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https://doi.org/10.11588/diglit.8804#0027
ACHTUNG! DEB PLUMPSACK GEHT UM!
Ihr habt krakeeltl
Ihr habt gewählt!
Gezählt, gezählt, —
zu leicht befunden!
Habt ihr euch darum geschunden? —
Nun kloppt ihr wieder euren Skat.
Immer noch mal rum!
Und kaut dazu den alten Salat!
Dreht euch nicht um!
Der Plumpsack geht um!
Gebt acht, gebt acht!
Die Flinte kracht,
eh ihrs gedacht!
Die Generäle
sitzen euch schon an der Kehle. —
Haubitzen in die Heldenmusik!
Sie hauen euch krumm!
Es geht um die deutsche Republik!
Ji, dreht euch rum!
Der Plumpsack geht um!
Die Freiheitswehr
ist null ouvert
und schießt nicht mehr.
Ein Grand mit Vieren
ist nicht so leicht zu verlieren.
Hier gehts um zweie aus der Hand!
Stellt euch nicht dumm!
Sonst drückt man euch alle an die Wand,
Ja, dreht euch rum!
Der Plumpsack geht um!
Ob Sozialist,
ob Kommunist,
wer dies vergißt,
wie das Gesindel
euch drillte mit Schmach und Schwindel!
Was gilt hier, wo die Hölle droht,
Parteigekrächz? —
Achtung, es geht um Leben und Tod
eines freien Geschlechts!
Republikaner: Der Feind steht rechts! Erich Weinert
Der Bürgerblock
im bunten Rock,
mit Schmuck und Schmock,
er geht aufs Ganze!
Wer steht von euch auf der Schanze? —
Es blitzt der Helm, die Schnauze knarrt.
Was gafft ihr stumm?
Achtung, jetzt geht es hart auf hart!
Dreht euch nicht um!
Der Plumpsack geht um!
Vererbung
ilm München rum wächst eine
durstige Gegend. Im Sommer.
Im Winter wird der Aniversal-
dürft mehr in die Stadt selber
verlegt.
München. Kunstlandstrich.
Fette Bürger. Bierselig. Weih-
rauchduftend. Bock. Salvator..
Lerzfett.. und Gemütlichkeit. Lind
Durst, ewiger Durst!
Eine Verufsfeuerwehr kann da
nix. Gar nix. Der ordnungslie-
bende Bürger hilft sich selber und
löscht.
Derzehnhäuserbesitzende schul-
denfreie Rattimax löscht. Der
Lacklsepp spritzt. Das heißt, er
hat so lange gespritzt, bis auf
die Woche hundert Mark Fau-
lenzerabfallkommt. Er spritzt also
ruhig weiter. „A.. a. . du lieba
Gott em Limma.." tut der Max
bei der elften Maß.
„Ieffas, Iessas, is dös a Zua-
stand . macht der Sepp bei der
vierzehnten Maß.
„Limmiherrgottsakerment! iatz
Hab i gnua mit beim Geseufzl.."
poltert dev Max los und hat
Wasser in den Augenecken.
„Dös is koa Woassa, dös is
a Bier, du Leuchla . . apfangt
hast du!" schreit der Sepp
Der Max ist nun butterweich
und hutschelt: „Schau . . i woaß
niat . . wia mirs is . . o . . a
Zuastand . . guat gehts ma. .
in da Republik . . oba . . d
herin . . in da Brust is was .. .
Aus unserer
P o st k a r t e u s a m m l u n g
V. Zeich ung « on Georg Wilke
dös schreit nach . . an Kini! .
HiHupsscha . . hups. . nach an
Kini! . ba . . hups . . ba jeda
zehntenMaß , , i ka nix dafür...
aba . Hitschi . . hups . . wie elend
is ä umkämma da Kini Ludwik!..
im Woassa . . Iessas. . sixt . .
Sepp . . und da drinnen hitzt
was, a Ficba . . . i woaß net . ."
„I woaß!" brüllt bäierisch der
Sepp . , . „i woaß! DeiGroßvata
>var vierzg Iahrln bei die königlich
bäierischen Lalschier . . und dös
hast geerbt., dös liagt imGäblüat..
jawui!" e, P,
Der Dachdecker
Wo man hobelt, gibts Späne
und wer aufs Dach muß, um des
Brotes willen, der kann runter
fallen. Nichtig. In Muppenhof,
zwischen Nürnberg und Fürth,
passiert so was.
Irgendein Doktor kommt dazu,
drängt die Neugierigen weg,
untersucht den Verunglückten und
sagtnach derArt vonFachleuken:
„Nichts mehr zu wollen,derMann
ist fertig, tot ..."
Die Neugierigen sperren nun
alles, was sie im Gesicht haben,
noch weiter auf, drängeln und
schieben.
