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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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2. Augustheft
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Pazaurek, Gustav Edmund: Kunstwerke, die noch nicht bestimmt sind: eine rätselhafte Fayence-Figur
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Bronze aus dem Besitz eines rheinischen Kunstsammlers
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0474

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Kun(fiüet?ke, die noch ntcbt beffimmf find*)

Sine üätfeibafte fayeneecflguü

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6u{!ao 6. Pasaucek

l^\ie nebenstehend abgebildete Figur ist zweifellos ein echtes,
altes, etwa um das Jahr 1740 entstandenes Stück, dessen
einziger Dekor in goldenen Streublümchen besteht, die das ganze
Gewand bedecken, wahrscheinlich in Anlehnung an gleichzeitige
Meißner Porzellanfiguren mit ähnlichem Schmuck. Das Szepter
in der rechten Hand und die etwas phantastische Kopfbedeckung
(die auf der einen Seite etwas ergänzt ist) deuten darauf hin, daß
wohl ein exotischer Machthaber gemeint ist, der jedoch, zu-
mal die linke Hand mit einem sonstigen Attribut (?) fehlt,
und die Figur aus ihrem weiteren Zusammenhänge gerissen ist,
vorläufig von den besten Fayencekennern, denen ich dieses
Stück (das keine Marke irgend einer Fabrik oder eines Modelleurs
trägt) im Laufe der Zeit zeigte, ganz verschiedenartig gedeutet
wurde, wie auch die Hypothesen über den Entstehungsort recht
weit auseinandergingen. Ich erinnere mich, die gleiche Figur in
keiner Sammlung gesehen zu haben. Hoffentlich trägt die Ver-
öffentlichung der Abbildung in dieser Zeitschrift dazu bei, daß
man die sicherlich nicht in einem einzelnen Exemplar ausgeformte
Gestalt noch irgendwo in einem intakten, wohl auch signierten
Exemplar in ihrer älteren Umgebung wiederfindet, da es sehr
interessant wäre, festzustellen, wer von unseren Fayence-Spe-
zialisten der Wahrheit am nächsten gekommen ist. Ich möchte
mit meiner eigenen Ansicht über die Provenienz, die sich nur
zum Teile mit der anderer deckt, vorläufig noch [zurückhalten.

BüonEe aus dem Besitz eines übetni{cf)en Kunftfammleüs.

Bronze, Höhe 24 cm
Patina grün und braun.

3 Tierköpfe auf 3 kurzen Beinen.
Loser Deckel.

*) Siehe „Der Kunstwanderer“ 1./2. Juliheft S. 427.
 
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