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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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2. Dezemberheft
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Fragen des Kunstunterrichts / Zeitgeschichte des Rahmens / Gefälschte Münzen / Java-Kunst / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Aus der Museumswelt / Schweizerische Kunstchronik / Aus der Kunstwelt Italiens / Neuerscheinungen des Büchermarktes
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0177

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Diese schöne Münze stellt sich in heller Bronze geprägt
so billig — fünf Franken — daß sie weithin Verbreitung finden
sollte als sinnvoll bleibendes, edles, unzerstörbares Erinnerungs-
zeichen des Keller-Jahres 1919 Die Ausgabe in Silber ist doppelt
so teuer, und für den eigentlichen Sammler gibt es numerierte
Kunstgußbronze-Exemplare zum Zehnfachen der einfachen Bronze-
prägung. Das kleine durch und durch stilvolle Kunstwerk darf
bestens empfohlen werden.

*

Das Historische Museum in St. Gallen erhielt als Schen-
kung eine mehr als 700 Stücke umfassende Sammlung schweize-
rischer Medaillen und Münzen, die dem verstorbenen
Botaniker Schiatter gehört haben.

Martin Breslauer, Berlin.

Aus dev Kunffiuelt Italiens.

KunstgctuccbUcbe Ausstellung det? „Umanifatna“
in Mailand.

Die kunstgewerbliche Ausstellung der „Umanitaria“ in Mai-
land hat, wie uns von dort berichtet wird, trotz umfassender Vor-
bereitungen nicht den erwarteten Erfolg gezeitigt. Obwohl es an
einzelnen guten Arbeiten nicht mangelt, ergibt der Gesamteindruck
doch, daß Italien eine schöpferische kunstgewerbliche Schule
nicht besitzt. Den Hauptanteil der Ausstellung haben die Zimmer-
einrichtungen, die in jeder Ausstattung vertreten sind. Die luxu-
riösen wie die primitiven weisen aber keinen besonderen Stil auf
und gleichen denen aufs Haar, die in den großen Möbelgeschäften
gewöhnlich zu sehen sind. Am originellsten sind einige Zimmer-
einrichtungen, die dem italienischen Volkscharakter angepaßt sind.

Unter den übrigen Ausstellungsobjekten ragen die Schmiede-
eisenarbeiten der Schule der „Umanitaria“ hervor, ferner Holzin-
tarsien von Francesco Ferrario und Frauenhandarbeiten, wie Spitzen
und Stickereien.

Die italienischen Siegesplakatenttuücfß.

Aus Rom wird uns berichtet: Die italienische Regierung
hat ein Preisausschreiben veranstaltet, das Entwürfe für ein Sieges-
plakat in der Größe 1:1,70 m zum Gegenstände hat. Die Ent-
würfe sind bis Ende Dezember in dem römischen Ausstellungs-
gebäude an der Via Nationale zu sehen. 87 Arbeiten sind einge-
langt, unter denen aber wenige besondere Beachtung verdienen,
da die hervorragendsten italienischen Reklamekünstler sich an dem
Preisausschreiben nicht beteiligten. Gerade aber die dekorativ
wertvollsten Arbeiten haben — begreiflicherweise — dem vom
Ausstellungskomitee aufgestellten Thema, die Siegesstunde er-
klärend darzustellen, wenig genügt, so daß die Jury einen schweren
Stand haben wird.

*

In Venedig ist, wie man uns meldet, für das Jahr 1920
(1. März bis 25. April) eine Ausstellung religiöser Kunst geplant,
zu dem Zwecke, für die im Kriege zerstörten oder verwüsteten
Kirchen Veneziens bauliche Entwürfe, Altarbilder und die zur
Inneneinrichtung notwendigen Gegenstände zu liefern.

*

Der Maler Aniedeo Bocchi aus Parma, der durch seine
„Violinspielerin“ in der Ausstellung von Venedig im Jahre 1910,
durch seine „Drei Marien“ in der Ausstellung von Mailand im
Jahre 1912 und durch sein Bild „Dem Lichte zu“ in der letzten
Ausstellung von Florenz weiteren italienischen Kreisen bekannt
wurde, hat während der Kriegszeit eine ganze Reihe von Gemälden
geschaffen, die wohl auf eine der vielen für das Jahr 1920 in
Italien angesagten Ausstellungen zu sehen sein werden. Diese
letzten Bilder weisen eine ganz neue Schaffensart Bocchi’s auf.
Während er früher einem halb klassischen, halb modernen Mysti-
zismus huldigte, stellt er, wie man uns aus Rom schreibt, sich
jetzt vollends auf die Freilichtmalerei ein, wie seine Bilder, z. B.
„Das schlafende Kind“, „Das Frühstück“ und andere beweisen.

JHeuet?icbeinungen des Bücbeematfktes.

Emil Hannover, der hervorragende Kenner und verdienst-
volle Direktor des Kunstindustrie-Museums in Koppenhagen, hat
soeben in Henrik Koppels Verlag in Kopenhagen den ersten
Band seines Keramik - Handbuches herausgegeben
(Keramisk Handbog.). Wir kommen auf diese wichtige, dankens-
werte Publikation noch zurück.

*

Im Verlag des Wiener Goethe-Vereins erschien
„Faust im Bilde von den ersten Anfängen bis zum Er-
scheinen des Goetheschen Fragments“ von Dr. Rudolf Payer
von Thum. Mit 22 Tafeln in Folio. Es handelt sich hier um
eine bemerkenswertes Arbeit, die schon 1917 von der Wiener
Bibliophilen-Gesellschaft zur Ausgabe gelangte, die aber jetzt
von Dr. Payer von Thum um eine Reihe wertvoller Ergänzungen
bereichert worden ist. Der Hinweis auf das Bild von Rembrandts
Vater bei Bredias im Haag und auf den Zusammenhang des von
Sichemschen Stiches mit dem Titelholzschnitt des Volksbuches
von 1588 ist neu. Auch die Tafeln sind ergänzt worden. Diese
Schrift wird nicht bloß den Bibliophilen sondern auch den Kunst-
historiker interessieren und anregen.

*

Im Schriftenvertrieb der Mannheimer Stadtmission
erschienen Federgezeichnete Kunstblätter nach sechs
Originalen von Jak. H. Frauenfeld mit einem Geleitwort von
Friedrich Heiß. Der junge Künstler, heißt es in der Einführung
„bietet uns in seiner Mappe Heimatfreude, Kriegsleben, historische
Denkmale und auch tief Religiöses. Seine Kunst fließt nicht aus
traditioneller, gebundener Form, sondern aus ureigenem Können.“
Diese Blätter zeigen unstreitig künstlerische Begabung. Man
darf jedenfallsauf die weitere Entwicklung Frauenfelds gespanntsein.

*

Die von Museumsdirektor Professor Dr. Albert Schramm
vorzüglich geleitete Zeitschrift des Deutschen Ver-
eins für Buchwesen und Schrifttum in Leipzig
veröffentlicht soeben ihr neuestes Heft (Nr. 11/12 November-

mit Ideen für Reklame, möglichst''auch
Verständnis für Drucksatz und Druck-
technik gesucht von Berliner Fabrik.
Rudolf Mosse, Berlin SW. 19.

Carl Brack & Keller, G. m. b. H., Berlin W. 9

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