Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 8./9.1926/27
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https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0059
DOI Heft:
1/2. Oktoberheft
DOI Artikel:Schmitz, Alfred Ludwig: Grabungen im christlichen Aegypten
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0059
Mitarbeiter und Hauptartikel
1/2. Septemberheft / Sicherung der Kunstsammlungen und Bibliotheken gegen Feuer und Einbruch
1/2. Septemberheft / Schlesische Malerei und Plastik des Mittelalters
1/2. Septemberheft / Die russische Malerei der Neuzeit
1/2. Septemberheft / Das Provinzialmuseum in Hannover nach seiner Reorganisation
1/2. Septemberheft / Ein neuentdeckter Correggio / Deutsche Kunstgemeinschaft / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus dem nordischen Kunstleben / Londoner Kunstschau / Amerikas Kunstwesen / Schweizerische Kunstchronik / Neue Kunstbücher / Aus der Museumswelt
26
inzwischen vom Städtischen Museum im Haag erworben worden
…
Museum, Beriin) ein bisher völfig unbekanntes Gemälde von Cor-
29
Architekt T. H. Hjeile ausgearbeitet hat. Es läßt das Museum in
…
Projektes ist der, daß dem Museum längs seiner Nordwestfront
…
Ein kleines, aber interessantes neues Museum ist auf dem
…
Museum ausgestaltet worden, in dem eine Reihe recht bcmerkens-
1/2. Septemberheft / Werbung
1/2. Oktoberheft / Die Aussichten des deutschen Kunstmarktes
1/2. Oktoberheft / Grabungen im christlichen Aegypten
1/2. Oktoberheft / Über den Bildschmuck griechischer Tongefäße
1/2. Oktoberheft / Deutsche Bildteppiche des Mittelalters
1/2. Oktoberheft / Aus spanischen Museen, [1]
1/2. Oktoberheft / Die Ettaler Klosterkirche und der Berliner Dom
1/2. Oktoberheft / Zur holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts
1/2. Oktoberheft / Der Kampf um Romney's Davenport-Porträt
1/2. Oktoberheft / Englische Kunstschau / Heimatsmuseum und Heimatpflege / Aus dem nordischen Kunstleben / 65. Geburtstag Lesser Urys / Kunstauktionen / Ausländische Kunstauktionen / Schweizerische Kunstchronik / Kunstausstellungen / Aus der Museumswelt
1/2. Oktoberheft / Werbung
1/2. Novemberheft
1/2. Novemberheft / Ein unbekanntes Frühwerk Correggios
1/2. Novemberheft / Der Frankfurter Glasschnitt und die Familie Heß, [1]
1/2. Novemberheft / Fliegeraufnahmen der Menapolis des ägyptischen "Lourdes"
1/2. Novemberheft / Aus dem nordischen Kunstleben / Schweizerische Kunstchronik / Ein Landsitz der Kolonialzeit als Museum hergerichtet / Kunstauktionen / Bode und der Hohenzollernvergleich / Die Welt der Kunstgelehrten / Urys Londoner Bilder / Aus der Künstlerwelt / Kunstausstellungen / Rathenaus Bilder im Städel / Die Geschichte der Perspektive / Maler und Holzfäller
112
Museum eröffnet worden, das den Griindern zur Ehre gereicht und
…
z o s c n ausstellung im großen Museum, sie ist jedoch gründlich
114
v a n i a m u s e u m als Museum eingerichtet und der Oeffentlich-
…
das Museum in vorbildlicher Weise mit Möbeln und Hausrat der
119
Unter and
1/2. Dezemberheft / Aufgaben des modernen Kunstmuseums
1/2. Dezemberheft / Auguste Edouard Mariette
1/2. Dezemberheft / Altrussische Malerei in Berlin
1/2. Dezemberheft / Der Frankfurter Glasschnitt und die Familie Heß, [2]
146
Abb. 1, Frankfurt, Historisches Museum
…
Abb. 3. Frankfurt, Historisches Museum
…
Abb. 4. Frankfurt, Historisches Museum
1/2. Dezemberheft / Moderne Wandmalereien im Bremer Ratskeller
1/2. Dezemberheft / Wiener Kunstbrief: Das Ausstellungswesen der Donaustadt
1/2. Dezemberheft / Der Herbstsalon / Aus dem nordischen Kunstleben / Kunst in Prag / Amerikas Kunstwesen / Londoner Kunstschau / Bode und der Museumsprozeß / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Claude Monet † / Aus der Museumswelt / Weihnachtsteller 1926 / Neue Bücher über deutsche Plastik / Neue Kunstbücher / Kunst in Köln / Kunstbrief aus Baden-Baden / Von der Dresdner Jahresschau 1927 / Kestner-Gesellschaft Hannover / Aus der Kunstwelt
155
von Albert Gleizes nimmt sicli recht sonderbar aus in dieser Umge-
…
Hehn fiir das National-Museum bilden wiirde. Und eigentlich biirgt
…
sprung-Museum machte die ganze, etwa 60 Arbeiten umfassende
…
Museum iibergegangen — man erkennt aus diesen Namen, daß sicli
156
Wieder ist das National-Museum zu Stockholm
…
faktur (ein zweites Exemplar im Cluny-Museum).
