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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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1./2. Märzheft
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Deutsche Gewerbeschau München 1922
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Wettbewerb für Württembergische Dienstfreimarken
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Geschmack und Qualitäts-Steigerung auf der Leipziger Messe
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0283

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tekt und ordentl. Professor an der Techn. Hochschule; Richard
Hendschel, Ministerialrat im Ministerium für Unterricht und
Kultus; Prof. Eugen Honig, Architekt; Franz Käsehage,
Stadtrat und Gewerkschaftssekretär; Hofrat Dr. Hans K ü f n e r ,
II. Bürgermeister; Josef Leipfinger, Dekorationsmaler; Prof.
Georg Pezold, Bildhauer; Baurat Richard Rattinger; Prof.
Friedrich Reidt, Architekt; Prof. Richard Riemerschmid,
Direktor der Kunstgewerbeschule; Kommerzienrat Rudolf Rosa,
Vorstand der Heilmann’schen Immobilien A.-G.; Gustav Schiefer,
Gewerkschaftssekretär; Richard S e e w a 1 d , Kunstmaler; Dr.
Georg Schmidt, Ministerialrat im Ministerium für Handel, In-
dustrie und Gewerbe; Prof. Paul T r o o s t, Architekt; Kommerzien-
rat Eugen Zentz, Kaufmann. Mitglieder des Haupt-
ausschusses: Martin Ball in, Möbelfabrikant; Aug. Georg
Baumgärtner, Redakteur; Akademie - Professor Richard
Berndl, Architekt und Lehrer an der Kunstgewerbeschule;
Hugo Bruckmann, Verlagsbuchhändler; Hermann Buchert,
Architekt und Professor an der Techn. Hochschule; Regierungs-
baumeister Peter Danzer; Prof. Heinrich Dü 11, Bildhauer;
Josef Eberz, Kunstmaler, Dr. Max Edelmann, Physiker;
Prof. F. H. E h m k e , Graphiker und Lehrer an der Kunstgewerbe-
schule; Dipl. Ingenieur Ernst Eppner, Direktor der Bayer.
Geschützwerke; Prof. Fritz Er ler, Kunstmaler; Hermann Ess-
wein, Schriftsteller; Baurat Sigismund Göschei, Dozent an
der Techn. Hochschule; Hermann Haas, Kunstmaler; Edgar
Hanfstängl, Verlagsbuchhändler: Karl Hübsch, Stadtrat
und Landtagsabgeordneter; Josef Humar. Stadtrat; Else Jas-
kolla, Lehrerin an der Kunstgewerbescliule; Wirklicher Rat
Maximilian Krauß, Diiektor des Fremdenverkehrsvereins; Dr.
Alfred Kuhlo, Syndikus des Bayer. Industriellen-Verbandes;
Prof. O. O. Kurz, Architekt; Otto von Laube, Gießerei-
besitzer; Georg Mau er er, Stadtrat, Adolf von Mayrhofer,
Goldschmied; Akademie-Professor Adelbert Niemeyer, Lehrer
an der Kunstgewerbeschule; Hans Noris, Architekt; Albert
Nuß bäum, Stadtrat und Rechtsanwalt; Hofrat Erwin Pixis
Direktor des Kunstvereins; Else Plink, Kunstgewerblerin;
Heinrich Poessenbacher, Möbelfabrikant; Dr. Josef Popp,
Kunsthistoriker und ordentl. Professor der Techn. Hochschule;
Karl Rothmüller, Goldschmied; Karl Scharnagl, Stadtrat;
Karl Schüttle, Kunstschreinermeister; Prof. Hans Schwe-
ge r 1 e , Bildhauer; Eduard S t e i n i c k e n , Goldschmied; Prof.
J. Wackerle, Bildhauer und Lehrer an der Kunstgewerbe-
schule; Dr. Paul Wenz, Architekt; Oskar Zettler, Glas-
malereibesitzer.

VOettbevoevb füt?

lOuüttembecgt{cbe Dtenftfcetmaükeru

Man schreibt uns aus Stuttgart: Zum Wettbewerb für
württembergische Dienstfreimarken, den das Landesgewerbe-
museum im Namen der Generaldirektion der württembergischen
Posten und Telegraphen veranstaltete, ging ein Material von fast
400 Entwürfen aus Württemberg ein. Die Preise wurden in An-
betracht der vielen guten Arbeiten durch die Postverwaltung noch
erhöht. Mit den beiden ersten Preisen wurden ausgezeichnet
eine landschaftliche Lösung von Kißling und Raible sowie eine
dekorative Arbeit von Max Körner: zweite Preise erhielten Gustav
Jourdan, Max Körner, E. Mäckle und L. Gruber; dritte Preise
wurden verteilt an Gustav Jourdan, Kißling und Raible, Max
Körner, Gustav Schlipf-Hall und Eduard und Oskar Pfennig An-
gekauft wurden je ein Entwurf von Wilhelm Davids, Hugo Frank,
Gustav Jourdan, Max Körner, Prof. Paul Lang-Kurz, Eugen Merz-
Cannstatt und G. Trumpp. Alle eingegangenen Entwürfe werden
im März im Landesgewerbemuseum zur Ausstellung gelangen; die
Ausführung der mit den ersten Preisen ausgezeichneten Entwürfe
ist in Angriff genommen. —

Eine neue Ausstellung des Landesgewerbemuseums gibt
einen Überblick über das vielseitige und vielversprechende
Schaffen von Mayer-Lukas in Köln auf dem Gebiete des Plakates
und der Gebrauchsgraphik überhaupt.

