Kunßauktto neru
Leipzig.
Über die Versteigerung der Berliner Chodowiecki-Sammlung
S t e c h o w bei C. G. Boerner wird uns aus Leipzig berichtet:
Oie Sammlung ist die umfänglichste und bedeutendste
Vereinigung der Werke des Künstlers, die es gibt. Zur Ver-
steigerung kamen zuerst die Miniaturen und die E m a i 1 le-
rn a 1 e r e i e n. Eine Miniatur auf Elfenbein, Halbfigur einer
sitzenden strickenden, jungen Dame, kam auf 22 500 Mk., die
Elfenbeinminiatur Friedrich der Große wurde vom Berliner
Kupferstich-Kabinett für 9500Mk. erworben, das Miniatur-
bildnis der Frau Tieden geb. Schweitzer stieg bis 8000 Mk. das
Bildnis einer jungen Dame mit hoher Frisur auf 6000 Mk. Ein
emaillierter Metalldosendeckel mit dem Bilde eines jungen
Mädchens wurde mit 11 600 Mk. bezahlt, die Emaillemalerei
„Putten vor einem Postament“, mit 6100 Mk. die Toilette der
Venus mit 8000 Mk. Das einzige Ölbild, Katharina 11. von Ruß-
land, erzielte 11000 Mk, ein Aquarell, des Künstlers Tochter
Susanne 10 000 Mk. Auch die Rötelzeichnungen stehen
hoch im Preise. Bezahlt wurden für die Blätter: Die Norkin, um
eine ohnmächtige Herrin bemüht, 4600 Mk., Stehende junge Dame
6200 Mk , Junge Dame 3200 Mk., Knabe 3200 Mk., Lotte, die Pistole
übergebend 6000 Mk. Die Bleistiftzeichnungen hatten
u. a. folgende Preis-Ergebnisse: Vier Damen beim Kartenspiel
6000 Mk., Drei Damen auf einer Bank 3000 Mk., Drei junge Damen
5000 Mk., Fünf Damen mit Handarbeiten 4100 Mk., Junge Mutter
mit Kind 3800 Mk., Vier Damen handarbeitend 5600 Mk., Drei
Damen und zwei Herren bei Kerzenlicht an einem Tisch 6500 Mk.,
Fünf Damen beim Kartenspiel 4000 Mk. Von den Bildnissen
erzielten eine wundervolle Rötelzeichnung der Gattin des Künstlers
6200 Mk, Kleines Mädchen 5000 Mk., Gerdes-Danzig 2100 Mk.,
Jeanette Chodowiecki 1200 Mk, Herr ßernbuin 2100 Mk. Die
Federzeichnung „Engel vor einer steinernen Platte“ erwarb das
Berliner Kupferstichkabinett für 2050 Mk. Auch für die Zeich-
nungen und Studien zu den Radierungen zeigte sich starkes
Interesse. Für die Zelte im Berliner Tiergarten, mit Korrekturen,
wurden 20 600 Mk. bezahlt, für die 12 Blätter zum Deserteur
6200 Mk., für die Rötelzeichnung Jettchen und Lottchen 3600 Mk.,
für die Kreidezeichnung König Friedrich II. die Wachtparade
20 600 Mk.. für die 4 Blätter zu Coventrys kleinem Cäsar 2600 Mk ,
für 8 Kostiimbilder 2700 Mk.
Das radierte Werk setzte mit außerordentlich seltenen
Blättern ein. Die Ankunft der Franzosen in Deutschland erzielte
3600 Mk der kleine L’Hombre-Tisch 1800 Mk, das Studienblatt
von 18 Figuren 4355 Mk., die vier Damen am Fenster 4500 und
5800 Mk., und der große L’Hombre-Tisch 18 500 Mk.
Für die zwölf Blätter zu „Minna von Barnhelm“
wurden 1250 Mk. erzielt, für dieselben vor der Unterschrift und
mit den Randeinschnitten 4100 Mk., für das Familien-
blatt des Künstlers „Cabinet d’un peintre“, erster Ätzdruck vor
aller Schrift 32G0 Mk., für dasselbe Blatt m it der Schrift 2600 Mk.,
für dasselbe Blatt vor den Überarbeitungen 1200, 2000 und
3000 M., für die „Zelte im Berliner Tiergarten“ 1550 und 3100 Mk.
Das seltene Blatt „Die Schlittenfahrt“, dessen Platte abhanden
gekommen ist, brachte 1100 Mk. Hierauf folgte eine große Anzahl
von Ätzdrücken, Probedrucken und ersten Drucken
bekannter Blätter zu Lavaters „Physiognomischen Fragmenten“,
Nicolais „Sebaldus Nothanker“, Gellerts Fabeln, Goldschmidts
„Landprediger, für welche Preise von 30—500 Mk. erzielt wurden.