…
vom Kaiser-Friedrich-Museum Berlin erworben
158
Dr. Gall sich im Dahlemer Museum eine Wohnung eingericlitet und
…
V o s s vom Kaiser-Friedrich-Museum, Professor Dr. Hermann
…
eine Kunstschau von Bronzen, die die Firma Albert Rosenhain ver-
162
lung vereinigt, der kein zweites Museum etwas ähnliches gegen-
…
'aufgeführt, dem das Museum die Uraufführung vorbehalten hat. Die
1./2. Januarheft / Das Bauhaus in Dessau
1./2. Januarheft / Neuerwerbungen der Gemäldegalerie des Kaiser-Friedrich-Museums zu Berlin
1./2. Januarheft / Zur Geschichte der Porzellain-Fabrik in Plaue a.d. Havel
1./2. Januarheft / Zwei bisher unbekannte Portraits von Wilhelm Trübner
1./2. Januarheft / Englische Kunstschau / Aus dem nordischen Kunstleben / Schweizerische Kunstchronik / Die Frage der Künstlerateliers / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Der berliner Antiquitätenhandel / Sechzigjähriges Doktorjubiläum Prof. Darmstaedters / Die Kunst im Theaterbau / Aus der Künstlerwelt / Künstlerische Wettbewerbe / Wiener Kunstbrief / Der 50jährige Adolph Donath
1./2. Januarheft / Werbung
1./2. Februarheft / Die flämisch-belgische Ausstellung in London
1./2. Februarheft / Justus Brinckmann-Gesellschaft in Hamburg
1./2. Februarheft / Der Frankfurter Glasschnitt und die Familie Heß, [3]
1./2. Februarheft / Ein neuer Buytewech im Rijksmuseum
1./2. Februarheft / Jenaer Ausgrabungen und Funde: Zur Erwerbung der Sammlung Eichhorn durch das Stadtmuseum
244
Museum von Paris einzogen, wollte kein Ende nehmen. In den
…
verweilen — sind 70 Bilder dem Museum geschenkt worden und
…
Museum wehrlos ist gegenüber der Zufälligkeit der Schenkungen.
…
nis, daß zu große Quantitäten einem Museum eher schädlich als
…
Museum von Paris einzogen, wollte kein Ende nehmen. In den
…
verweilen — sind 70 Bilder dem Museum geschenkt worden und
…
Museum wehrlos ist gegenüber der Zufälligkeit der Schenkungen.
