und den niedlichen Bleistift auf den Tisch.
Der Verfasser freut sich, daß er soweit ge-
kommen ist, und seine verehrten Leser freuen
sich, daß sie endlich wissen, wer der vornehme,
bisher Allbekannte ist. Lassen wir sehen, wie
die Geschichte weiter geht. —
„Sie!" — — sagte Lerr Baron Edgar
von Klingelpütz, „wie heißen Sie?"--
„Franz!" sagte Franz. —
„Schön!-also, Franz, wenn Sie mit
dem Ofen fertig sind, nehmen Sie hier den
Anzug und lassen ihn mir tadellos aus-
bügeln,-tadellos, verstanden? Morgen
früh Punkt acht ist er wieder hier! — And
dann nehmen Sie das Fremdenbuch mit und
dann bringen Sie mir was Anständiges zu
essen!-Was habt ihr denn heute?"-
„Es ist noch schöi e: Kalbsbraten da von
heute mittag!" sagte Franz. — Der Lerr
Baron hielt plötzlich mit der Betrachtung
der die Decke verzierenden Stückarbeiten
inne, drehte den Kopf halb und sah Franz
fast verwundert an. „Kalbsbraten von heute
mittag!? — Mensch, beiIhnenpiept'swohl? --
Denkt ihr, ich bin euer Resteesser? — —
Also, dann werde ich euch mal was zusammen-
stellen-- zuerst klare Ochsenschwanzsuppe,
dann, sagen wir, Steinbutt mit Butter-"
„Es gibt in der ganzen Stadt keinen Fisch!",
wagte Franz einzuwerfen. —
„Roch nicht mal Fisch!"-'Ne nette
Gegend! — Na, denn sagen wir — —
Pastetchen, dann ein Kuhn,-zum Schluß
einen anständigen Käse! — Dazu 'ne Flasche
Schampus, den besten, wo ihr habt!-
So! — Kehrt marsch!" — Franz, der den
jetzt glücklich brennenden Ofen sich nun selbst
überlassen konnte, sagte nur „Jawohl!" packte
die nassen Kleider auf den rechten Arm,
klemmte das Fremdenbuch unter den linken
und ging vollkommen verwirrt die Treppe
hinunter. —
Gerade kam Lerr Letzer vom „Los", sah das
Fremdenbuch, riß es Franz unterm Arme weg
und rannte damittriumphierendindieGaststube,
die nvei letzten noch zuzuknöpfenden Knöpfe,
Knöpfe und ungeknöpst sein lassend. Franz
latschte mit des Lerrn Baron Anzug hinterher.
„Lurra!" schrie Lerr Ketzer und stieg auf
einen Stuhl. Alles sprang erregt auf und
umringte Lerrn Letzer, vom Stübchen
drängelten die Lerren heraus — — —
„Knöpfen Sie mal erst ordentlich .Ihren
Stall zu!" rief Lerr Krause. „Luch nein!"
schrie Frau Pillewind und lachte schämig
wie ein junges Mädchen. —
„Das ist doch egal!" sagte jemand von den
Amstehenden, „er soll man vorlesen." — .
„Vorlesen!" schrien zwanzig Stimmen.
Lerr Letzer blätterte nervös und bei jeder
zweiten Seite den Daumen naßleckend in dem
Fremdenbuch herum, fand endlich die wichtige
Eintragung, las mit aufgerissenen Augen,
stieß ein begeistertes „Donnerwetter!" aus
und krähte dann mit vor Aufregung heiserer
Stimme „Achtung! —
Baron Edgar von Klingelpütz!!" —
Der „Baron" und der nachfolgende,
außergewöhnlich vornehm klingende Nnne
schlug-wie man bei solchen Gelegen-
heiten zu sagen pflegt-wie eine Bombe in
die versammelte PiefkeShausenerBürgerschaft
ein; es herrschte eine Stille, in der einzig der
auf das Kupferblech des Büffetts platschende
Tropfen von dem etwas undichten Lahn für
Dunkelbier zu hören war, bis Franz mit seiner
leierigen Kellnerstimme sagte: „Er will auch
essen! — Klare Ochsenschwanzsuppe" —--
Fortsetzung folgt.
