Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Der Kunstmarkt im Kriege

Es mag als bezeichnend angesehen werden, dah ein
seit Jahren gehegter Plan des Weltkunst-Verlages, mit
einem übersichtlich geordneten Handbuch der Kunstpreise
den Museen, dem Sammler, Händler und Historiker ein
Hilfsmittel zur Erkenntnis der Struktur des Kunsthandels
unserer Zeit an die Hand zu gehen, gerade im zweiten
Jahre des Krieges seine Verwirklichung finden konnte.
Denn wenn dieser Krieg auch vielfache Veränderungen
im Wesen des deutschen Wirtschaffslebens nach sich
ziehen muhte, so hat sich doch die seit 1933 einsetzende
v/irtschaftliche Aufbauarbeit auf dem Gebiete des
Kunstmarktes dahingehend ausgewirkt, dah, ganz im
Gegensatz zum Kunstmarkfe des Auslandes, insbeson-
dere der feindlichen kriegführenden Staaten, der
deutsche Auktionsmarkt bereits wenige Wochen nach
Beginn der Feindseligkeiten nicht nur sein gewohntes
Gesicht wiedergewonnen hatte, sondern darüber hinaus
eine Entwicklung fortsetzte, wie sie sich bereits in den
vorhergehenden Jahren deutlich angebahnt hatte. Darin
unterscheidet sich die gegenwärtige Lage des deutschen
Kunsthandels grundsätzlich von der des Weltkrieges,
während dessen erster Zeit niemand mehr an den Wert
des Kunstwerkes glaubte und nach einer einzigen
grofjen Lähmung erst mit der Erkenntnis einer fort-
schreitenden Geldentwertung in den Jahren 1917—18

9
 
Annotationen