Zwei Titelvignetten zu „Goethes Werth er“ in Ätzdruck
brachten 1200 Mk., Probedrucke derselben Blätter 610 und 1050 Mk.
Als besondere Abteilung wurden Bildnisse des Künstlers
versteigert Ein Bildnis Chodowieckis von Anton Gr aff wurde
mit 1950 Mk. bezahlt, ein Brustbild nach dem Gemälde von Frisch,
gezeichnet von Chodowiecki selbst, 10C0 Mk., ein Selbstbildnis
1150 Mk., eine Zeichnung Arnolds nach dem Gemälde von Graff
900 Mk., und ein Bild der Familie Chodowiecki, der Vater im
Gespräch mit dem Sohn, die Dame beim Kaffee einschenken, von
H. Pries, 1250 Mk.
*
Man schreibt uns aus Leipzig: Die 2. Abteilung der
Versteigerungsreihe, welche Oswald Weigel aus einer süd-
deutschen Schloßbibliothek bringt, enthält Revolutionslite-
ratur. Wenn man die zeitgenössische Literatur von 1789 bis
1815 mit den heutigen Zeitereignissen und publizistischen Erzeug-
nissen vergleicht, so wird man ungemein viel Vergleichspunkte
sehen, die uns erhöhtes Interesse für die Nöte unserer Zeit geben.
Unsere inländischen Bibliotheken, die sich fast ohne Ausnahme
vertreten ließen, haben die Gelegenheit benutzt, um Lücken ihrer
Literatur zu ergänzen. Es kann bei der Flugschriftenliteratur
keine „sensationellen“ Preise geben, weil es sich doch meistens
um kleine und wenig umfangreiche Veröffentlichungen handelt.
Als Hervorstechendes sei auf die bekannte Broschüre verwiesen:
Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, die dem Nürnberger
Buchhändler Palm das Leben kostete. Diese Broschüre wurde
zusammen mit einigen anderen um den Preis von 120 Mk. los-
geschlagen. Einige Assignaten gingen an einen Schweizer Buch-
händler für Mk. 50, 26 Originalschriften über den Anfang der
französischen Revolution wurden mit Mk. 53 verkauft, Abhand-
lungen über elsässische Geschichte aus dem Zeitalter der fran-
zösischen Revolution erwarb die Leipziger Universitätsbibliothek
für Mk 50, Gelegenheitsschriften über Straßburg und die fran-
zösische Revolution brachten über Mk. 100, Originaldekrete von
Ludwig dem 16. und der französischen Revolution gingen zu
120 Mk. weg. Einen bemerkenswerten Preis erzielten 6 Bände
und 27 Briefe aus der sattsam bekannten Halsbandgeschichte,
nämlich 375 Mk. Eine größere Anzahl badischer Dekrete, Erlasse,
Veröffentlichungen fanden für mehr als Mk. 400 einen Käufer.
Die Gelegenheitsschriften der Freiheitskriege wurden mit Mk. 60
verkauft, und die Zeitschrift „Der Rheinische Bund“ nach hartem
Kampfe zu Mk. 105 losgeschlagen. Die gleichzeitig hiermit ver-
steigerte Literatur über Elsaß-Lothringen, Süddeutschland und
die Schweiz fand flotten Absatz, namentlich an Schweizer Buch-
händler, welche die für sie günstige Valuta ausnützen konnten.
Bekannte Werke über das Elsaß, wie die von Schoephlin „Alsatia
illustrata“ wurden mit Mk. 230, „Alsatia diplomatica“ mit Mk. 160
bezahlt, und eine seltsame „Chronica Alsatia“, welche 396 hand-
geschriebene Seiten mit vielen Handmalereien, 174 Wappenbilder,
59 Fahnen, sowie vier Münzmalereien enthält, und nach der
Datierung im Mai 1593 abgeschlossen ist, kam auf Mk. 600.
)München.
Die Reihe der Versteigerungen, die in der Galerie H e 1 b i n g
stattfinden, wurde, wie uns berichtet wird, mit dem von uns an-
gekündigten Ausgebot von Ölgemälden moderner Meister fortgesetzt.
