DOI article:
Haenel, Erich: Monumentalbilder von Georg Lührig
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.22030#0066
MONUMENTALBILDER VON GEORG LUHRIG
gangenen Jahre auf der Großen Kunstausstellung
in Dresden die Monumentalmalerei der Gegen-
wart zum Thema einer bestimmten Abteilung
gewählt worden war, und man vor Werken
von Hodler und Egger-Lienz, von Lovis Co-
rinth und Otto Gußmann, Maurice Denis und
Ludwig von Hoffmann dem Problem von den
verschiedensten Richtpunkten aus nachgehen
konnte, da wußten wohl die wenigsten der
Ausstellungsbesucher, daß inzwischen in der
Stadt dieses friedlichen Wettkampfes der Künstler
ein Werk von stärkstem monumentalem Geiste
seiner Vollendung entgegenging. Die Aufgabe,
im Treppenhause des neuen Gebäudes des
Kultusministeriums zwei Wände mit Malereien
zu schmücken, war schon vor bald einem Jahr-
zehnte Gegenstand eines öffentlichen Wettbe-
werbes gewesen. Aus seinen beiden Etappen
ging Georg Lührig als Sieger hervor, eines der
stärksten Talente der jüngeren Dresdner Malerei,
und als Schöpfer von zahlreichen, durch Kraft
und Eigenart ausgezeichneten Bildern, von denen
zwei in die Dresdner Galerie gelangt sind, von
Steindrucken und Radierungen seit langem
rühmlichst bekannt. Der Raum, der ihm nun
zur Verfügung gestellt wurde, liegt im Ober-
geschoß des Baues; von den zwei im Korbbogen
abgeschlossenen Wänden, die von einem großen
Glasdach ihr Licht empfangen, wird die eine
durch eine rundgeschlossene Blendtür seitlich,
die andre gegenüber, die weit mehr im Dunkeln
liegt, von einer giebelbekrönten Tür in der
Mitte zerschnitten. Auf dem Treppenabsatz
stehend, werden wir von dem größeren Bilde
durch die Tiefe der Treppenanlage getrennt,
während wir uns dem anderen, das auf einem
architektonischen Sockel aufsitzt, ganz nähern
können.
Dort strömt eine Flut leuchtender Bewegung
auf uns ein, hier wälzen sich schwere, graue
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STUDIE ZU DEN MONUMENTALFRESKEN IM KULTUSMINISTERIUM ZU DRESDEN GEORG LÜH RIO-DRESDEN
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gangenen Jahre auf der Großen Kunstausstellung
in Dresden die Monumentalmalerei der Gegen-
wart zum Thema einer bestimmten Abteilung
gewählt worden war, und man vor Werken
von Hodler und Egger-Lienz, von Lovis Co-
rinth und Otto Gußmann, Maurice Denis und
Ludwig von Hoffmann dem Problem von den
verschiedensten Richtpunkten aus nachgehen
konnte, da wußten wohl die wenigsten der
Ausstellungsbesucher, daß inzwischen in der
Stadt dieses friedlichen Wettkampfes der Künstler
ein Werk von stärkstem monumentalem Geiste
seiner Vollendung entgegenging. Die Aufgabe,
im Treppenhause des neuen Gebäudes des
Kultusministeriums zwei Wände mit Malereien
zu schmücken, war schon vor bald einem Jahr-
zehnte Gegenstand eines öffentlichen Wettbe-
werbes gewesen. Aus seinen beiden Etappen
ging Georg Lührig als Sieger hervor, eines der
stärksten Talente der jüngeren Dresdner Malerei,
und als Schöpfer von zahlreichen, durch Kraft
und Eigenart ausgezeichneten Bildern, von denen
zwei in die Dresdner Galerie gelangt sind, von
Steindrucken und Radierungen seit langem
rühmlichst bekannt. Der Raum, der ihm nun
zur Verfügung gestellt wurde, liegt im Ober-
geschoß des Baues; von den zwei im Korbbogen
abgeschlossenen Wänden, die von einem großen
Glasdach ihr Licht empfangen, wird die eine
durch eine rundgeschlossene Blendtür seitlich,
die andre gegenüber, die weit mehr im Dunkeln
liegt, von einer giebelbekrönten Tür in der
Mitte zerschnitten. Auf dem Treppenabsatz
stehend, werden wir von dem größeren Bilde
durch die Tiefe der Treppenanlage getrennt,
während wir uns dem anderen, das auf einem
architektonischen Sockel aufsitzt, ganz nähern
können.
Dort strömt eine Flut leuchtender Bewegung
auf uns ein, hier wälzen sich schwere, graue
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STUDIE ZU DEN MONUMENTALFRESKEN IM KULTUSMINISTERIUM ZU DRESDEN GEORG LÜH RIO-DRESDEN
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