J. Scheurenbergs „Liebeserklärung“ mit 4000 Mark. Eine „Fluß-
landschaft“ des Wiener Meisters Emil Jakob Schindler
(1842 bis 1892) brachte 21 £00 Mark. Für Gemälde von Robert
Schleich, München, zahlte man 10 000 und 20 000 Mark, für
einen kleinen Gustav Schönleber 17 000, für zwei Toni von
Stadler 7500 und 9400. „Bäuerin mit Wasserkrug“ von Fritz von
Uh de, eine Studie zum Bilde „Arbeit“, kam auf 20000 Mark,
„die Begegnung“ von Spitz weg auf 16 000, ein „Städtchen in
der Abendsonne“ auf 26 000 und des Meisters „Jäger nach dem
Schuß“ auf 85 000 Mark.
Einen kleinen Friedrich Voltz bezahlte man mit 11 500,
den „Chiemsee“ von Josef Wopfner mit 10 100, „Die Hungersteine
in der Isar“ von J. Wenglein mit 14 000, einen Heinrich von
Zügel „Jungvieh im Wasser unter Weiden“ (1909) mit 45 000 Mark.
Ein „Viehmarkt“ von Albert Weissgerber brachte 3600 und
des gefallenen Meisters „Alte Stadt am Wasser“ 4700 Mark.
Über die Ergebnisse der bedeutenden Auktionen de Ridder
und Riedinger wird hier noch zu sprechen sein.
Amsler und Ruthardt, Berlin
KunlfausffeUungeru
Beeltru
Bei Paul C a s s i r e r wurde eine Sonderausstellung von
Gemälden Anton Kerschbaumers eröffnet. Gleichzeitig stellt
Kurt K r o n e r Bildwerke aus. Außerdem zeigt der Verlag Cassirer
seine neuesten Bücher- und Graphik-Erscheinungen.
*
Im Kunstsalon Carl Nicolai sind Kollektionen von Ernst
Paul Hinckeldey (Reliefs) und Egon von L a e d e r (Gemälde)
ausgestellt.
*
Die Galerie Eduard Schulte bringt: Sonderausstellung
Philipp Franc k (Bilder), Gerhard Graf (Städtebilder), ferner
Bilder von Otto Günther-Nauenburg, Carl Hesmert,
Richard Kaiser, Reinhold Koch-Zeuthen, Albert Speth-
m a n n n , Willy S t ö w e r.
Dccsdcn.
Der Kunstsalon Emil Richter bereitet für Januar 1920 eine
große Ausstellung von Werken Emil Noldes vor, die zugleich
Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte
und Lithographien umfassen wird. Unter den Gemälden, die das
Schaffen des Künstlers seit dem Jahre 1911 repräsentieren, werden
viele teils ganz neue, teils noch nicht veröffentlichte Arbeiten sein.
Düflcldot’f.
In der Galerie Flechtheim sind die Bilder des Düssel-
dorfers Julius Bretz kollektiv ausgestellt. Ein gut illustrierter
Katalog orientiert über die Ausstellung. Nach Weihnachten wird
bei Flechtheim eine Gedächtnis-Ausstellung Wilhelm Lehm-
bruck veranstaltet.
München.
Brakls Kunsthaus stellt Max Klingers Bild „Der
Athlet“ von 1891 aus. In der Galerie Heinemann sieht man
Blumenstilleben von Lina Röhrer, in der Galerie Caspari
Holzschnitte von H. Frauendorfer-Musethaler.
Aus dev jvlufeumsiüelt
Die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums in
Berlin bleibt wegen Kohlenmangels vom 22. Dezember bis einschl.
3. Januar geschlossen.
*
Im Kunstgewerbe-Museum zu Frankfurt a. M.
findet jetzt eine Sonder-Ausstellung handschriftlicher Arbeiten
Offenbacher Schreibkünstler statt. Die Ausstellung umfaßt hand-
schriftlich hergestellte Bücher, Einzelblätter, Urkunden und
Diplome, die das Gefühl für die edle handschriftliche Original-
arbeit wieder erwecken sollen, das durch die Herrschaft des
Druckes so gut wie ganz verloren gegangen ist.
*
Die Eutritzscher Altäre, die zu den bedeutendsten
Erzeugnissen unserer einheimischen Holzschnitzkunst gehören,
sind von ihrem bisherigen Ausstellungsort, dem Museum des
Sächsischen Altertumsvereins in Dresden, nach dem Leipziger
Stadtgeschichtlichen Museum überführt worden, in
dessen Kirchenabteilung sie jetzt den Museumsbesuchern zu-
gänglich sind.
