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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 13.1902

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4880#0232
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KLEINE MITTEILUNGEN

Juwelierarbeiten veröffent-
lichte der »Studio < vor
einigen Monaten eine An-
zahl gedankenreicher Zeich-
nungen in Farbendruck;
sofort verzeichnete der deut-
sche Bijouteriehandel diesen
Umstand als ein für die
heimischen Zeitschriften
nachahmenswertes Vor-
gehen.

Und dies ist nur ein
einzelner Beleg für die
offenkundigeThatsache,dass
deutsche Fabrikanten ent-
schlossen sind, den eng-
lischen Kunsthandwerkern
und Zeichnern ihre thatkräf-
tige Vorherrschaft auf dem
Kampfgebiete der ange-
wandten Kunst zu ent-
reissen. Sollten sie in
diesem Beginnen ähnlich er-
folgreich sein, wie es vor
Jahren Frankreich gewesen
ist, das auf Grundsätzen,
die von Constable und
Crome hergeleitet waren, mit
glücklichem Gelingen Kun
Menge englischer Studieren
damit ein offener Kampf
gegen England entfesselt
sein. Es ist in der That
eine grosse Sache für ein
Volk, das zu thun, was Eng-
land gethan hat, nämlich
den Ausgangspunkt für eine
die Welt umfassende künst-
lerische Bewegung zu bil-
den; ein noch Grösseres
ist es jedoch, eine leitende
Stellung auf der Grundlage
des von allen guten und
eigenartigen Gedanken ge-
machten weisen und der
Allgemeinheit dienenden

BODENBELAG VON FRL. E. UNOER, WIEN

stschulen für eine grosse Stickkunst. London
der begründete, so würde Förderung dieser n

Gebrauchs zu behaupten.
Deutschland bekämpft ge-
genwärtig diese Stellung
Englands und zweifellos ist
ein in Disziplin erzogenes
Volk ein beharrlicher und
furchtbarer Nebenbuhler.

Hier enden die allge-
meinen Betrachtungen des
Artikels und sein Verfasser
springt nun völlig unver-
mittelt auf sein eigentliches
Thema, die Besprechung
einiger Stickereien, mit
folgenden Bemerkungen
über:

In Berlin erregen in-
zwischen einzelne Erschei-
nungsformen englischer de-
korativer Kunst keine ge-
ringe Verwunderung; sie
führen aus der Gegenwart
in die Vergangenheit zu-
rück und erscheinen gleich
verzauberten Strömen, die
durch ein Fecnland vom
Meere hinwegfliessen. Ein
Beispiel hierfür ist die
besitzt mehrere Schulen zur
ützlichen Kunst; was kann
aber in denselben wirklich
Gutes geleistet werden bei
ihrer Gepflogenheit, alte
Beispiele feiner Nadelar-
beiten aufs neue zu wie-
derholen? Wäre es nicht
gut, wenn z. B. die König-
liche Schule für künstle-
rische Handarbeit in Süd-
Kensington eine derartige
Entfaltung persönlichen
Empfindens begünstigte,
wie sie sich in den unseren
Artikel begleitenden Abbil-
dungen von Stickereien
kundgiebt? L.

SCHLUSSSTÜCK VON W. WINKLER, IDSTEIN I. T.

Heiausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. ß., Kaiser-Allee 18.

Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.
 
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