eini'gung „Befliner Kunst 1925“, die sich kürzlich mit ihrer ersten
Ausstellung m Charlottenburger Opernhaus sehr günstig einge-
führt hat.
Dtc tÜclt dcü Kunßgclcbt^tcn.
Geheimrat Direktor Dr. Georg M i n d e n in Berlin begeht am
31. August seinen 75. Geburtstag. Kunst und Wissenschaft werden
sich an aiesem d’age erinnern, daß sie von Geheimrat Minden und
seiner überaus kunstsinnigen Frau Franka stets gefördert wurden
und daß das Haus Minden eine von den wenigen erlcsenen Kunst-
stätten ist, wo die Autoritäten der Wissenschaft seit Jahrzelmten
echte Gastfreundschaft genießen. Das Museum für Völkerkunde in
Berlin verdankt Geheimrat Minden eine Reihe wertvollcr Erwerbun-
gen und das Museuim fiir Volkskunde nennt lhn mit Stolz unter den
Namen seiner ersten Stifter. Auch ftir die Akademie der Wissen-
schaften, für die Gesellschaft für Erdkunde, für die Anthropologischc
Gesellschaft er auf das Verdienstlichste gewirkt. In der Anthro-
pologischen Gesellschaft gehörte er lange Zeit dem Vorstande
an, und die Virchow-Plakette der Gesellschaft ist seine Stiffung.
Rudolf Virchow war ja unter den intimen Freunden dcs Hauses
Miinden, zu dessen edler Tradition es gehört, daß man auch jener
niemals vergißt, die nicht mehr unter uns sind. üeheimrat Dr.
Georg Minden, den wir zu den besten Kennern der Kulturgeschichte
Beriins zä'hlen, ist von bewunderungswürdiger geistiger und kör-
perlicher Frische. Die Freunde des Fünfundsiebz,igjährigen wün-
schen ihm noch viele, vielc Jahre glücklicher und beglückender
Wirksamkeit!
*
Franz v. Mendelssohn, der Präsident der Berliner
Industrie- und Handels-Kammer und dcs Deutschen Industrie- und
Handelstages, wurde kürzlich 00 Jahre alt. Er steht mit an der
Spitze der Kunstsammler von Berlin und ist auch Vorstandsmitglied
dcs Kaiser-Friedrich-Museums-Vereins. Der Deutsche Industrie-
und Handelstag wldmete Franz v. Mendelssolm einen kostbaren
Schrein, dessen künstlerischen Entwurf Waldemar Raemisch
geschaffen hat.
*
Carl Baer, der in weitesten Kreisen bekannte Mann-
heimer Sammler, feierte vor kurzem seinen 70. Geburtstag.
Unter den zahlreichen Gratulanten befand sich auch eine Stadtrats-
deputation mit überbürgermeister Dr. Kutzer an der Spitze, der
eine künstlerisch ausgeführte Adresse überreichte und Herrn Baer
für die Ueberlassung seiner wertvollen Porzellansammlung an die
Stadt herzlichsten Dank aussprach. Die Sammlung wird bei der im
Werk befindlichen Neueinrichtung des Historischen M u -
s e u m s in den schönen Sälen des Mannhcimer Carl-Theodor-
Schlosses aufgestellt.
IHeues oom Kunffbatidel.
Die eifrige Tätigkeit des Verbandes des Deutschen
K u n s t - u nd Antiquitätenhandels hat einen neuen Er-
folg zu verzeichnen: die erhöhte Umsatzsteuer (Luxus-
steuer) vermindert sich ab Oktobcr auf 714%. Und da a;uch die
allgemeine Umsatzsteuer auf 1 'fn% herabgesetzt wird, ist wenig-
stens eine kleine E r 1 e i c h t e r u n g (ab Oktober) für den Kunst-
und Antiquitätenhandel gegeben. Hoffentlich aber — und diese
Forderung muß immcr nachdrücklicher erhoben werdcn — ver-
schwindet in absehbarer Zeit die für den Kunsthandel untrag-
bare Luxussteuer überhaupt! ,,Zur Besserung der Steuerverhält-
nsse“, sagtc der Vorsitzende des Verbandes dos Deutschen Kunst-
und Antquitätenhandels, Kommerzienrat Siegfried Dr e y in der
kürzlich abgehaltenen Generalversammliung des Vcrbandes, ,,bc-
darf es der Einsichtdes S t a a t s“.
Der Staat m u ß ein Interesse daran haben, daß der deutsche
Ku n s t h a n d e 1 , der mit der Volkswirtschaft aufs engste zu-
sammenhängt und für den Staat selbst die größten Vorteile mit sich
bringt, wiederaufblühe ! Der Kunsthandel bedarf auch der
freienEin-u nd Ausfuhr. Drey wies auch mit Recht darauf
Alfred Stahl, Architekt
Atelier für vornehme Wohnungseinrichtungen
Antiquitäten, Nachahmungen guter Möbel
Berlin S W 11 Königgrätzer Str. 64
Noilendorf 817 und 818
hin, daß die Bedeutung des Exports der Kunstwerke für den Staat
sehr groß sei, da seine Wertziffern „in normalen Jahren“ sehr
hoch seen. Der Verband hat übngens bezüglich des Exports usw.
wiederum positive Arbeit geleistet. So ist z. B. erst jüngst die
A u f h e b u n g der Einfuhrbeschränkung nach der Schweiz erfolgt.