…
nis, daß zu große Quantitäten einem Museum eher schädlich als
1./2. Februarheft / Die Neuerwerbungen des Louvre im Jahre 1926
1./2. Februarheft / Englische Kunstschau / Aus der nordischen Kunstleben / Arkadius Pappe † / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Wettbewerbe bildender Kunstler / Neue Kunstbücher / Kleine Kunstchronik / Baubetrieb im Dresdner Zwinger
1./2. Märzheft
1./2. Märzheft / Die Aufgaben des Generaldirektors der Berliner Museen
1./2. Märzheft / Ein Jugendwerk Rembrandts in Brüssel
1./2. Märzheft / Ein nordischer Rennaissance-Bildteppich
1./2. Märzheft / Der Frankfurter Glasschnitt und die Familie Heß, [4]
1./2. Märzheft / Ein Antonio Corradini-Bozzetto im Prager Stadtmuseum
1./2. Märzheft / Ausstellung ostasiatischer Kunst aus Hamburger Privatbesitz
282
siamesischer Plastik im Museum fiir Kunst und Gewerbe aufs gliick-
…
jene, die 1904 aus Hamburger Privatbesitz vom Museum veran-
…
Am 22. Februar starb in Wien Dr. Albert Figdor. Mit ihm
…
Kunffabtoandecung aus €ng(and.
…
siamesischer Plastik im Museum fiir Kunst und Gewerbe aufs gliick-
…
jene, die 1904 aus Hamburger Privatbesitz vom Museum veran-
…
Am 22. Februar starb in Wien Dr. Albert Figdor. Mit ihm
…
Kunffabtoandecung aus €ng(and.
1./2. Märzheft / Dr. Albert Figdor † / Kunstabwanderung aus England / Die Welt der Gelehrten / Ein neuentdeckter Rubens / Aus der Künstlerwelt / Aus dem nordischen Kunstleben / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Die Munch-Ausstellung der National-Galerie in Berlin
285
rikanischen Besitzer zuriick, um es dem Museum in Norwich,
…
reiche Metropolitan-Museum die Hälfte erhielt, während aus dem
286
Britischen Museum die erste Kaufoption zum Preise von 20 000
…
im Britischen Museum, ungefähr das Umfassendste, was die Welt
290
ständen gefiihrt habe, und daß das Museum in der Erftillung seiner
…
mendes Echo. Die Aussprache ergab u. a., daß das Museum eine
…
Intendant Gauffin hob hervor, daß das Museum sich außerstande
…
der Staat seine Verpflichtungen dem Museum gegeniiber ernster
…
Museum im Vorjahre um den Preis von 18 000 Kronen in Rom er-
…
das Stiick eine Arbeit des am kapitolinischen Museum angestellten
1./2. Märzheft / Werbung
1./2. Aprilheft / Werbung
1./2. Aprilheft / Die verschollene "Kreuztragung" des Hubert oder Jan van Eyck, [1]
1./2. Aprilheft / Die Kunstsammlungen in Villingen und Rottweil
1./2. Aprilheft / Der Frankfurter Glasschnitt und die Familie Heß, [5]
1./2. Aprilheft / Eine thronende Mutter Gottes aus der Frühzeit der gotischen Plastik Kölns
1./2. Aprilheft / Künstler
1./2. Aprilheft / Due Abwanderung nach Amerika / Kunsthistorisches Institut Florenz / Kunstausstellungen / Munch-Reminiscemz / Aus der Künstlerwelt / Neue Kunstbücher
1./2. Maiheft / Der Lemberger Dürerfund
1./2. Maiheft / Über die Kunstgewerbe-Museen
1./2. Maiheft / Die Erneuerung des Zwickauer Museums
1./2. Maiheft / Aus dem nordischen Kunstleben / Londoner Kunstschau / Das Schicksal eines Tizian / Amerikas Kunstleben / Vom holländischen Kunstmarkt / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Die Schule Reimann in Berlin / Neue Kunstbücher
376
Kunsthandwerke im Metropolitan-Museum zu New York. Die Auf-
…
aufgegeben, weitere erwartet man. Das Metropolitan-Museum ge-
1./2. Maiheft / Werbung
1./2. Juniheft / Max Friedländer
1./2. Juniheft / Verzeichnis der Schriften Friedländers
1./2. Juniheft / Friedländer und das Kunstsammeln
1./2. Juniheft / Die verschollene "Kreuztragung" des Hubert oder Jan van Eyck, [3]
1./2. Juniheft / Londoner Kunstschau / Kunsthistorisches Institut Florenz / Islamische Kunst im Haag / Aus Amerikas Kunstleben / Kunstausstellungen / Kunstauktionen
1./2. Juliheft / Max Liebermann
1./2. Juliheft / Kunsthandwerker über ihre Arbeit, [2]
1./2. Juliheft / Aus dem nordischen Kunstleben / Die Daumier-Versteigerung in Paris / Londoner Kunstschau / Aus der Kunstwelt / Deutsche Kunst in Amerika / Aus der Museumswelt / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Neue Kunstbücher / Bund deutscher Gebrauchsgraphiker
1./2. Juliheft / Werbung
1./2. Augustheft
1./2. Augustheft / Die Ausstellung islamischer Kunst im Haag
1./2. Augustheft / Londoner Kunstmarkt / Vom holländischen Kunstmarkt / Schloß Moritzburg
506
das Bygdö-Museum seinem idealen Ziele einen großen Schritt näher.
