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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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1. Februarheft
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Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Flensburger Kunstbrief / Die Ausfuhr von Kunstwerken ins besetzte Gebiet / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Schweizerische Kunstchronik / Der Sammlermarkt in Schweden / Vom römischen Kunsthandel / Französische Kunst in Kopenhagen / Neues von den Londoner Galerien / Aus dem Pariser Kunstleben / Die Schönheitswerte der Postmarken / Der Kampf um das Staatliche Bauhaus in Weimar / Aus der Kunstschriftstellerwelt / Künstlertod / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Neues vom Kunstantiquariat / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0237

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Kunßauk tio neru

Beeltn.

Am 10. Februar eröffnete Lepke die Reihe der Auktionen von
1920 mit dem Ausgebot neuer Gemälde und Aquarelle. Diese
Sammlung enthielt u. a. auch Werke von Thoma, Paul Meyerheim
Habermann, Hagemeister.

*

Wie wir hören, findet die angekiindigte Versteigerung der
Doubletten der Abteilung für ostasiatische Kunst der
staatlichen Museen in Berlin nunmehr am 16. März d. J.
in Rudolph Lepke’s Kunstauktions-Haus statt. Der Katalog
gelangt demnächst zur Ausgabe.

*

Wie wir erfahren, folgt auf die am 9. Februar begonnene
Versteigerung der von uns besprochenen Kupferstichsammlung
bei Hollstein und Puppel im Frühjahr eine Auktion
alter Radierungen, Holzschnitte usw.

fttankfut?t a. M-

Rekot’dpt’eife für deut(cf)e Bnakteaten.

Die angekündigte Versteigerung von Doubletten das Staat-
lichen Münzkabi-
netts zu Dresden,
die bei Adolph Hess
N a c h f. in Frankfurt a. M.
stattfand, erbrachte, wie
uns berichtet wird, Rekord-
preise für deutsche Brakte-
aten. Das verhältnismäßige
Stilliegen des deutschen
Münzenhandels erschwert
es, einen Überblick über
die auf diesem Gebiete
inzwischen eingetretene
Preisrevolution zu gewin-
nen. Daß die Steigerungen
enorm sein müssen, war
außer Zweifel, dagegen war
nicht abzusehen, welche
Gebiete davon besonders
berührt sein würden. Daß
die Brakteaten, d. h. ein
dem mehr materialistisch
gerichteten Kaufbedürfnis
der „neuen Reichen“ nicht
ohne weiteres nahe liegen-
des Gebiet daran in so
rekordhafter Weise teil-
nehmen, ist eine Art Überraschung. Es brachten, um einige Preise
hervorzuheben: Nr. 15. Kaiser Friedrich I., (Hälfte) Mk. 300.—; Nr. 17.
ders. Mk. 325.— ; Nr. 18. ders. Mk. 350.—; Nr. 20. ders. Mk. 445.—;
Nr. 50. Konrad D. G von Meißen Mk. 325.— Ähnliche Preise
ergaben die Brakteaten der thüringischen Dynasten d. 13. Jahrh,,
(Nr. 258. Mk. 575 —), des Herzogtums Sachsen usw., worauf sich
dann ein besonderes Interesse auf die Lausitzer Stücke vereinigte,
von denen die durchweg keineswegs unicaren Nummern 425
Mk. 900.— ; 426 Mk. 775.— ; 427 Mk. 57C.—: 428 Mk. 510—; und
429 (Wladislaus II mit hebräischer Schrift, Menadier I, S. 123b)
gar Mk. 2425.— erzielten. Auch die neueren Münzen und
Medaillen besonders Preußens und Sachsens ergaben durchweg
sehr stattliche Preise. Entsprechend der gesteigerten Aufmerk-
samkeit für Kriegs- und Notgeld wurde z. B. für die bekannte
Greifswalder Bleinotmünze aus der Belagerung durch die Schweden
265 Mark bezahlt, doch werden alle übrigen Ergebnisse durch
den Erfolg der Brakteaten in den Hintergrund gedrängt. Diese
haben nun wohl endgültig aufgehört, Stiefkinder des internationalen
Sammlerinteresses zu sein. Wo sind die Zeiten hin, da man auf
der Kölner Auktion Garthe (1884) keinen deutschen Kaiser-
brakteaten höher als mit 3 bis bestens 4 Mk. bewertete und wo

180 unbestimmte Brakteaten derselben großen Sammlung nilr als
Lot für Mk. 40,— einen Liebhaber fanden!