Die Kauflust war überaus lebhaft, und die Preise, die Helbing
erzielte, scheinen uns sehr bemerkenswert. Andreas Achen-
bachs „Sturm an der Küste“ brachte 17 500 Mark, Oswald Achen-
bachs „An der Riviera“ 29 500 und für des russischen Malers
J. Aivasowski „Sturm im nächtlichen Meer“ zahlte man 15 100 Mark.
Ein kleiner Defregger („Die Geschwister“) erreichte 11 000 Mark,
„Die Schachspieler“ des Augsburgers J. E. Gaisser (1825 — 1899)
wurden mit 11 500, das Bild „Beim Frühstück“, gleichfalls von
Gaisser, mit 6600 Mark bezahlt. Für einen kleinen Grützner
auf Holz „Weinprobe“ (1917) gab man 36 000 Mark, für einen
„Mönch“ des gleichen Meisters (1915) 15 600 Mark, für „Pferde
mit Schiffer am Feuer“ von Ludwig Hartmann, München 1833 bis
1902), 15 500, für zwei Charles Hoguet 2800 und 7000 Mark. Zwei
Hugo Kauffmann wurden mit je 10 000 Mark bezahlt, ein
Fritz August von Kaulbach „Damenschießen“ (kleine Federzeich-
nung) mit 4000 Mark, für eine „Tänzerin“ von Albert von Keller
wurden 19 000 gegeben, für ein „Bauernhaus“ von Karl Jutz
(Düsseldorf) 11 300, für eine „Dame mit Papagei“ von Gustav de
Jonghe (1828 bis 1893) 8600, für ein Früchte-Stilleben von L. Adam
Kunz 7200, für eine „Marine“ von Eugen Klimsch, Berlin, 6000
für einen „Toast“ von H. Knoop, München, gleichfalls 6000, für
eine „Italienische Villa“ des Böcklin-Schülers Siegmund Landsinger
8000 Mark. Ein „Damenbildnis“ (Paula Elvira geb. Gräfin Kallo-
witz) von Lenbach erzielte 13 500, eine „Dorflandschaft“ von
Adolf Lier 9000, ein kleiner Oberländer auf Holz (24,5X 17,5 cm)
8000 Mark. Leo Sambergers „St. Aloisius“ notierte mit 5000
171
Leipzig.
Über die Versteigerung der Berliner Chodowiecki-Sammlung
S t e c h o w bei C. G. Boerner wird uns aus Leipzig berichtet:
Oie Sammlung ist die umfänglichste und bedeutendste
Vereinigung der Werke des Künstlers, die es gibt. Zur Ver-
steigerung kamen zuerst die Miniaturen und die E m a i 1 le-
rn a 1 e r e i e n. Eine Miniatur auf Elfenbein, Halbfigur einer
sitzenden strickenden, jungen Dame, kam auf 22 500 Mk., die
Elfenbeinminiatur Friedrich der Große wurde vom Berliner
Kupferstich-Kabinett für 9500Mk. erworben, das Miniatur-
bildnis der Frau Tieden geb. Schweitzer stieg bis 8000 Mk. das
Bildnis einer jungen Dame mit hoher Frisur auf 6000 Mk. Ein
emaillierter Metalldosendeckel mit dem Bilde eines jungen
Mädchens wurde mit 11 600 Mk. bezahlt, die Emaillemalerei
„Putten vor einem Postament“, mit 6100 Mk. die Toilette der
Venus mit 8000 Mk. Das einzige Ölbild, Katharina 11. von Ruß-
land, erzielte 11000 Mk, ein Aquarell, des Künstlers Tochter
Susanne 10 000 Mk. Auch die Rötelzeichnungen stehen
hoch im Preise. Bezahlt wurden für die Blätter: Die Norkin, um
eine ohnmächtige Herrin bemüht, 4600 Mk., Stehende junge Dame
6200 Mk , Junge Dame 3200 Mk., Knabe 3200 Mk., Lotte, die Pistole
übergebend 6000 Mk. Die Bleistiftzeichnungen hatten
u. a. folgende Preis-Ergebnisse: Vier Damen beim Kartenspiel
6000 Mk., Drei Damen auf einer Bank 3000 Mk., Drei junge Damen
5000 Mk., Fünf Damen mit Handarbeiten 4100 Mk., Junge Mutter
mit Kind 3800 Mk., Vier Damen handarbeitend 5600 Mk., Drei
Damen und zwei Herren bei Kerzenlicht an einem Tisch 6500 Mk.,
Fünf Damen beim Kartenspiel 4000 Mk. Von den Bildnissen
erzielten eine wundervolle Rötelzeichnung der Gattin des Künstlers
6200 Mk, Kleines Mädchen 5000 Mk., Gerdes-Danzig 2100 Mk.,
Jeanette Chodowiecki 1200 Mk, Herr ßernbuin 2100 Mk. Die
Federzeichnung „Engel vor einer steinernen Platte“ erwarb das
Berliner Kupferstichkabinett für 2050 Mk. Auch für die Zeich-
nungen und Studien zu den Radierungen zeigte sich starkes
Interesse. Für die Zelte im Berliner Tiergarten, mit Korrekturen,
wurden 20 600 Mk. bezahlt, für die 12 Blätter zum Deserteur
6200 Mk., für die Rötelzeichnung Jettchen und Lottchen 3600 Mk.,
für die Kreidezeichnung König Friedrich II. die Wachtparade
20 600 Mk.. für die 4 Blätter zu Coventrys kleinem Cäsar 2600 Mk ,
für 8 Kostiimbilder 2700 Mk.
