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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 10.1899

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Hofmann, Albert: Das Kunstgewerbe auf der Berliner und auf der Münchener Kunstausstellung 1898, [1]
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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0065
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KLEINE MITTEILUNGEN

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Berlepsch, welcher in der neuen Richtung und auf
dem neuen Arbeitsgebiet, welches er sich gewählt
hat, fast unbemerkt aus einem glimmenden Punkte
zu einer leuchtenden Flamme sich entwickelt hat. Er
dürfte, wenn er in dieser Art weiter arbeitet, neben
anderen mit eine gewisse Gewähr dafür bieten, dass

eine Bewegung, die so laut einsetzte, doch, entgegen
aller Befürchtung, bleibende Werte schafft. Und das
ist der bescheidene Trost für den, welcher in dem
Lärm des modernen Posaunenkünstlertums bisweilen
den Mut verlieren wollte. (Schluss folgt.)

ALBERT HOFMANN.

KLEINE MITTEILUNGEN

DRESDEN. Kunstgewerbe-Verein. Am 17. März d. J.
brachte Herr Wilhelm Wolters einige seiner humor-
vollen Dichtungen zum Vortrage. Am 24. März
wurde die ordentliche Generalversammlung abgehalten. Am
1. Januar 1898 betrug die Mitgliederzahl 359 gegen 371 im
Vorjahre, die Einnahme 10847 M. gegen eine Ausgabe von
II119 M. Die Statuten erhielten einen Zusatzparagraphen,
wonach gegen Zahlung eines einmaligen Bei-
trags von 200 M. die immerwährende Mit-
gliedschaft erworben wird. Ferner wurde
beschlossen 1. eine Beihilfe von der Re-
gierung zu erbitten, behufs Unterstützung
der gemeinnützigen Bestrebungen des Ver-
eins, 2. zur Jubiläumsfeier Sr. Maj. des Kö-
nigs eine Erinnerungsmünze zu stiften. Diese
Plakette, welche von Herrn Prof. Spieler ent-
worfen, von den Herren Erzgiessern Birner &
Franz gegossen wurde, bringen wir nach einem
Oipsabguss des Modells in einer der nächsten
Nummer in Abbildung. Die statutengemäß
ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden
wieder gewählt, so dass folgende Herren zur
Zeitden Vorstand bilden: Geh.Hofrat Prof. C.
Graff als Vorsitzender, Architekt E. Fleischer
als stellvertretender Vorsitzender, Prof. P.
Naumann als Schriftführer, Maler O. Seyffert
als stellvertretender Schriftführer, Hoflieferant
Heinrich Hess als Schatzmeister, Hoflieferant
A. O. Richter als stellvertretender Schatz-
meister.

WIEN. - Der Konflikt Österreichi-
sches Museum — Kunstgewerbe- Ver-
ein. Alswirin unserer Mai-Nummer
dieses Jahres über den scharfen Gegensatz be-
richteten, welcher in Wien zwischen zwei zur
Zusammenwirkung in Eintracht berufenen
Instituten entstanden war, und als wir ver-
sprachen, über den weiteren Verlauf der An-
gelegenheit gelegentlich zu berichten, geschah
es in der aufrichtigen Erwartung, dass sich
im Laufe der Zeit die damals schon hoch-
gehenden Wogen beruhigen und glätten
würden und dass jeder Teil, sowohl das
Österreichische Museum für Kunst und In-

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dustrie wie auch der Wiener Kunstgewerbe-Verein in edlem
Wettkampfe versuchen würde, seinen Absichten Geltung
zu verschaffen und den Kampf vom persönlichen Gebiete,
auf das er mehr und mehr gelangt war, auf das sachliche
überzuleiten, um die entwickelten Kräfte der Förderung
der Sache nutzbar zu machen. Denn an eine weitere Zu-
sammenarbeit der beiden Institutionen war für den Ein-
sichtigen schon vom ersten Augenblicke an nicht mehr
zu denken, um so mehr nicht, als sich hinter den per-
sönlichen Angriffen der Kampf des irdenen und des eiser-
nen Topfes, das Ringen des konservativen Alten und des
vorwärts stürmenden Neuen zu erkennen gab. Unsere
Erwartung wurde leider bis zu diesem Augenblicke getäuscht,
denn an Stelle einer Beruhigung ist eine solche Verschärfung

Kredenz, entworfen von H. von Berlepsch, München, ausgeführt von J. Buyten & Söhne,
Düsseldorf (siehe auch Abb. S. 46).
 
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