öeicbmack und QualitätscSteigemng
auf dev leipztQev JMeffe-

Man schreibt uns aus Leipzig: Das Kunstgewerbe
ist stets auf der Leipziger Messe vertreten gewesen. Die
Keramik, die Glasindustrie, die Lederindusrrie, die Spielwaren,
das Holzgewerbe, die Metallverarbeitung und andere Zweige der
Messe boten immer Erzeugnisse, die mit dem Streben nach
Hochwertigkeit und Qualität hergestellt waren. Es gibt Namen
vom bestem Klang auf der Messe, die im In- und Ausland schon
in früherer Zeit dem deutschen Kunstgewerbe hohe Achtung ver-
schafften und mit den englischen und französischen Erzeugnissen
in erfolgreichen Wettbewerb treten konnten. Daneben machte
sich aber eine Massenproduktion breit, der es nur darauf ankam,
mit möglichst billigen Waren möglichst glänzende Geschäfte
zu machen. Das alte, nun schon fast 50 Jahre alte Wort des
Volkswirtschaftlers Reuleaux „billig und schlecht“ hatte für
einen überwiegenden Teil der auf der Leipziger Messe angebote-
nen Muster bis in die neueste Zeit Geltung. Sogenannte „Luxus-
ware“ fand zu billigen Preisen eine aufnahmefreudige Käufer-
schaft in Deutschland sowohl wie im fernsten Ausland, ohne daß
recht erkannt wurde, daß diese Luxuswaren häufig nur ein massen-
haft hergestellter kunstgewerblicher Schund war.

Demgegenüber haben sich seit etwa 10 bis 15 Jahren Be-
strebungen geltend gemacht, die eine Hebung des Kunst-
gewerbes auf der Messe bezweckten. Es wurden damals
kunstgewerbliche Vereinigungen gegründet, die sich dem Pro-
gramme der Werkbünde, die Herstellung von kunstgewerblicher
Edelarbeit im neuzeitlichem Sinne anschlossen. Ihnen folgten
Einzelgeschäfte und Handelshäuser. Von Jahr zu Jahr vergrößerte
sich die Anzahl kunstgewerblicher Firmen, die ernstlich sich die
Qualitätsforderung angelegen sein ließen.

Zunächst blieben aber die Aussteller künstlerisch bemerkens-
werter Ware immer noch in der Minderzahl. Erst der Krieg
brachte einen neuen Aufschwung. Der von Jahr zu Jahr fühl-
barer werdende Warenmangel führte zu neuen ernsthaften Ver-
suchen von seiten der selbständigen Kunstgewerbler, auf der
Messe festen Fuß zu fassen. Zunächst war es das sächsische
Kunstgewerbe, das diesen Gedanken in die Tat umsetzte. Im
Jahre 1917 wurde von Hofrat Prof. Seyffert und Kunstgewerbler
O. Haebler in Dresden der Wirtschaftsbund Sächsi-
scher Kunsthandwerker gegründet, der sich zur Aufgabe
machte, Absatzgebiete für kunsthandwerkliche Qualitätsarbeit
zu schaffen. Dem Bunde war ein erfreulicher künstlerischer,
wirtschaftlicher und moralischer Erfolg beschieden. Die von
Prof. Max Groß geleitete Sächsische Landesstelle für Kunst-
gewerbe in Dresden, die mit der Pflege des Kunsihandwerks
in Sachsen betraut ist, nahm sich des Bundes an und befür-
wortete seine Unterstützung bei den Behörden. Die Gebiete,
auf die sich der Wirtschaftsbund erstreckt, sind folgende: Buch-
binder-, Drechsler-, Edelmetall-, Schmuck-, Kunstschlosserarbeiten,
Kunstblumen, Klöppelspitzen, Spielwaren, Holz- und Elfenbein-
schnitzereien, Lederwaren. Der Gedanke, der dem Bunde zu-
grunde lag, fand über die Grenzen Sachsens hinaus Beachtung.
Im Herbst 1918 wurde unter Führung der Sächsischen Landes-
stelle für Kunstgewerbe mit Unterstützung des sächsischen
Staates und der Stadt Leipzig der Wirtschaftsbund
deutscher Kunsthandwerker gegründet, der eine Zu-
sammenfassung von Teilverbänden in den verschiedenen Gegenden
Deutschlands ist. Vorsitzender des Bundes wurde Prof. Groß.
Eben jetzt hat sich auch eine Norddeutsche Gruppe des
Bundes mit dem Sitz in Berlin gebildet, die unter dem Vorsitz
von Prof. Schmuz-Baudiß, des Leiters der staatlichen Porzellan-
manufaktur steht und sich an der bevorstehenden Frühjahrsmesse
zum ersten Mal als Gruppe beteiligen wird. Seit der Gründung
des Deutschen Bundes finden die Meßausstellungen in eigenen
schönen Räumen im Limburgerhaus, Neumarkt 35 statt.

Die letzten Meßausstellungen des Deutschen Bundes zeigten,
daß das Verständnis für gute und geschmackvolle Handwerks-

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