Das radierte Werk setzte mit außerordentlich seltenen
Blättern ein. Die Ankunft der Franzosen in Deutschland erzielte
3600 Mk der kleine L’Hombre-Tisch 1800 Mk, das Studienblatt
von 18 Figuren 4355 Mk., die vier Damen am Fenster 4500 und
5800 Mk., und der große L’Hombre-Tisch 18 500 Mk.
Für die zwölf Blätter zu „Minna von Barnhelm“
wurden 1250 Mk. erzielt, für dieselben vor der Unterschrift und
mit den Randeinschnitten 4100 Mk., für das Familien-
blatt des Künstlers „Cabinet d’un peintre“, erster Ätzdruck vor
aller Schrift 32G0 Mk., für dasselbe Blatt m it der Schrift 2600 Mk.,
für dasselbe Blatt vor den Überarbeitungen 1200, 2000 und
3000 M., für die „Zelte im Berliner Tiergarten“ 1550 und 3100 Mk.
Das seltene Blatt „Die Schlittenfahrt“, dessen Platte abhanden
gekommen ist, brachte 1100 Mk. Hierauf folgte eine große Anzahl
von Ätzdrücken, Probedrucken und ersten Drucken
bekannter Blätter zu Lavaters „Physiognomischen Fragmenten“,
Nicolais „Sebaldus Nothanker“, Gellerts Fabeln, Goldschmidts
„Landprediger, für welche Preise von 30—500 Mk. erzielt wurden.
Zwei Titelvignetten zu „Goethes Werth er“ in Ätzdruck
brachten 1200 Mk., Probedrucke derselben Blätter 610 und 1050 Mk.
Als besondere Abteilung wurden Bildnisse des Künstlers
versteigert Ein Bildnis Chodowieckis von Anton Gr aff wurde
mit 1950 Mk. bezahlt, ein Brustbild nach dem Gemälde von Frisch,
gezeichnet von Chodowiecki selbst, 10C0 Mk., ein Selbstbildnis
1150 Mk., eine Zeichnung Arnolds nach dem Gemälde von Graff
900 Mk., und ein Bild der Familie Chodowiecki, der Vater im
Gespräch mit dem Sohn, die Dame beim Kaffee einschenken, von
H. Pries, 1250 Mk.
*
Man schreibt uns aus Leipzig: Die 2. Abteilung der
Versteigerungsreihe, welche Oswald Weigel aus einer süd-
deutschen Schloßbibliothek bringt, enthält Revolutionslite-
ratur. Wenn man die zeitgenössische Literatur von 1789 bis
1815 mit den heutigen Zeitereignissen und publizistischen Erzeug-
nissen vergleicht, so wird man ungemein viel Vergleichspunkte
sehen, die uns erhöhtes Interesse für die Nöte unserer Zeit geben.
Unsere inländischen Bibliotheken, die sich fast ohne Ausnahme
vertreten ließen, haben die Gelegenheit benutzt, um Lücken ihrer
Literatur zu ergänzen. Es kann bei der Flugschriftenliteratur
keine „sensationellen“ Preise geben, weil es sich doch meistens
um kleine und wenig umfangreiche Veröffentlichungen handelt.