*
Die Graphische Sammlung in München eröffnete
soeben zwei neue Ausstellungen. Als 4. Serie der Gesamtfolge
sind zusammengestellt: Graphische Werke aus dem ausgehenden
XV. Jahrhundert, Stiche, Zeichnungen und Holzschnitte von Zeit-
genossen des jungen Dürer: Veit Stoß, M. Zasinger, lsrahel
van Meckenem u. a. Die andre Ausstellung „Weihnachten im
Bilde“ verfolgt die Darstellung der Geburt Christi im Wandel
der Zeiten vom Beginn des XV. Jahrhunderts bis in unsere Tage.
Scbiuefeeeifcbe Kun{fcbt?ontk.
Aus Genf wird uns geschrieben: Die Galerie Moos er-
öffnet einen sehr wichtigen „Salon genevois“. Zu nennen sind
Appenzeller, Barraud, Martin, Jäggi, Vautierf,
Vibert, Perrelet, Pernet, Guinand, Francois.
Kunstliterarisch zu vermerken ist eine schöne Studie über
den Genfer Raumkünstler J e a n Jaquet 1754—1839, von dem
noch viele Bauten und Möbel, auch Skulpturen, in und um Genf
zeugen.
•
Der bekannte treffliche Basler Medailleur Hans Frei hat
eine Gottfried Keller-Medaille auf das Zentenarjubiläum von
Kellers Geburtstag geschaffen: nicht großen Umfangs, eine Münze,
etwas größer als ein Zweifrankenstück. Auf dem Avers steht,
wie Hans Trog in der Neuen Zürcher Zeitung mitteilt, der
Profilkopf des Dichters, lebendig modelliert, ausdrucksvoll; die
Legende, die scharf dem Rande folgt, lautet: Gottfried Keller 1819
bis 1919 Der Revers verbindet eine einfach geformte Lyra, in
deren Fuß der Schild mit dem Schweizer Kreuz eingefügt ist, in
dichter, dekorativ wirksamer Weise mit den Buchstaben, die
dem Rand nach laufen und die Zwischenfläche der Lyra füllen;
man liest: O mein Heimathland! O mein Vaterland! Wie so
innig, feurig lieb ich dich!
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landschaft“ des Wiener Meisters Emil Jakob Schindler
(1842 bis 1892) brachte 21 £00 Mark. Für Gemälde von Robert
Schleich, München, zahlte man 10 000 und 20 000 Mark, für
einen kleinen Gustav Schönleber 17 000, für zwei Toni von
Stadler 7500 und 9400. „Bäuerin mit Wasserkrug“ von Fritz von
Uh de, eine Studie zum Bilde „Arbeit“, kam auf 20000 Mark,
„die Begegnung“ von Spitz weg auf 16 000, ein „Städtchen in
der Abendsonne“ auf 26 000 und des Meisters „Jäger nach dem
Schuß“ auf 85 000 Mark.
Einen kleinen Friedrich Voltz bezahlte man mit 11 500,
den „Chiemsee“ von Josef Wopfner mit 10 100, „Die Hungersteine
in der Isar“ von J. Wenglein mit 14 000, einen Heinrich von
Zügel „Jungvieh im Wasser unter Weiden“ (1909) mit 45 000 Mark.
Ein „Viehmarkt“ von Albert Weissgerber brachte 3600 und
des gefallenen Meisters „Alte Stadt am Wasser“ 4700 Mark.
Über die Ergebnisse der bedeutenden Auktionen de Ridder
und Riedinger wird hier noch zu sprechen sein.
Amsler und Ruthardt, Berlin
KunlfausffeUungeru
Beeltru
Bei Paul C a s s i r e r wurde eine Sonderausstellung von
Gemälden Anton Kerschbaumers eröffnet. Gleichzeitig stellt
Kurt K r o n e r Bildwerke aus. Außerdem zeigt der Verlag Cassirer
seine neuesten Bücher- und Graphik-Erscheinungen.
*
Im Kunstsalon Carl Nicolai sind Kollektionen von Ernst
Paul Hinckeldey (Reliefs) und Egon von L a e d e r (Gemälde)
ausgestellt.
*
Die Galerie Eduard Schulte bringt: Sonderausstellung
Philipp Franc k (Bilder), Gerhard Graf (Städtebilder), ferner
Bilder von Otto Günther-Nauenburg, Carl Hesmert,
Richard Kaiser, Reinhold Koch-Zeuthen, Albert Speth-
m a n n n , Willy S t ö w e r.
