DOI Heft:
Heft 1 (Oktoberheft 1921)
DOI Artikel:Avenarius, Ferdinand: Aus dem "Jesus"
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14434#0052
(Der rNonö erhellt öie Gegerrö rnirnhig, öatz sie init ihren Felsblöcken
an ein von Schatten unö Lichtern rvic von Gesxenstern überjagtes
Gräberfelö erinnert.)
Ietzt grellt der Monö inr Schrvarz öie Steine auf
Au Gräbern — Gräbcr, Gräber sinö sie alle
Gräber, so weit du siehst — ich sehe, Gott,
Dein Gräberfeld gleich öeincr Gröc grofz
Unö öort — und da — entsetzlich: untcr öen Steinen,
Da lebt's.
Grinst «s unö höhnt. Das ist: sie starben nur
Inr Geiste, öoch von Lleisch und Bein unö Gier
Und Sünö und Dänron wühlt's in ihnen fort
Unö giert unö kläfft und fletscht
rilensch gegen Mensch
Unr Golö, unr Lust, urn Macht,
Ain Staub, uin Schnrutz!
Das knäult sich, wie in klaffender wunde
Verkranrxfte Lingeweiöe
Zu ekelstenr Gewürin, öas geilt unö beitzt
(windstöße) Unö heult unö schreit —
Lntsetzliche, was schrcit
Ihr nrich an?
Der Lngel:
wärst du für uns gestorben, schrein sie öir,
wir glaubten öir unö lebten auch inr Geist.
Iesus:
wer sxricht?
Der Lngcl:
Die Liebe, Iesus.
Iesus:
Stürb ich für sie, sie glaubten inir?
Der Lngel:
Unö lebten auch irn Gcist.
was Mensch in öir, öas leere seinen Uelch,
was Gott in öir, denr leuchtet Gottes Licht —
Vonr weh anr Ureuz wirst öu ins Angesicht
Des Vaters sehn.
Iesus:
Des vaters — Vaters . . . öas verlorne wort!
Mein Vater — Vater . . .
Der Lngel:
Vonr wch anr Ureuz wirst du ins Angesicht
Des Vaters sehn.
Iesus:
(nunmehr ganz aufrecht und ganz stark)
Sehn werd ich, Vater, in öein Angesicht! —
wenn ich vom Abglanz deines Blicks
Den lcisesteir Schimmer vom wiederabglanz
In einem Menschenauge sah,
Als neu gcboren jauchzte auf mein Ich!
Uun soll ich selbst öas Gottesauge sehn.
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an ein von Schatten unö Lichtern rvic von Gesxenstern überjagtes
Gräberfelö erinnert.)
Ietzt grellt der Monö inr Schrvarz öie Steine auf
Au Gräbern — Gräbcr, Gräber sinö sie alle
Gräber, so weit du siehst — ich sehe, Gott,
Dein Gräberfeld gleich öeincr Gröc grofz
Unö öort — und da — entsetzlich: untcr öen Steinen,
Da lebt's.
Grinst «s unö höhnt. Das ist: sie starben nur
Inr Geiste, öoch von Lleisch und Bein unö Gier
Und Sünö und Dänron wühlt's in ihnen fort
Unö giert unö kläfft und fletscht
rilensch gegen Mensch
Unr Golö, unr Lust, urn Macht,
Ain Staub, uin Schnrutz!
Das knäult sich, wie in klaffender wunde
Verkranrxfte Lingeweiöe
Zu ekelstenr Gewürin, öas geilt unö beitzt
(windstöße) Unö heult unö schreit —
Lntsetzliche, was schrcit
Ihr nrich an?
Der Lngel:
wärst du für uns gestorben, schrein sie öir,
wir glaubten öir unö lebten auch inr Geist.
Iesus:
wer sxricht?
Der Lngcl:
Die Liebe, Iesus.
Iesus:
Stürb ich für sie, sie glaubten inir?
Der Lngel:
Unö lebten auch irn Gcist.
was Mensch in öir, öas leere seinen Uelch,
was Gott in öir, denr leuchtet Gottes Licht —
Vonr weh anr Ureuz wirst öu ins Angesicht
Des Vaters sehn.
Iesus:
Des vaters — Vaters . . . öas verlorne wort!
Mein Vater — Vater . . .
Der Lngel:
Vonr wch anr Ureuz wirst du ins Angesicht
Des Vaters sehn.
Iesus:
(nunmehr ganz aufrecht und ganz stark)
Sehn werd ich, Vater, in öein Angesicht! —
wenn ich vom Abglanz deines Blicks
Den lcisesteir Schimmer vom wiederabglanz
In einem Menschenauge sah,
Als neu gcboren jauchzte auf mein Ich!
Uun soll ich selbst öas Gottesauge sehn.
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