des badischen
führung, zur Verfügung
den glanzvollen Mittelpunkt der durch wertvolle alte
Gobelins harmonisch gestimmten Festdekoration der
Eingangsrotunde der Ausstellung. Besonders möchten
wir an diesem Meisterwerke einheimischer Kunst-
industrie den ganz ausgezeichneten figürlichen Teil,
zu dem die Modelle von Professor Hermann Volz,