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ich allerdings erwarten zu dürfen, einer so durchaus
originalen Beobachtung auf physiognomischem Gebiete
müsse auf psychologischem Gebiete eine zum mindesten
ebenbürtige nachfolgen. »Diese nicht durchaus regel-
mässige, aber reizende [doch nicht des Stumpfnäschens
wegen?] Schönheit, der sich in den meisten Darstel-
lungen ein Ausdruck naiver Unschuld und daneben ein
hervorstechender Zug von Schwermuth gesellt . . .«
Diese Dinge kennen wir bereits. Und vom Mondra-
gone-Kopf: »man wird schwerlich in Abrede stellen
können, dass der Ausdruck etwas Todtes und Starres
hat . . .« Nein, nichts stellen wir in Abrede. Im Gegen-
theil, wir haben uns gefreut, als wir bei Waagen diesen
Ausspruch fanden. Und wir freuen uns auch jetzt
wieder, da unser damaliger Versuch, dem Worte »Ein-
druck« das Wort »Ausdruck« zu supponieren, von so
autoritativer Seite die Bestätigung erhält.
Heinrieh Brunn
(geb. 1S22).
Pauly's Real-Encyklopädie der classischen Alterthumswissenschaft.
I. Bd., 1. Hälfte. 2. Aufl. Stuttgart 1S64.
(1125:) »Kurzes, gelocktes Haar, welches die Stirn
beschattet und verkürzt, starke düstere Augen-
brauen, volle Wangen, ein weicher melancholischer
Mund . . .«
Moriz Carr-iere
(geb. 1817).
Gesammelte Werke. Bd. V: Die Kunst im Zusammenhang der
Culturentwickelung und die Ideale der Menschheit. Theil 2: Hellas und
Rom. 3. Aufl. Leipzig 1886').
(614 f.:) »Sinnlicher Reiz und schwärmerischer Aus-
druck, Kraft und Weichheit durchdringen einander.
') Die erste Auflage (1866) ist mir nicht zur Hand.
ich allerdings erwarten zu dürfen, einer so durchaus
originalen Beobachtung auf physiognomischem Gebiete
müsse auf psychologischem Gebiete eine zum mindesten
ebenbürtige nachfolgen. »Diese nicht durchaus regel-
mässige, aber reizende [doch nicht des Stumpfnäschens
wegen?] Schönheit, der sich in den meisten Darstel-
lungen ein Ausdruck naiver Unschuld und daneben ein
hervorstechender Zug von Schwermuth gesellt . . .«
Diese Dinge kennen wir bereits. Und vom Mondra-
gone-Kopf: »man wird schwerlich in Abrede stellen
können, dass der Ausdruck etwas Todtes und Starres
hat . . .« Nein, nichts stellen wir in Abrede. Im Gegen-
theil, wir haben uns gefreut, als wir bei Waagen diesen
Ausspruch fanden. Und wir freuen uns auch jetzt
wieder, da unser damaliger Versuch, dem Worte »Ein-
druck« das Wort »Ausdruck« zu supponieren, von so
autoritativer Seite die Bestätigung erhält.
Heinrieh Brunn
(geb. 1S22).
Pauly's Real-Encyklopädie der classischen Alterthumswissenschaft.
I. Bd., 1. Hälfte. 2. Aufl. Stuttgart 1S64.
(1125:) »Kurzes, gelocktes Haar, welches die Stirn
beschattet und verkürzt, starke düstere Augen-
brauen, volle Wangen, ein weicher melancholischer
Mund . . .«
Moriz Carr-iere
(geb. 1817).
Gesammelte Werke. Bd. V: Die Kunst im Zusammenhang der
Culturentwickelung und die Ideale der Menschheit. Theil 2: Hellas und
Rom. 3. Aufl. Leipzig 1886').
(614 f.:) »Sinnlicher Reiz und schwärmerischer Aus-
druck, Kraft und Weichheit durchdringen einander.
') Die erste Auflage (1866) ist mir nicht zur Hand.