…
hat das Museum neuerdings u. a. zwei Bilder von Willumsen („Die
…
1 u n g , die das Museum zu S t r a 1 s u n d in Angriff genommen
…
daraus nur noch das von der Gräfin Löwen dem Museum über-
…
nung und Museum, nicht ein Kompromiß geworden ist, der beiden
1./2. Augustheft / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Verband des Deutschen Kunst- und Antiquitätenhandelns / Schleswig-Holsteinischer Kunstverein / Thüringer Museum Eisenach / Neue Kunstbücher
1./2. Augustheft / Werbung
bauten befreite, fest vermauert eine sehr alte, mächtige,
drei Meter hohe Holztür. Allein ihre Gliederung würde
sie ungemein anziehend machen. Der Skulpturen-
schmuck, den sie trägt, erhebt sie aber zu den schönsten
Stücken frühchristlicher Kunst, die uns aus Aegypten er-
halten sind. Heute findet man die Tür im Museum der
Kopten in Alt-Kairo.
Den Arbeiten Monneret de Villard’s, der jetzt Profes-
sor an der Universität in Mailand ist, begegnet der christ-
liche Archäologe zur Zeit überall in Aegypten. Gerade
in diesen Tagen ist als Privatdruck des Comite de Con-
servation des Monuments de l’Art arabe eine neue Pu-
blikation erschienen, die sicli den architektonischen Fra-
gen widmet, welche das weißeund das rote
K 1 o s t e r in Mittelägypten, Bauten aus dem 5. Jahr-
hundert im Randgebiet der Thebais, aufkommen lassen.
(„Les couvents pres de Sohäg“, Milano 1925). Die Basi-
lika des weißen Klosters, von dem aus der berühmte
Schenute von Atripe als Mönchsfürst die ganze Umge-
bung geleitet hat, ist baugeschichtlich eine der wichtig-
sten Anlagen Aegyptens. Es ist deshalb so wichtig, daß
es Monneret jetzt endlich auf Grund eigener Messungen
gelungen ist, trotz aller späteren Einbauten einen absolut
richtigen Grundriß zu geben. Allerdings vermag auch
er die Frage nach der Herkunft jener Form des Chores
mit den drei, nach verschiedenen Seiten ausladenden
Apsiden, den Trikonchos, nicht einwandfrei zu klären.
Die Annahme der Herkunft dieser Form aus Syrien bie-
tet solange nur eine Wahrscheinlichkeit als es nicht ge-
lingt, in Syrien ein Beispiel zu finden, das bestimmt vor
dcm Jahr 430 entstanden ist.