Und daß die 26%ige Reparationsabgabe für England gefallen
ist, bedeutet für den deutschen Kunsthandel ebenfalls eine Er-
leichterung.
Kommerzienrat Drey sagtc in der Generalversatnmlung des
Verbandes: „Die wlrtschaftliche Lage war im vergangenen Jahre
fiir den Kunsthandel überaus schwierig. Wir können nicht eänen
raschen Wändel zur Blüte dcs Kunsthandels erwarten, aber wir
dürfen doch n i c h t o h n e H o f f n u n g und Z u v e r s i c ht i n
d i e Z u k u n f t schauen. Wir stehen nach einer überwiundenen
Gcfahr und wenn die Au.ssicht für die nächste Zukunft nicht rosig
ist, so hegen wir dennoch die Zuversicht auf eine b e s s e r e
Gestaltung u n s e r e r W i r t s c h a f t s v e r h ä 11 n i s s e.“
Der ,.K unstwander e r“ gibt der Hoffnung Ausdruck, daß
dicse Wiinsche des Verbandes des Deutschen Kunst- und Anti-
quitätenhandels in Erfüllung gehen mögen. Auch unsere Museen,
Kunstsammler und Bibliotheken wiirden es freudig begriißen, wenn
mit dem Wiederaufstieg Deutschlands auch der Wiederaufbau des
deutschen Kunsthandels Schritt hielte. Wir alle liaben ja, um ein
schönes Wort Dreys wiederzugeben, den „ülauben an den ge-
sunden Kern des deutschen Kunsthandels“.
Der Vorstand des Verbandes des Deutschen Kunst- und
Antiquitätenhandcls setzt sich folgendermaßen zusammen:
Kommerzienrat Siegfried D r e y ; Kommerzienrat 1 heobald
H e i n e m a n n ; Kommerzienrat Hermann S c h u 11 e s e n.; Max
Heilbronner, Berlin; Kommerzienrat Max B e r n h eimer;
Emil H i r s c h ; Julius B ö h 1 e r s e n., Miinchen; Hans B örner,
Leipzig; Paul C a s s i r e r , Berlin; Julius Goldschmidt, Frank-
HOLLSTEIN & PUPPEL
I N VORBEREITUNG;
Auktionen von Grapkik erster Meister,
darunter Versteigerung des radierten
Werkes von Caspar Davxd Friedrick
BERLIN W 15
M einekestraf/e 19
441
Ausstellung m Charlottenburger Opernhaus sehr günstig einge-
führt hat.
Dtc tÜclt dcü Kunßgclcbt^tcn.
Geheimrat Direktor Dr. Georg M i n d e n in Berlin begeht am
31. August seinen 75. Geburtstag. Kunst und Wissenschaft werden
sich an aiesem d’age erinnern, daß sie von Geheimrat Minden und
seiner überaus kunstsinnigen Frau Franka stets gefördert wurden
und daß das Haus Minden eine von den wenigen erlcsenen Kunst-
stätten ist, wo die Autoritäten der Wissenschaft seit Jahrzelmten
echte Gastfreundschaft genießen. Das Museum für Völkerkunde in
Berlin verdankt Geheimrat Minden eine Reihe wertvollcr Erwerbun-
gen und das Museuim fiir Volkskunde nennt lhn mit Stolz unter den
Namen seiner ersten Stifter. Auch ftir die Akademie der Wissen-
schaften, für die Gesellschaft für Erdkunde, für die Anthropologischc
Gesellschaft er auf das Verdienstlichste gewirkt. In der Anthro-
pologischen Gesellschaft gehörte er lange Zeit dem Vorstande
an, und die Virchow-Plakette der Gesellschaft ist seine Stiffung.
Rudolf Virchow war ja unter den intimen Freunden dcs Hauses
Miinden, zu dessen edler Tradition es gehört, daß man auch jener
niemals vergißt, die nicht mehr unter uns sind. üeheimrat Dr.
Georg Minden, den wir zu den besten Kennern der Kulturgeschichte
Beriins zä'hlen, ist von bewunderungswürdiger geistiger und kör-
perlicher Frische. Die Freunde des Fünfundsiebz,igjährigen wün-
schen ihm noch viele, vielc Jahre glücklicher und beglückender
Wirksamkeit!
*
Franz v. Mendelssohn, der Präsident der Berliner
Industrie- und Handels-Kammer und dcs Deutschen Industrie- und
Handelstages, wurde kürzlich 00 Jahre alt. Er steht mit an der
Spitze der Kunstsammler von Berlin und ist auch Vorstandsmitglied
dcs Kaiser-Friedrich-Museums-Vereins. Der Deutsche Industrie-
und Handelstag wldmete Franz v. Mendelssolm einen kostbaren
Schrein, dessen künstlerischen Entwurf Waldemar Raemisch
geschaffen hat.
