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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Swarzenski, Georg: Die Ausstellung künstlerischer Innenräume der Firma A. S. Ball in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0213
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206 DIE AUSSTELLUNG KÜNSTLERISCHER INNENRÄUME DER FIRMA A. S. BALL IN BERLIN

E. KLEINHEMPEL, DRESDEN, SALON

Das tritt auch zutage in dem geschickten Arran-
gement der Ausstellung, in der vornehmen, wirkungs-
vollen und intimen Herrichtung und Verteilung der
einzelnen Räume. Es ist freilich zuzugeben, daß in
einer solchen geschlossenen Ausstellung eine derartig
intime und vornehme Wirkung leichter zu erreichen
ist als auf einer entsprechenden Abteilung einer großen
allgemeinen Ausstellung oder eines modernen Waren-
hauses. Aber andererseits war doch die Erreichung
dieser Wirkung erschwert, da Qrenander außer den
eigenen Arbeiten eine stattliche Reihe von Zimmern
anderer Künstler vorführt, und zwar von Künstlern,
die zum Teil scharf umrissene Persönlichkeiten sind,
— Leute, die ihre eigenen Wege gehen und sich in
ihren Zielen und Mitteln so ohne weiteres keines-
wegs berühren. Aber man muß sagen, daß alles gut
zusammengeht, und in diesem harmonischen Zusam-
menklang des Ganzen drückt es sich aus, daß die von
Grenander getroffene Auswahl der beteiligten Künstler
eine sehr glückliche war. Vor allem aber beweist bereits
diese Auswahl, wie ernst es Grenander ist mit den An-
sprüchen, die er an seine Kunst stellt. Die ganze Ausstel-
lung vertritt ein Niveau, über das man sich nur freuen kann.

Es sind im ganzen 15 Innenräume ausgestellt,
und zwar Räumlichkeiten der verschiedensten Be-
stimmung, aber ausschließlich Räume, die innerhalb
der Zwecke eines vornehmen Wohnhauses liegen.
Mit Ausnahme eines Zimmers liegen alle diese Räume
in dem ersten Geschoß des Baiischen Geschäftshauses,
also in einer besonderen Flucht, so daß sie mit den
übrigen Geschäfts- und Schauräumen der Firma nicht
kollidieren und einen geschlossenen Eindruck für sich
geben. Die Räume der Ausstellung verteilen sich auf
16 Künstler, in der Weise, daß jeder Raum mit seiner
Ausstellung stets von einem Künstler geschaffen wurde.
Nur in dem »Schülerzimmer« findet man Arbeiten
von drei verschiedenen Künstlern. Von den be-
teiligten Künstlern fallen acht auf Berlin: Grenander
mit drei Zimmern, die Grenanderschüler H. Brandt,
A. Fehse, M. Philipp, A. Schmidt, E. Schneckenberg,
schließlich das Künstlerpaar Rudolf und Fia Wille.
Von den übrigen deutschen Städten sind München,
Darmstadt, Dresden, Karlsruhe durch je einen Künstler
mit je einem Zimmer vertreten: München durch P. L.
Troost, Darmstadt durch Olbrich, Dresden durch E.
Kleinhempel, Karlsruhe durch H. Billing. Aus dem
 
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