Dagegen haben wir von Monneret entscheidende
Aufschlüsse zu erwarten von der Untersuchung einer
weiteren Klosteranlage ganz im Süden des Landes. Das
seit dem 13. Jahrhundert verlassene Simeons-
kloster bei Assuan wird von ihm seit vorigem
Winter aus dem Wüstensand wieder herausgeholt, von
dem es zu einem großen Teil zugedeckt war. Die Arbeit
steht jetzt im zweiten Winter und wird wohl im nächsten
Jahre zu Ende geführt werden können. Interessante
Einzelheiten sind in diesem tibcrraschend weitläufigen
Komplex zu Tage gekommen. Das Kloster wird durch
eine Festungsmauer geschützt, die dann und wann von
kleinen ausgebuchteten Türmen unterbrochen wird. Im
Innern ein großer Pilgerhof mit Sandbänken zum Ueber-
nachten unter freiem Himmel. Die Fresken der Kirche
allerdings schwer mitgenommen. Man hat Keltereien,
Bäckereien, sonstige Wirtschaftsanlagen gefunden. Er-
höht auf einem kleinen Berg im Rahmen dcs Ganzen die
Zellen der Mönche. Mit einem noch gut erhaltenen brei-
ten Gang. Das Interessanteste aber sicher die über-
raschende Feststellung, daß auch dieses Kloster auf heid-
nischer Basis ruht. Man fand als älteste Schicht eine
Grabanlage der Pharaonenzeit. Der Gründer des Klo-
sters wird in ihr die erste Zuflucht gefunden haben, als er
aus der Welt in die Einsamkeit flüchtete.
In der Zeitspanne, die mit diesem Bericht umfaßt
wird, ist nocli ein zweites Mal von deutscher Seite durch
Grabungen der Erkenntnis der frühen christlichen Kunst
neues Material zugeführt worden. H e r m a n n R a n k e,
der Heidelberger Aegyptologe, hat bei de Gruyter die
Ergebnisse veröfefntlicht, die in den Jahren 1912/14
seine Bemühungen um „Die koptischen Friedhöfe bei
Karara“ in der Nähe von Antinoe gehabt haben. Ranke
h.atte das Gliick, neben mancherlei nebensächlichen
Grabbeigaben einen frühchristlichen Holzsarkophag zu
finden, der mit ornamentalen und symbolischen Male-
reien über und über bedeckt ist. Auch in der Form, die
iiber dem Kopf eine giebelförmige Erhöhung zeigt, ist
der Sarg olme kuns.tgeschichtliches Gegenbeispiel und
ergänzt so die lange Reihe von christlich-ägyptischen
Stücken, die fiir uns völlig singulären Charakter tragen.
Ich stehe nicht an, diesen Holzsarkophag, der jetzt in
Heidelberg verwahrt wird, zu den schönsten Stiicken zu
zählen, die uns überhaupt aus der frühchristlichen Zeit
erhalten sind.
Wenn es auch an dieser Stelle nur möglich war, eine
kurze Uebersicht über das Arbeitsfeld zu geben, so wird
vielleicht doch ersichtlich, daß auch das christliche
Aegypten Aufgaben zu stellen hat, die von Interesse und
Erheblichkeit sind.
Oskar Kokoschka,
Italienisclie Landschaft
Kreidezeichnung 1913
C--- C
x
Auktion von
Kokosclika-Zeichnungen
bei Cassirer-Helbing, Berlin
2\
48
drei Meter hohe Holztür. Allein ihre Gliederung würde
sie ungemein anziehend machen. Der Skulpturen-
schmuck, den sie trägt, erhebt sie aber zu den schönsten
Stücken frühchristlicher Kunst, die uns aus Aegypten er-
halten sind. Heute findet man die Tür im Museum der
Kopten in Alt-Kairo.
Den Arbeiten Monneret de Villard’s, der jetzt Profes-
sor an der Universität in Mailand ist, begegnet der christ-
liche Archäologe zur Zeit überall in Aegypten. Gerade
in diesen Tagen ist als Privatdruck des Comite de Con-
servation des Monuments de l’Art arabe eine neue Pu-
blikation erschienen, die sicli den architektonischen Fra-
gen widmet, welche das weißeund das rote
K 1 o s t e r in Mittelägypten, Bauten aus dem 5. Jahr-
hundert im Randgebiet der Thebais, aufkommen lassen.
