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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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1./2. Juliheft
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Aus der Museums- und Sammlerwelt / Das staatliche Bauhaus in Weimar / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Künstlerwelt / Schweizerische Kunstchronik / Londoner Kunstschau / Aus dem Pariser Kunstleben / Neuerscheinungen des Büchermarktes / Seltene Autographen / Ein Archiv für Ärztebriefe / Fünf Andersen-Manuskripte aufgefunden / Entwicklung der deutschen Bücherei / Zwei Rembrandt der Sammlung Six in Amsterdam versteigert / Das deutsche Buch auf der finnländischen Messe / Die Hagia Sophia in Gefahr / Moderne Graphik / Neues vom Kunstantiquariat / Der Hamburger Künstlerrat an dem Reichstag / Der Kunstsammler Fritz von Gans † / Kleine Kunstnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0441

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Deutschen Bücherei sind zwei Entschließungen des Börsenvereins
der Deutschen Buchhändler und des Deutschen Verlegervereins.
Der Börsenverein beschloss in seiner Hauptversammlung, daß
diejenigen Bücher und Zeitschriften, die von seiten seiner Mit-
glieder der Deutschen Bücherei nicht kostenlos überwiesen werden,
aus Mitteln des Börsenvereins angekauft werden sollen. Die
Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins beschloß, an
die deutschen Verleger die Aufforderung zu richten, ihre Ver-
öffentlichungen, gleichgültig, ob sie unberechnet oder berechnet
geliefert werden, sofort bei Ausgabe an die Deutsche Bücherei
unmittelbar oder an die Bibliographische Abteilung des Börsen-
vereins zur Weitergabe an die Deutsche Bücherei zu senden.
Diese Beschlüsse bedeuten in erster Linie eine finanzielle Ent-
lastung der Deutschen Bücherei, deren nicht hoch genug einzu-
schätzende Vorteile am klarsten durch die Tatsache erwiesen
werden, daß die Deutsche Bücherei im Berichtsjahre für die
Erwerbung von Büchern und Zeitschriften mit einem Ladenpreis
von 171964 M nur 8848 M aus eigenen Mitteln aufzuwenden
brauchte! Durch die Beschlüsse können aber auch die Werbearbeit
und zugleich die Erreichung eines der Hauptziele der Deutschen
Bücherei, die lückenlose Erfassung des gesamten deutschen
Schrifttums, wesentlich erleichtert werden. Dr. L. St.

Biüet Rembrandt dev Sammlung Six
in Amfteedam üet’detget’h

Wie unser Amsterdamer Kunstreferent be-
richtet, hat die Familie S i x soeben zwei kleine Werke von
Rembrandt bei Fred. M u 1 1 e r & C o. versteigern lassen.
Es handelt sich um eine frühe Grisaille des Meisters „Joseph
seine Träume erzählend“ von 1636, die in der Auktion 45000 Fl.
erzielte, und um ein späteres und reiferes Werk, das Porträt des
jüdischen Arztes Bueno mit dem kurzen Arm. Dieses durch die
Radierung bekannte Rembrandtsche Bildnis erreichte 8 - 000 Fl.
Über die bedeutsame Versteigerung wird im „Kunstwanderer“
noch gesprochen werden.

Das deuticbe Buch
auf dev finnländtfcben jvtcsse.

Auf der finnländischen Messe in Helsingfors,
die am 27. Juni eröffnet wurde, war das deutsche Buch-
gewerbe durch eine Ausstellung vertreten, die von der
Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel
und dem Deutschen Buchgewerbeverein vorbereitet
worden ist. Die Ausstellung bot einen Überblick über die
Qualitätsarbeit des deutschen Buches. Leder- und Pergament-,
sowie gediegene Papp-Einbände, hervorragende Beispiele von
Titel- und Satzbildern, von illustrierten Werken und buchgewerb-
licher Graphik zeigen Stichproben der deutschen Qualitätsarbeit.

Die Hagia Sophia in öefaht?.

Die Hagia Sophia in Konstantinopel ist, wie ein Sach-
verständiger in den Times erklärt, dringend des Schutzes be-
dürftig. Der Bau ist zwar, wie der Engländer meint, gut erhalten,
aber die 23 schmiedeeisernen Leuchter der Kuppel belasten ihn
außerordentlich, was umso mehr auffällt, als die Kuppel selbst
an zahlreichen Stellen verbogen ist und die vier Pfeiler der
Hauptkuppel stark beschädigt sind. Außerdem zeigen sich an

Im

„Kunstwanderer“

inserieren

die angesehensten Kunsthäuser d. In- u. Auslandes.

Erich Wolfsfeld Zeichnung

der Nordostecke der Kuppel mächtige Risse, in die trotz der
Ziegeln, die provisorisch eingelegt wurden, das Wasser dringt.
Es empfiehlt sich daher, sofort die notwendigen Schutzmaßregeln
zu ergreifen.

|vtodcütie (3t?aphtR.

Der graphische Verlag Friedrich Dehne in Leipzig ver-
öffentlicht einen neuen reich illustrierten Katalog seiner Verlags-
werke. Graphik von Alois Kolb, Peter Halm, Curt Hoelloff,
Walter Zeising, Emil Pottner, Hermann Struck, Ernst Oppler,
Lovis Corinth, Ludwig v. Hofmann u. a. ist hier angezeigt. Nach-
träge zu diesem Katalog vermerken die graphischen Werke von
Julius Kroll, Klaus Richter, Marcel Frischmann, Clara Epstein,
Walter Virchow u. a. ln einem speziellen Katalog „Dehnegraphik“
bespricht Dr. Karl Schwarz die Kulturarbeit, die der Verlag
durch die Herausgabe wohlfeiler Blätter leistet.

*

Als Mappe IV der Ausgaben der Galerie Flechtheim in
Düsseldorf erscheint: Georg Tappert „Der Nachtwandler“,

acht Holzschnitte zu einem Gedicht von Theodor Dacübler.
Diese Holzschnitte werden (in einer Mappe vereinigt) zur Sub-
skription aufgelegt. Die Größe der Mappe ist 38X48 cm. Es
werden 136 vom Künstler eigenhändig numerierte Mappen her-
gestellt.

JHeu.es oom Kunllanttquat’tah

Oskar Rauthe, Berlin-Friedenau, veröffentlicht zwei neue
reichhaltige Antiquariatsverzeichnisse. Antiquariatsverzeichnis
Nr. 83 erschien unter dem Titel „ K u 11 u r g e s c h i c h 11 i c h e
Bücher“ und enthält unter seinen 1441 Nummern zahlreiche
Raritäten, Antiquariatsverzeichnis Nr. 84 unter dem Titel
„Deutsche und fremdländische Literatur“. Auch
in diesem neuesten Antiquariatsverzeichnisse Rauthes, das
1470 Numern umfaßt, befindet sich eine große Zahl von Stücken,
die den Bibliophilen und den Kunstfreund in gleichem Maße
interessieren.

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