ZWEI SCHINKEL-BRIEFE. ©ssiDao
Der größte Architekt Berlins, Karl Friedrich
Schinkel, der Begründer der nachklas-
sischen Richtung, die leider in den achtziger Jahren
von einer pomphalten Renaissance abgelöst wurde,
steht uns als künstlerische wie als menschliche Er-
scheinung heute noch so nahe wie keiner seiner
Vorgänger oder Nachfolger. Die Briefe, die er hin-
terlassen, sind durchaus Dokumente dieses vor-
DIE KVNSTWELT III, 17.
nehmen Charakters und zeigen ihn in seiner vollen
künstlerischen Unverrückbarkeit und männlichen Ge-
sinnung. Zwei dieser Briefe, die besonders die Auf-
merksamkeit der Nachwelt verdienen und die in dem
kürzlich erschienenen Sammelwerk „Künstlerbriefe
aus dem neunzehnten Jahrhundert" (herausgegeben
vom Verlag Bruno Cassirer, Berlin) veröffentlicht
wurden, mögen hier von der Wesensart des großen
preußischen Baumeisters Zeugnis ablegen. Wenn der
eine Schinkels wertvolle architektonische Beobach-
537
Der größte Architekt Berlins, Karl Friedrich
Schinkel, der Begründer der nachklas-
sischen Richtung, die leider in den achtziger Jahren
von einer pomphalten Renaissance abgelöst wurde,
steht uns als künstlerische wie als menschliche Er-
scheinung heute noch so nahe wie keiner seiner
Vorgänger oder Nachfolger. Die Briefe, die er hin-
terlassen, sind durchaus Dokumente dieses vor-
DIE KVNSTWELT III, 17.
nehmen Charakters und zeigen ihn in seiner vollen
künstlerischen Unverrückbarkeit und männlichen Ge-
sinnung. Zwei dieser Briefe, die besonders die Auf-
merksamkeit der Nachwelt verdienen und die in dem
kürzlich erschienenen Sammelwerk „Künstlerbriefe
aus dem neunzehnten Jahrhundert" (herausgegeben
vom Verlag Bruno Cassirer, Berlin) veröffentlicht
wurden, mögen hier von der Wesensart des großen
preußischen Baumeisters Zeugnis ablegen. Wenn der
eine Schinkels wertvolle architektonische Beobach-
537