(„Les couvents pres de Sohäg“, Milano 1925). Die Basi-
lika des weißen Klosters, von dem aus der berühmte
Schenute von Atripe als Mönchsfürst die ganze Umge-
bung geleitet hat, ist baugeschichtlich eine der wichtig-
sten Anlagen Aegyptens. Es ist deshalb so wichtig, daß
es Monneret jetzt endlich auf Grund eigener Messungen
gelungen ist, trotz aller späteren Einbauten einen absolut
richtigen Grundriß zu geben. Allerdings vermag auch
er die Frage nach der Herkunft jener Form des Chores
mit den drei, nach verschiedenen Seiten ausladenden
Apsiden, den Trikonchos, nicht einwandfrei zu klären.
Die Annahme der Herkunft dieser Form aus Syrien bie-
tet solange nur eine Wahrscheinlichkeit als es nicht ge-
lingt, in Syrien ein Beispiel zu finden, das bestimmt vor
dcm Jahr 430 entstanden ist.
Dagegen haben wir von Monneret entscheidende
Aufschlüsse zu erwarten von der Untersuchung einer
weiteren Klosteranlage ganz im Süden des Landes. Das
seit dem 13. Jahrhundert verlassene Simeons-
kloster bei Assuan wird von ihm seit vorigem
Winter aus dem Wüstensand wieder herausgeholt, von
dem es zu einem großen Teil zugedeckt war. Die Arbeit
steht jetzt im zweiten Winter und wird wohl im nächsten
Jahre zu Ende geführt werden können. Interessante
Einzelheiten sind in diesem tibcrraschend weitläufigen
Komplex zu Tage gekommen. Das Kloster wird durch
eine Festungsmauer geschützt, die dann und wann von
kleinen ausgebuchteten Türmen unterbrochen wird. Im
Innern ein großer Pilgerhof mit Sandbänken zum Ueber-
nachten unter freiem Himmel. Die Fresken der Kirche
allerdings schwer mitgenommen. Man hat Keltereien,
Bäckereien, sonstige Wirtschaftsanlagen gefunden. Er-
höht auf einem kleinen Berg im Rahmen dcs Ganzen die
Zellen der Mönche. Mit einem noch gut erhaltenen brei-
ten Gang. Das Interessanteste aber sicher die über-
raschende Feststellung, daß auch dieses Kloster auf heid-
nischer Basis ruht. Man fand als älteste Schicht eine
Grabanlage der Pharaonenzeit. Der Gründer des Klo-
sters wird in ihr die erste Zuflucht gefunden haben, als er
aus der Welt in die Einsamkeit flüchtete.
In der Zeitspanne, die mit diesem Bericht umfaßt
wird, ist nocli ein zweites Mal von deutscher Seite durch
Grabungen der Erkenntnis der frühen christlichen Kunst
neues Material zugeführt worden. H e r m a n n R a n k e,
der Heidelberger Aegyptologe, hat bei de Gruyter die
Ergebnisse veröfefntlicht, die in den Jahren 1912/14
seine Bemühungen um „Die koptischen Friedhöfe bei
Karara“ in der Nähe von Antinoe gehabt haben. Ranke
h.atte das Gliick, neben mancherlei nebensächlichen
Grabbeigaben einen frühchristlichen Holzsarkophag zu
finden, der mit ornamentalen und symbolischen Male-
reien über und über bedeckt ist. Auch in der Form, die
iiber dem Kopf eine giebelförmige Erhöhung zeigt, ist
der Sarg olme kuns.tgeschichtliches Gegenbeispiel und
ergänzt so die lange Reihe von christlich-ägyptischen
Stücken, die fiir uns völlig singulären Charakter tragen.
Ich stehe nicht an, diesen Holzsarkophag, der jetzt in
Heidelberg verwahrt wird, zu den schönsten Stiicken zu
zählen, die uns überhaupt aus der frühchristlichen Zeit
erhalten sind.
Wenn es auch an dieser Stelle nur möglich war, eine
kurze Uebersicht über das Arbeitsfeld zu geben, so wird
vielleicht doch ersichtlich, daß auch das christliche
Aegypten Aufgaben zu stellen hat, die von Interesse und
Erheblichkeit sind.
Oskar Kokoschka,
Italienisclie Landschaft
Kreidezeichnung 1913
C--- C
x
Auktion von
Kokosclika-Zeichnungen
bei Cassirer-Helbing, Berlin
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