Rätsel
Silbenrätsel
Aus nachfolgenden 50 Silben: be—bei—de
di—di—e—e—er—ga—gans -gel—-grin—hen
hi—i—i—i—ki—la—le—les —let—li—lo—mi
na—nar—ne—nol—ot—ret—rü-sa—sa—sail
sar—sar—je — fei — fig — sto — tek —tich — tix>
tos—ver—wild—zahl—zei—zis sind 18 Wörter
zl> bilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben,
erstere von oben nach unten, letztere von
unten nach oben gelesen, einen Sinnspruch
ergeben.
Die Wörter haben folgende Bedeutung:
1. Stadt in Frankreich. 2. Baum. 3 Deut-
scher Märchenheld. 4. Amphibie. 5. Weib-
licher Vorname. 6. Französischer General.
7. Singvogel. 8. Sonntag 9. Oper von
Wagner. 10. Ital. Komponist. 11. Fisch.
12. Deutscher Fluß. 13. Blume. 14. Er-
mittler. 15 Deutscher Dramatiker. 16. Geistes-
gestörter. 17. Gartenfrucht. 18. StadtinJapan.
21 d l e r g l e i ch
Aus Pelz und Pein form einen Erfinder;
ihn kennen alle deutschen Kinder.
Lösungen der Rätsel
ans voriger N u m m e r
Silbenrätsel: 1. Venedig. 2. Estomihi.
3. Reichspräsident. 4. Eibisch. 5. Isolde.
6. Niagara. 7. Jerusalem. 8. Gehirn.
9. Tomate. 10. Wildenbruch. 11. Erna.
12. Romanow. 13. Dach. 14. Engels.
15. Narzisse. 16. Antoniadi 17. Ahland.
18 Christoph. — „Vereinigt werden
auch die Schwachen maechtig!"
Beweglich: Fuhrwerk — Ahrwerk
FR I >'. I) R IC FI W K N D K L:
Der Sozialismus
in der Karikatur
H. BALUSCIIEK.
roßstadtgeschicliten
Das große Pracht werk mit nahezu sooBildern
kostet in Ganzleinen loMark und ist zu haben
Soeben erschienen. Mit Bildern von ihm selbst,
ln Ganzleinen gebunden 1,60 Maik. Zu haben:
in jeder guien Buchhandlung, durch den „Lachen-links"-Boien oder durch
J. H. W. DIETZ NACHF., BERLIN
57
Der Verfasser freut sich, daß er soweit ge-
kommen ist, und seine verehrten Leser freuen
sich, daß sie endlich wissen, wer der vornehme,
bisher Allbekannte ist. Lassen wir sehen, wie
die Geschichte weiter geht. —
„Sie!" — — sagte Lerr Baron Edgar
von Klingelpütz, „wie heißen Sie?"--
„Franz!" sagte Franz. —
„Schön!-also, Franz, wenn Sie mit
dem Ofen fertig sind, nehmen Sie hier den
Anzug und lassen ihn mir tadellos aus-
bügeln,-tadellos, verstanden? Morgen
früh Punkt acht ist er wieder hier! — And
dann nehmen Sie das Fremdenbuch mit und
dann bringen Sie mir was Anständiges zu
essen!-Was habt ihr denn heute?"-
„Es ist noch schöi e: Kalbsbraten da von
heute mittag!" sagte Franz. — Der Lerr
Baron hielt plötzlich mit der Betrachtung
der die Decke verzierenden Stückarbeiten
inne, drehte den Kopf halb und sah Franz
fast verwundert an. „Kalbsbraten von heute
mittag!? — Mensch, beiIhnenpiept'swohl? --
Denkt ihr, ich bin euer Resteesser? — —
Also, dann werde ich euch mal was zusammen-
stellen-- zuerst klare Ochsenschwanzsuppe,
dann, sagen wir, Steinbutt mit Butter-"
„Es gibt in der ganzen Stadt keinen Fisch!",
wagte Franz einzuwerfen. —
„Roch nicht mal Fisch!"-'Ne nette
Gegend! — Na, denn sagen wir — —
Pastetchen, dann ein Kuhn,-zum Schluß
einen anständigen Käse! — Dazu 'ne Flasche
Schampus, den besten, wo ihr habt!-
So! — Kehrt marsch!" — Franz, der den
jetzt glücklich brennenden Ofen sich nun selbst
überlassen konnte, sagte nur „Jawohl!" packte
die nassen Kleider auf den rechten Arm,
klemmte das Fremdenbuch unter den linken
und ging vollkommen verwirrt die Treppe
hinunter. —
Gerade kam Lerr Letzer vom „Los", sah das
Fremdenbuch, riß es Franz unterm Arme weg
und rannte damittriumphierendindieGaststube,
die nvei letzten noch zuzuknöpfenden Knöpfe,
Knöpfe und ungeknöpst sein lassend. Franz
latschte mit des Lerrn Baron Anzug hinterher.