*

Adolph E. C a h n veröffentlicht seinen Katalog Nr. 40, der über
die vom 23. bis 26. Februar statlfindende Auktion Römischer
Kaisermünzen der Sammlung Dr F. in B. Auskunft gibt.
Der Katalog verzeichnet 1338 Nummern. Siebenr Tafeln, die ihm
beigegeben sind, enthalten die Abbildungen der bemerkenswertesten
Stücke der Sammlung.

Hamburg.

Die Januarversteigerung im Kunstauktionshaus Pohl brachte
als bemerkenswertes Stück eine „Marktscene“ von Franz de Paula
Ferg (Leinen 77 : 93), nach dem von dem Künstler auch eme
Radierung angefertigt ist. Der Zuschlag erfolgte mit 27000 Mark.
Zu erwähnen ist noch ein gutes älteres Stück von Meyerheim
„Pferde vorm Stall“ (27 : 34), welches 5000 Mark erzielte. Kleine
Handzeichnungen vom Thomas Herbst brachten durchschnittlich
100—200 Mark, einzelne weniger, ein Stück erreichte 340 Mark.
Einige hübsche kleine Sachen, wie antike Tabaksdosen und ver-
schiedene gute Ostasiensachen fanden nicht die genügende Be-
achtung beim Publikum. E. M.

Leipsig.

Am 12. Februar begann
bei Oswald Weigel die
Versteigerung der Biblio-
thek Geheimrats Professor
Uhlworm, die in der Haupt-
sache Werke aus dem Ge-
biete der Botanik umfaßt.

München.

In der Galerie H e 1 b i n g
München kommen am
24. Februar Ölgemälde mo-
derner Meister zur Verstei-
gerung. Wenn auch die
Münchener Schule in der
Hauptsache vertreten ist,
so kommt doch auch das
Ausland und hier wieder
mit Werken aus derfrüheren
Zeit, den 60er und 80er
Jahren zur Geltung. Es
seien im Nachstehenden
Namen der im Katalog
vertretenen Künstler auf-
geführt: H. Bartels, H. Borchardt, L. Corinth, F. v. Deffregger,
Lud. Dill, C. Ebert, Walter Fiile, O. Gebier, Ch. F. Gönne,
A. v. Heckei, C. Heffner, A. Jank, H. Kauffmann, A. v. Keller,
A. v. Kowalski, D. Langko, A. Lier, G. v. Maffai, G. v. Max,
M. Feuermüller, G. Papperitz, O. Pilz, Karl Raupp, Ph. Röth,
F. Roubaud, E. Schleich sen., Matthias Schmid, Schmidt-Reutte,
J. Schmitzberger, Ch. Chuch, C. Spitzweg, A. Spring, T. v. Stadler,
W. Velten, Paul Weber, J. Wenglein, L. v. Zumbusch. Außerdem
die Ausländer Andersen, Lundby, H. W. Brewer, F. A. Bridgemann,
H v. Herkommer, J. Guignard, L. M. Robbe, W. H. Schlesinger.

Der mit ca. 15 Doppeltafeln ausgestattete Katalog befindet
sich in Vorbereitung und gelangt in der ersten Hälfte des Monat
Februar zum Versand.

*

Anfang März versteigert H e 1 b i n g Mobiliar, Silber usw.
Mitte März schließt sich dann an diese Auktion das Ausgebot
von Antiquitäten, Fayencen, Möbeln, Uhren.

*

Bei Dr. F. X. Weizinger & Co. werden neue Auktionen
vorbereitet.

Hermann Struck Kreuzfahrerruinen

Aus Strucks „Die Kunst des Radierens“

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