Da sagt plötzlich einer hinter
dem maulaufsperrenden Laufen:
„I lachet doch recht, wenn dä
Dachdecker ötzetla an Sprung in
dieLöhi machet,und af und davo
lafet. . i lachet doch recht. .
e. P.
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Ihr habt krakeeltl
Ihr habt gewählt!
Gezählt, gezählt, —
zu leicht befunden!
Habt ihr euch darum geschunden? —
Nun kloppt ihr wieder euren Skat.
Immer noch mal rum!
Und kaut dazu den alten Salat!
Dreht euch nicht um!
Der Plumpsack geht um!
Gebt acht, gebt acht!
Die Flinte kracht,
eh ihrs gedacht!
Die Generäle
sitzen euch schon an der Kehle. —
Haubitzen in die Heldenmusik!
Sie hauen euch krumm!
Es geht um die deutsche Republik!
Ji, dreht euch rum!
Der Plumpsack geht um!
Die Freiheitswehr
ist null ouvert
und schießt nicht mehr.
Ein Grand mit Vieren
ist nicht so leicht zu verlieren.
Hier gehts um zweie aus der Hand!
Stellt euch nicht dumm!
Sonst drückt man euch alle an die Wand,
Ja, dreht euch rum!
Der Plumpsack geht um!
Ob Sozialist,
ob Kommunist,
wer dies vergißt,
wie das Gesindel
euch drillte mit Schmach und Schwindel!
Was gilt hier, wo die Hölle droht,
Parteigekrächz? —
Achtung, es geht um Leben und Tod
eines freien Geschlechts!
Republikaner: Der Feind steht rechts! Erich Weinert
Der Bürgerblock
im bunten Rock,
mit Schmuck und Schmock,
er geht aufs Ganze!
Wer steht von euch auf der Schanze? —
Es blitzt der Helm, die Schnauze knarrt.
Was gafft ihr stumm?
Achtung, jetzt geht es hart auf hart!
Dreht euch nicht um!
Der Plumpsack geht um!
Vererbung
ilm München rum wächst eine
durstige Gegend. Im Sommer.
Im Winter wird der Aniversal-
dürft mehr in die Stadt selber
verlegt.
München. Kunstlandstrich.
Fette Bürger. Bierselig. Weih-
rauchduftend. Bock. Salvator..
Lerzfett.. und Gemütlichkeit. Lind
Durst, ewiger Durst!
Eine Verufsfeuerwehr kann da
nix. Gar nix. Der ordnungslie-
bende Bürger hilft sich selber und
löscht.
Derzehnhäuserbesitzende schul-
denfreie Rattimax löscht. Der
Lacklsepp spritzt. Das heißt, er
hat so lange gespritzt, bis auf
die Woche hundert Mark Fau-
lenzerabfallkommt. Er spritzt also
ruhig weiter. „A.. a. . du lieba
Gott em Limma.." tut der Max
bei der elften Maß.
„Ieffas, Iessas, is dös a Zua-
stand . macht der Sepp bei der
vierzehnten Maß.
„Limmiherrgottsakerment! iatz
Hab i gnua mit beim Geseufzl.."
poltert dev Max los und hat
Wasser in den Augenecken.
„Dös is koa Woassa, dös is
a Bier, du Leuchla . . apfangt
hast du!" schreit der Sepp
Der Max ist nun butterweich
und hutschelt: „Schau . . i woaß
niat . . wia mirs is . . o . . a
Zuastand . . guat gehts ma. .
in da Republik . . oba . . d
herin . . in da Brust is was .. .
Aus unserer
P o st k a r t e u s a m m l u n g
V. Zeich ung « on Georg Wilke
dös schreit nach . . an Kini! .
HiHupsscha . . hups. . nach an
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aba . Hitschi . . hups . . wie elend
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im Woassa . . Iessas. . sixt . .
Sepp . . und da drinnen hitzt
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„I woaß!" brüllt bäierisch der
Sepp . , . „i woaß! DeiGroßvata
>var vierzg Iahrln bei die königlich
bäierischen Lalschier . . und dös
hast geerbt., dös liagt imGäblüat..
jawui!" e, P,
Der Dachdecker
Wo man hobelt, gibts Späne
und wer aufs Dach muß, um des
Brotes willen, der kann runter
fallen. Nichtig. In Muppenhof,
zwischen Nürnberg und Fürth,
passiert so was.
Irgendein Doktor kommt dazu,
drängt die Neugierigen weg,
untersucht den Verunglückten und
sagtnach derArt vonFachleuken:
„Nichts mehr zu wollen,derMann
ist fertig, tot ..."
Die Neugierigen sperren nun
alles, was sie im Gesicht haben,
noch weiter auf, drängeln und
schieben.
Da sagt plötzlich einer hinter
dem maulaufsperrenden Laufen:
„I lachet doch recht, wenn dä
Dachdecker ötzetla an Sprung in
dieLöhi machet,und af und davo
lafet. . i lachet doch recht. .
e. P.
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