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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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1. Februarheft
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Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Flensburger Kunstbrief / Die Ausfuhr von Kunstwerken ins besetzte Gebiet / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Schweizerische Kunstchronik / Der Sammlermarkt in Schweden / Vom römischen Kunsthandel / Französische Kunst in Kopenhagen / Neues von den Londoner Galerien / Aus dem Pariser Kunstleben / Die Schönheitswerte der Postmarken / Der Kampf um das Staatliche Bauhaus in Weimar / Aus der Kunstschriftstellerwelt / Künstlertod / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Neues vom Kunstantiquariat / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0242

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Dom t?ömi{cben KunftbandeL

Die in die Öffentlichkeit gedrungene Nachricht, daß die be-
kannte Privatsammlung des Fürsten Stroganoff in Rom, deren
Antiken der in Rom ansässige deutsche Archäologe Dr Ludwig,
Pollak in mustergültiger Weise publiziert hat, verauktioniert werde,
trifft, wie unser Römischer Korrespondent berichtet
nicht zu. Die Sammlung befindet sich noch intakt im Privatpalast
des Fürsten zu Rom bis auf einige Stücke, die seine Witwe
bereits vor dem Kriege veräußert hat. Die zur Auktion gelangten
Stücke befanden sich allerdings auch im Palaste, aber sind in
keinem Zusammenhang mit der Sammlung selbst zu bringen.

Die )Neuoüdnung des latet?ant{ebert jvlufeums

in Rom.

Man schreibt uns aus Rom: Die seit 1914 geplante Neu-
ordnung des lateranischen Museums in Rom wurde Ende ver-
gangenen Jahres durchgeführt. Die jelzige Aufstellung ist weniger
vom chronologischen als vom örtlichen und gegenständlichen
Gesichtspunkte aus erfolgt; im übrigen wurden die Sammlungen,
die bekanntlich aus griechisch-römischen und frühchristlichen
Altertümern bestehen, um einige neuerworbene oder bisher in
den Magazinen verborgenen Objekten vermehrt. Im folgenden

Frank Brangwyn La Ziza

Aus Strucks „Die Kunst des Radierens“

möge in Kürze auf einem Rundgang durch die 16 großen Säle
besondere Neuerungen hervorgehoben werden.

Der erste Saal umfaßt Militär- und Circusaltertümer, im
zweiten sehen wir Architekturfragmente vom Forum Traianum, im
dritten die Kolossalstatue des Antinous und viele auf den Herak-
lesmythos bezügliche Skulpturen, im vierten sind die Grabsteine
aus dem Grabmal der Volusier von der Via Appia gesammelt,
im fünften Saale die auf kleinasiatische Kulte bezüglichen Denk-
mäler, darunter ein bisher unveröffentlichtes aus einem Heiligtum
(Phrigianum), das erst neulich unweit des Vatikan aufgedeckt
wurde.

Im sechsten Saal sind die aus den Grabungen in Cerveteri
stammenden Monumente aufgestellt, der siebente Saal umfaßt die
Cimelien des lateranischen Museums, die Statue des Sophokles,
das Peliadenrelief, den Marsyas des Myron, den Satyr des Praxi-
teles und die andern Hauptstücke, im achten sehen wir die Über-
reste des Grabmales der Aterier von der Via Labicana, im Zentrum
des neunten Saales finden wir, im Fußboden eingelassen, das
Gastmahlmosaik von der Hand des Heraklit, ringsherum Hermen
verschiedener Form, der zehnte Saal birgt außer der Kolossal-

statue des Neptun die Rekonstruktion des aus Vicovaro stammen-
den Mausoleums.

Die Sarkophage, an denen das Museum im Lateran so reich
ist, sind in den Sälen XI und XII gesammelt, die Grabdenkmäler
der Servilier und Furier finden sich im Saal XIV, der fünfzehnte
Saal birgt eine reiche Sammlung von Aschenurnen, während die
Säle XV und XVI Funde aus den Grabungen in Ostia enthalten.

Das berühmte, aus den Caracallathermen stammende Athleten-
mosaik ist durch neue Fragmente ergänzt, die zahlreichen In-
schriften aus Rom, Osiia und anderen Städten geordnet und ver-
zeichnet worden.

Auch das Museum frühchristlicher Altertümer wurde einer
Neuordnung unterzogen und durch Neuerwerbungen vermehrt,
unter denen vor allem zwei dem IV. Jahrh. n. Chr. angehörige
Mosaikporträts eines Ehepaares zu erwähnen sind, die der Papst
Benedikt XV. aus der Bibliothek Chigi erworben hat.

Das Verdienst an der Neuordnung dieser Museen fällt dem
Professor für christliche Archäologie an der Universität Rom,
Orazio Marucchl, zu, der binnen kurzem auch einen Führer durch
das lateranische Museum herausgeben wird. Dr. F. H.

püati£ö{ifcbe Kun(? in Kopenhagen.

Die von Henrik C a v 1 i n g geleitete führende dänische Zeitung
„Politiken“, die sich für die internationalen Kunstinteressen
immer in warmer und unparteiischer Weise eingesetzt hat, ver-
anstaltet soeben in ihrem Hause in Kopenhagen eine Aus-
stellung französischer Kunst. Die Ausstellung steht unter dem
Protektorat des französischen Ministeriums für Kunst

Neues üon den Londoner Galerien.

Die Nationalgallery in London brachte einen G r e c o
in ihren Besitz. Es handelt sich um das Gemälde „Aristus in
Gethsemane“, der bisher dem Kloster des Salnevas in Madrid
gehörte.

*

Die Tate-Gallery in London erhielt durch Vermächtnis
der Lady Tate, der Witwe des Gründers dieses Kunstinstituts,
eine Reihe von modernen englischen Bildern, unter denen sich
ein von Herkomer gemaltes Poträt Tates befindet. Auch eine
umfangreiche Kunstwissenschaftliche Bibliothek
fällt der Tate-Gallery durch dieses Vermächtnis zu.

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ADOLF HESS NACHFOLGER

| FRANKFURT A M. Mainzer Landstr. 49 |

Münzen und Medaillen

Antike — Mittelalter — Neuzeit
Alte und moderne Kunst — Medaillen
1 Jährlich mehrere Münz-Versteigerungen. J

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Köln, Unter Sachsenhausen 33.

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