Als Hervorstechendes sei auf die bekannte Broschüre verwiesen:
Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, die dem Nürnberger
Buchhändler Palm das Leben kostete. Diese Broschüre wurde
zusammen mit einigen anderen um den Preis von 120 Mk. los-
geschlagen. Einige Assignaten gingen an einen Schweizer Buch-
händler für Mk. 50, 26 Originalschriften über den Anfang der
französischen Revolution wurden mit Mk. 53 verkauft, Abhand-
lungen über elsässische Geschichte aus dem Zeitalter der fran-
zösischen Revolution erwarb die Leipziger Universitätsbibliothek
für Mk 50, Gelegenheitsschriften über Straßburg und die fran-
zösische Revolution brachten über Mk. 100, Originaldekrete von
Ludwig dem 16. und der französischen Revolution gingen zu
120 Mk. weg. Einen bemerkenswerten Preis erzielten 6 Bände
und 27 Briefe aus der sattsam bekannten Halsbandgeschichte,
nämlich 375 Mk. Eine größere Anzahl badischer Dekrete, Erlasse,
Veröffentlichungen fanden für mehr als Mk. 400 einen Käufer.
Die Gelegenheitsschriften der Freiheitskriege wurden mit Mk. 60
verkauft, und die Zeitschrift „Der Rheinische Bund“ nach hartem
Kampfe zu Mk. 105 losgeschlagen. Die gleichzeitig hiermit ver-
steigerte Literatur über Elsaß-Lothringen, Süddeutschland und
die Schweiz fand flotten Absatz, namentlich an Schweizer Buch-
händler, welche die für sie günstige Valuta ausnützen konnten.
Bekannte Werke über das Elsaß, wie die von Schoephlin „Alsatia
illustrata“ wurden mit Mk. 230, „Alsatia diplomatica“ mit Mk. 160
bezahlt, und eine seltsame „Chronica Alsatia“, welche 396 hand-
geschriebene Seiten mit vielen Handmalereien, 174 Wappenbilder,
59 Fahnen, sowie vier Münzmalereien enthält, und nach der
Datierung im Mai 1593 abgeschlossen ist, kam auf Mk. 600.
)München.
Die Reihe der Versteigerungen, die in der Galerie H e 1 b i n g
stattfinden, wurde, wie uns berichtet wird, mit dem von uns an-
gekündigten Ausgebot von Ölgemälden moderner Meister fortgesetzt.
Die Kauflust war überaus lebhaft, und die Preise, die Helbing
erzielte, scheinen uns sehr bemerkenswert. Andreas Achen-
bachs „Sturm an der Küste“ brachte 17 500 Mark, Oswald Achen-
bachs „An der Riviera“ 29 500 und für des russischen Malers
J. Aivasowski „Sturm im nächtlichen Meer“ zahlte man 15 100 Mark.
Ein kleiner Defregger („Die Geschwister“) erreichte 11 000 Mark,
„Die Schachspieler“ des Augsburgers J. E. Gaisser (1825 — 1899)
wurden mit 11 500, das Bild „Beim Frühstück“, gleichfalls von
Gaisser, mit 6600 Mark bezahlt. Für einen kleinen Grützner
auf Holz „Weinprobe“ (1917) gab man 36 000 Mark, für einen
„Mönch“ des gleichen Meisters (1915) 15 600 Mark, für „Pferde
mit Schiffer am Feuer“ von Ludwig Hartmann, München 1833 bis
1902), 15 500, für zwei Charles Hoguet 2800 und 7000 Mark. Zwei
Hugo Kauffmann wurden mit je 10 000 Mark bezahlt, ein
Fritz August von Kaulbach „Damenschießen“ (kleine Federzeich-
nung) mit 4000 Mark, für eine „Tänzerin“ von Albert von Keller
wurden 19 000 gegeben, für ein „Bauernhaus“ von Karl Jutz
(Düsseldorf) 11 300, für eine „Dame mit Papagei“ von Gustav de
Jonghe (1828 bis 1893) 8600, für ein Früchte-Stilleben von L. Adam
Kunz 7200, für eine „Marine“ von Eugen Klimsch, Berlin, 6000
für einen „Toast“ von H. Knoop, München, gleichfalls 6000, für
eine „Italienische Villa“ des Böcklin-Schülers Siegmund Landsinger
8000 Mark. Ein „Damenbildnis“ (Paula Elvira geb. Gräfin Kallo-
witz) von Lenbach erzielte 13 500, eine „Dorflandschaft“ von
Adolf Lier 9000, ein kleiner Oberländer auf Holz (24,5X 17,5 cm)
8000 Mark. Leo Sambergers „St. Aloisius“ notierte mit 5000
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