S=|gp^n der monumentalen Schrift von HANS WILDERMANNS
Werk lesen wir das eindeutige Bekenntnis zu Kunstzielen,
die dem heutigen Schaffenden allein wesentlich sind und
einzig Wert und Sinn alles Wollens und Vollbringens aus-
machen. Aufbauend auf der sich immer mehr weitenden Erkenntnis,
Kunst und Wirklichkeit seien nicht im engsten Zusammenhang zu
begreifende, sondern sich entschieden ausschliefjende Elemente,
sind wir dahin gekommen, das Ewige, Wesentliche, Geistige zu
lösen aus der Attrappe des Scheinbaren, des Zufälligen, der realen
Körperlichkeit. Es gilt und obliegt uns die Vorbereitung, da§ das
Geistige sich durchsetze und zur Dominante werde in unserem indi-
viduellen und gemeinschaftlichen Leben. Der im Künstler ewig
existente Wille, für die Menschheit zu wirken, hat eine neue Rich-
tung genommen. Ihn beherrscht die Tendenz der Erlösung des
Menschen aus einer zu Tyrannei und Absolutismus mächtig gewor-
denen Wirklichkeit, die der Mensch selbst geschaffen hat, als er
irrend zum Zweck erhob, was nur Mittel sein durfte, Mittel der
Steigerung seines Selbst, Mittel der höheren Freiheit, Mittel der
Vergeistigung. Wir wollen die Aufhebung dieser zwangempfind-
lichen Wirklichkeit durch ihre Vernichtung und Überwindung. Linser
Gedicht ist Aufruf zu Menschlichkeit, Gemeinsamkeit und zur Tai
des Geistes, unser Roman Vorbild eines höheren, nicht Abbild des
tatsächlichen Lebens, unser Drama die lebensbewegte Darstellung
von Vorgängen, in denen das zeitlos Geistige im augenblicks-
bedingten Leben der Szene sichtbar wird. Die Wirkung des bilden-
den Künstlers kann weittragender sein als die des dichtenden, denn
sie ist unmittelbarer; er erhebt die Masse zur Anschauung. Auf
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Werk lesen wir das eindeutige Bekenntnis zu Kunstzielen,
die dem heutigen Schaffenden allein wesentlich sind und
einzig Wert und Sinn alles Wollens und Vollbringens aus-
machen. Aufbauend auf der sich immer mehr weitenden Erkenntnis,
Kunst und Wirklichkeit seien nicht im engsten Zusammenhang zu
begreifende, sondern sich entschieden ausschliefjende Elemente,
sind wir dahin gekommen, das Ewige, Wesentliche, Geistige zu
lösen aus der Attrappe des Scheinbaren, des Zufälligen, der realen
Körperlichkeit. Es gilt und obliegt uns die Vorbereitung, da§ das
Geistige sich durchsetze und zur Dominante werde in unserem indi-
viduellen und gemeinschaftlichen Leben. Der im Künstler ewig
existente Wille, für die Menschheit zu wirken, hat eine neue Rich-
tung genommen. Ihn beherrscht die Tendenz der Erlösung des
Menschen aus einer zu Tyrannei und Absolutismus mächtig gewor-
denen Wirklichkeit, die der Mensch selbst geschaffen hat, als er
irrend zum Zweck erhob, was nur Mittel sein durfte, Mittel der
Steigerung seines Selbst, Mittel der höheren Freiheit, Mittel der
Vergeistigung. Wir wollen die Aufhebung dieser zwangempfind-
lichen Wirklichkeit durch ihre Vernichtung und Überwindung. Linser
Gedicht ist Aufruf zu Menschlichkeit, Gemeinsamkeit und zur Tai
des Geistes, unser Roman Vorbild eines höheren, nicht Abbild des
tatsächlichen Lebens, unser Drama die lebensbewegte Darstellung
von Vorgängen, in denen das zeitlos Geistige im augenblicks-
bedingten Leben der Szene sichtbar wird. Die Wirkung des bilden-
den Künstlers kann weittragender sein als die des dichtenden, denn
sie ist unmittelbarer; er erhebt die Masse zur Anschauung. Auf
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