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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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2. Dezemberheft
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Altmann, Wilhelm: Ein Autograph Joseph Haydns
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0169

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Briefe Haydns, die überhaupt nur in geringer Anzahl
ei halten zu sein scheinen, kommen höchst selten in den
Handel. Bei der Berliner Autographen-Auktion (Henrici)
vom 6. Februar 1919 wurde einer, der nicht gerade sehr
inhaltsreich war und nur aus 11 Zeilen bestand, mit
630+63 Mk. bezahlt. Unser Brief zeigt deutlich, daß er
schon aus den letzten Lebensjahren des Meisters stammt,
der seinen Vornamen übrigens fast immer in italienischer
Sprache zu schreiben liebte. Gerichtet ist dieser Brief
an den der Wiener Botschaft zugeteilten Königlich
Sächsischen Legationsrat Georg August Griesinger,
der während der letzten 10 Lebensjahre des Meisters
mit ihm sehr freundschaftlich verkehrt hat, auch schon
als er noch Hauslehrer bei einem in Wien lebenden
österreichischen Magnaten gewesen war. Was er von
dem Meister der Töne wußte, hat er in den „Biogra-
phischen Notizen über Joseph Haydn“ niedergelegt,
die zuerst in der „Leipziger Allgemeinen musikalischen

Zeitung“ veröffentlicht worden, als Büchlein 1810 bei
Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienen sind. Unser
Brief gibt davon Kunde, daß Haydn das Kupferplatten-
material zu seinem 1797 vollendeten Oratorium „Die
Schöpfung“, das er zuerst und zwar bekanntlich zu
seinem großen Vorteil im Selbstverlag veröffentlicht hatte,
an den Verlag Härtel, d. h. die Leipziger Firma Breit-
kopf & Härtel weiter verkauft hat, aber dieses Material
infolge der politischen Verhältnisse noch nicht hat ab-
schicken können. Wie wir aus der trefflichen Gedenk-
schrift über diesen Verlag von Oskar v. Hase (Bd. 1,
S. 158) ersehen, ließ sich Haydn für die Platten der
„Schöpfungs“-Partitur 100 Dukaten zahlen. Sie wurde
vom Verlag im Jahre 1800 neu herausgegeben, ln dem-
selben Jahre ließ sie auch den ersten Band sämtlicher
Haydnschen Klavierkompositionen erscheinen, dem noch
11 weitere in den sehr bekannt gewordenen grünen Um-
schlägen bis 1806 folgten. Wilh. Altmann.

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