„Lurra!" schrie Lerr Ketzer und stieg auf
einen Stuhl. Alles sprang erregt auf und
umringte Lerrn Letzer, vom Stübchen
drängelten die Lerren heraus — — —
„Knöpfen Sie mal erst ordentlich .Ihren
Stall zu!" rief Lerr Krause. „Luch nein!"
schrie Frau Pillewind und lachte schämig
wie ein junges Mädchen. —
„Das ist doch egal!" sagte jemand von den
Amstehenden, „er soll man vorlesen." — .
„Vorlesen!" schrien zwanzig Stimmen.
Lerr Letzer blätterte nervös und bei jeder
zweiten Seite den Daumen naßleckend in dem
Fremdenbuch herum, fand endlich die wichtige
Eintragung, las mit aufgerissenen Augen,
stieß ein begeistertes „Donnerwetter!" aus
und krähte dann mit vor Aufregung heiserer
Stimme „Achtung! —
Baron Edgar von Klingelpütz!!" —
Der „Baron" und der nachfolgende,
außergewöhnlich vornehm klingende Nnne
schlug-wie man bei solchen Gelegen-
heiten zu sagen pflegt-wie eine Bombe in
die versammelte PiefkeShausenerBürgerschaft
ein; es herrschte eine Stille, in der einzig der
auf das Kupferblech des Büffetts platschende
Tropfen von dem etwas undichten Lahn für
Dunkelbier zu hören war, bis Franz mit seiner
leierigen Kellnerstimme sagte: „Er will auch
essen! — Klare Ochsenschwanzsuppe" —--
Fortsetzung folgt.
Rätsel
Silbenrätsel
Aus nachfolgenden 50 Silben: be—bei—de
di—di—e—e—er—ga—gans -gel—-grin—hen
hi—i—i—i—ki—la—le—les —let—li—lo—mi
na—nar—ne—nol—ot—ret—rü-sa—sa—sail
sar—sar—je — fei — fig — sto — tek —tich — tix>
tos—ver—wild—zahl—zei—zis sind 18 Wörter
zl> bilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben,
erstere von oben nach unten, letztere von
unten nach oben gelesen, einen Sinnspruch
ergeben.
Die Wörter haben folgende Bedeutung:
1. Stadt in Frankreich. 2. Baum. 3 Deut-
scher Märchenheld. 4. Amphibie. 5. Weib-
licher Vorname. 6. Französischer General.
7. Singvogel. 8. Sonntag 9. Oper von
Wagner. 10. Ital. Komponist. 11. Fisch.
12. Deutscher Fluß. 13. Blume. 14. Er-
mittler. 15 Deutscher Dramatiker. 16. Geistes-
gestörter. 17. Gartenfrucht. 18. StadtinJapan.
21 d l e r g l e i ch
Aus Pelz und Pein form einen Erfinder;
ihn kennen alle deutschen Kinder.
Lösungen der Rätsel
ans voriger N u m m e r
Silbenrätsel: 1. Venedig. 2. Estomihi.
3. Reichspräsident. 4. Eibisch. 5. Isolde.
6. Niagara. 7. Jerusalem. 8. Gehirn.
9. Tomate. 10. Wildenbruch. 11. Erna.
12. Romanow. 13. Dach. 14. Engels.
15. Narzisse. 16. Antoniadi 17. Ahland.
18 Christoph. — „Vereinigt werden
auch die Schwachen maechtig!"
Beweglich: Fuhrwerk — Ahrwerk
FR I >'. I) R IC FI W K N D K L:
Der Sozialismus
in der Karikatur
H. BALUSCIIEK.
roßstadtgeschicliten
Das große Pracht werk mit nahezu sooBildern
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Soeben erschienen. Mit Bildern von ihm selbst,
ln Ganzleinen gebunden 1,60 Maik. Zu haben:
in jeder guien Buchhandlung, durch den „Lachen-links"-Boien oder durch
J. H. W. DIETZ NACHF., BERLIN
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