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Carl Baer, der in weitesten Kreisen bekannte Mann-
heimer Sammler, feierte vor kurzem seinen 70. Geburtstag.
Unter den zahlreichen Gratulanten befand sich auch eine Stadtrats-
deputation mit überbürgermeister Dr. Kutzer an der Spitze, der
eine künstlerisch ausgeführte Adresse überreichte und Herrn Baer
für die Ueberlassung seiner wertvollen Porzellansammlung an die
Stadt herzlichsten Dank aussprach. Die Sammlung wird bei der im
Werk befindlichen Neueinrichtung des Historischen M u -
s e u m s in den schönen Sälen des Mannhcimer Carl-Theodor-
Schlosses aufgestellt.
IHeues oom Kunffbatidel.
Die eifrige Tätigkeit des Verbandes des Deutschen
K u n s t - u nd Antiquitätenhandels hat einen neuen Er-
folg zu verzeichnen: die erhöhte Umsatzsteuer (Luxus-
steuer) vermindert sich ab Oktobcr auf 714%. Und da a;uch die
allgemeine Umsatzsteuer auf 1 'fn% herabgesetzt wird, ist wenig-
stens eine kleine E r 1 e i c h t e r u n g (ab Oktober) für den Kunst-
und Antiquitätenhandel gegeben. Hoffentlich aber — und diese
Forderung muß immcr nachdrücklicher erhoben werdcn — ver-
schwindet in absehbarer Zeit die für den Kunsthandel untrag-
bare Luxussteuer überhaupt! ,,Zur Besserung der Steuerverhält-
nsse“, sagtc der Vorsitzende des Verbandes dos Deutschen Kunst-
und Antquitätenhandels, Kommerzienrat Siegfried Dr e y in der
kürzlich abgehaltenen Generalversammliung des Vcrbandes, ,,bc-
darf es der Einsichtdes S t a a t s“.
Der Staat m u ß ein Interesse daran haben, daß der deutsche
Ku n s t h a n d e 1 , der mit der Volkswirtschaft aufs engste zu-
sammenhängt und für den Staat selbst die größten Vorteile mit sich
bringt, wiederaufblühe ! Der Kunsthandel bedarf auch der
freienEin-u nd Ausfuhr. Drey wies auch mit Recht darauf
Alfred Stahl, Architekt
Atelier für vornehme Wohnungseinrichtungen
Antiquitäten, Nachahmungen guter Möbel
Berlin S W 11 Königgrätzer Str. 64
Noilendorf 817 und 818
hin, daß die Bedeutung des Exports der Kunstwerke für den Staat
sehr groß sei, da seine Wertziffern „in normalen Jahren“ sehr
hoch seen. Der Verband hat übngens bezüglich des Exports usw.
wiederum positive Arbeit geleistet. So ist z. B. erst jüngst die
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Und daß die 26%ige Reparationsabgabe für England gefallen
ist, bedeutet für den deutschen Kunsthandel ebenfalls eine Er-
leichterung.
Kommerzienrat Drey sagtc in der Generalversatnmlung des
Verbandes: „Die wlrtschaftliche Lage war im vergangenen Jahre
fiir den Kunsthandel überaus schwierig. Wir können nicht eänen
raschen Wändel zur Blüte dcs Kunsthandels erwarten, aber wir
dürfen doch n i c h t o h n e H o f f n u n g und Z u v e r s i c ht i n
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Gcfahr und wenn die Au.ssicht für die nächste Zukunft nicht rosig
ist, so hegen wir dennoch die Zuversicht auf eine b e s s e r e
Gestaltung u n s e r e r W i r t s c h a f t s v e r h ä 11 n i s s e.“
Der ,.K unstwander e r“ gibt der Hoffnung Ausdruck, daß
dicse Wiinsche des Verbandes des Deutschen Kunst- und Anti-
quitätenhandels in Erfüllung gehen mögen. Auch unsere Museen,
Kunstsammler und Bibliotheken wiirden es freudig begriißen, wenn
mit dem Wiederaufstieg Deutschlands auch der Wiederaufbau des
deutschen Kunsthandels Schritt hielte. Wir alle liaben ja, um ein
schönes Wort Dreys wiederzugeben, den „ülauben an den ge-
sunden Kern des deutschen Kunsthandels“.
Der Vorstand des Verbandes des Deutschen Kunst- und
Antiquitätenhandcls setzt sich folgendermaßen zusammen:
Kommerzienrat Siegfried D r e y ; Kommerzienrat 1 heobald
H e i n e m a n n ; Kommerzienrat Hermann S c h u 11 e s e n.; Max
Heilbronner, Berlin; Kommerzienrat Max B e r n h eimer;
Emil H i r s c h ; Julius B ö h 1 e r s e n., Miinchen; Hans B örner,
Leipzig; Paul C a s s i r e r , Berlin; Julius Goldschmidt, Frank-
HOLLSTEIN & PUPPEL
I N VORBEREITUNG;
Auktionen von Grapkik erster Meister,
darunter Versteigerung des radierten
Werkes von Caspar Davxd Friedrick
BERLIN W 15
M einekestraf/e 19
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