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Laban, Ferdinand
Der Gemüthsausdruck des Antinous: ein Jahrhundert angewandter Psychologie auf dem Gebiete der antiken Plastik — Berlin, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.11397#0045
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— 37 —

ich allerdings erwarten zu dürfen, einer so durchaus
originalen Beobachtung auf physiognomischem Gebiete
müsse auf psychologischem Gebiete eine zum mindesten
ebenbürtige nachfolgen. »Diese nicht durchaus regel-
mässige, aber reizende [doch nicht des Stumpfnäschens
wegen?] Schönheit, der sich in den meisten Darstel-
lungen ein Ausdruck naiver Unschuld und daneben ein
hervorstechender Zug von Schwermuth gesellt . . .«
Diese Dinge kennen wir bereits. Und vom Mondra-
gone-Kopf: »man wird schwerlich in Abrede stellen
können, dass der Ausdruck etwas Todtes und Starres
hat . . .« Nein, nichts stellen wir in Abrede. Im Gegen-
theil, wir haben uns gefreut, als wir bei Waagen diesen
Ausspruch fanden. Und wir freuen uns auch jetzt
wieder, da unser damaliger Versuch, dem Worte »Ein-
druck« das Wort »Ausdruck« zu supponieren, von so
autoritativer Seite die Bestätigung erhält.

Heinrieh Brunn

(geb. 1S22).

Pauly's Real-Encyklopädie der classischen Alterthumswissenschaft.
I. Bd., 1. Hälfte. 2. Aufl. Stuttgart 1S64.

(1125:) »Kurzes, gelocktes Haar, welches die Stirn
beschattet und verkürzt, starke düstere Augen-
brauen, volle Wangen, ein weicher melancholischer
Mund . . .«

Moriz Carr-iere

(geb. 1817).

Gesammelte Werke. Bd. V: Die Kunst im Zusammenhang der
Culturentwickelung und die Ideale der Menschheit. Theil 2: Hellas und
Rom. 3. Aufl. Leipzig 1886').

(614 f.:) »Sinnlicher Reiz und schwärmerischer Aus-
druck, Kraft und Weichheit durchdringen einander.

') Die erste Auflage (1866) ist mir nicht zur Hand.
 
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