Dccsdcn.
Der Kunstsalon Emil Richter bereitet für Januar 1920 eine
große Ausstellung von Werken Emil Noldes vor, die zugleich
Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte
und Lithographien umfassen wird. Unter den Gemälden, die das
Schaffen des Künstlers seit dem Jahre 1911 repräsentieren, werden
viele teils ganz neue, teils noch nicht veröffentlichte Arbeiten sein.
Düflcldot’f.
In der Galerie Flechtheim sind die Bilder des Düssel-
dorfers Julius Bretz kollektiv ausgestellt. Ein gut illustrierter
Katalog orientiert über die Ausstellung. Nach Weihnachten wird
bei Flechtheim eine Gedächtnis-Ausstellung Wilhelm Lehm-
bruck veranstaltet.
München.
Brakls Kunsthaus stellt Max Klingers Bild „Der
Athlet“ von 1891 aus. In der Galerie Heinemann sieht man
Blumenstilleben von Lina Röhrer, in der Galerie Caspari
Holzschnitte von H. Frauendorfer-Musethaler.
Aus dev jvlufeumsiüelt
Die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums in
Berlin bleibt wegen Kohlenmangels vom 22. Dezember bis einschl.
3. Januar geschlossen.
*
Im Kunstgewerbe-Museum zu Frankfurt a. M.
findet jetzt eine Sonder-Ausstellung handschriftlicher Arbeiten
Offenbacher Schreibkünstler statt. Die Ausstellung umfaßt hand-
schriftlich hergestellte Bücher, Einzelblätter, Urkunden und
Diplome, die das Gefühl für die edle handschriftliche Original-
arbeit wieder erwecken sollen, das durch die Herrschaft des
Druckes so gut wie ganz verloren gegangen ist.
*
Die Eutritzscher Altäre, die zu den bedeutendsten
Erzeugnissen unserer einheimischen Holzschnitzkunst gehören,
sind von ihrem bisherigen Ausstellungsort, dem Museum des
Sächsischen Altertumsvereins in Dresden, nach dem Leipziger
Stadtgeschichtlichen Museum überführt worden, in
dessen Kirchenabteilung sie jetzt den Museumsbesuchern zu-
gänglich sind.
*
Die Graphische Sammlung in München eröffnete
soeben zwei neue Ausstellungen. Als 4. Serie der Gesamtfolge
sind zusammengestellt: Graphische Werke aus dem ausgehenden
XV. Jahrhundert, Stiche, Zeichnungen und Holzschnitte von Zeit-
genossen des jungen Dürer: Veit Stoß, M. Zasinger, lsrahel
van Meckenem u. a. Die andre Ausstellung „Weihnachten im
Bilde“ verfolgt die Darstellung der Geburt Christi im Wandel
der Zeiten vom Beginn des XV. Jahrhunderts bis in unsere Tage.
Scbiuefeeeifcbe Kun{fcbt?ontk.
Aus Genf wird uns geschrieben: Die Galerie Moos er-
öffnet einen sehr wichtigen „Salon genevois“. Zu nennen sind
Appenzeller, Barraud, Martin, Jäggi, Vautierf,
Vibert, Perrelet, Pernet, Guinand, Francois.
Kunstliterarisch zu vermerken ist eine schöne Studie über
den Genfer Raumkünstler J e a n Jaquet 1754—1839, von dem
noch viele Bauten und Möbel, auch Skulpturen, in und um Genf
zeugen.
•
Der bekannte treffliche Basler Medailleur Hans Frei hat
eine Gottfried Keller-Medaille auf das Zentenarjubiläum von
Kellers Geburtstag geschaffen: nicht großen Umfangs, eine Münze,
etwas größer als ein Zweifrankenstück. Auf dem Avers steht,
wie Hans Trog in der Neuen Zürcher Zeitung mitteilt, der
Profilkopf des Dichters, lebendig modelliert, ausdrucksvoll; die
Legende, die scharf dem Rande folgt, lautet: Gottfried Keller 1819
bis 1919 Der Revers verbindet eine einfach geformte Lyra, in
deren Fuß der Schild mit dem Schweizer Kreuz eingefügt ist, in
dichter, dekorativ wirksamer Weise mit den Buchstaben, die
dem Rand nach laufen und die Zwischenfläche der Lyra füllen;
man liest: O mein Heimathland! O mein Vaterland! Wie so
innig, feurig lieb ich dich!
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