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Lachen links: das republikanische Witzblatt — 2.1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.8804#0140
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Der deutsch-rumänische Wirtschaftskrieg

Zeichnungen von Lerbert Anger

„Peinlicher Kassenstand!"

„Aber auch nicht einen Sou bekommen Sie von uns,
Bester! Außerdem fällt der Franc!"

Automobilisten
haben auf einsamer Landstraße jemand
überfahren, können ihn aber nicht finden.
Sie suchen die Büsche ab, in die er sich
seitwärts geschlagen haben soll.

Kommt ein Motorradfahrer des
Wegs und sieht das. Lält an rind
fragt, was verloren gegangen sei.

„Da ist uns ein Fußgänger unter
den Wagen geraten und hat den Kot-
flügel zerbogen und eine Laterne beschä-
digt. — Nun können wir den Kerl
nicht mehr finden!"

Recht hat sie
„Du küßt den Fans und bist noch
nicht einmal mit ihm verlobt?" wundert
sich die tugendtimplige Frau Mama.

Irma zieht eine Schnute: „Aber

Mama, wir sind doch grade dabei!"

Lieschen steht nächtlicherweile mit
ihrem Schatz im Schatten des Laus-
flurs. Der Vater hat sie kommen ge-
hört und wartet eine halbe Stunde,
wartet eine Stunde. Lieschen erscheint
nicht. Da zieht sich der Vater den
Schlafrock an, nimmt ein Talglicht,
geht an die Treppe und ruft herab:
„Lören Sie mal, junger Mann!
Falls die Morgenzeitung kommt, ehe
Sie mit dem Gute-Nacht-Sagen fertig
sind, können Sie gleich mal nachseben,wer
das Sechstage-Rennen gewonnen hat."

L. L. - Zeitungsschau

Das „Sonntagsblatt fürs Laus"
(Breklum, Schlesw.-Lolst.) bringt einen
Artikel „Soll ein Christ eine Zeitung
lesen?" Der Schluß lautet: „Werdaher
in seinem Charakter nicht gefestigt ist und
noch keine bestimmte Einstellung auf die
Ziele des Gottesreiches hat, der meide die
Zeitung,sie kann seiner Seele nur Gift sein."

Was in erster Linie auf's „Sonntags-
blatt" zutrifft!

Das Recht

In irgendeiner Stadt war von ir-
gendeinem Richter in irgendeinem Poli-
tischen Prozeß ein Urteil gefällt worden.

Da es sich um ein Vergehen von Links -
Leuten handelte, war auch die Strafe
darnach.

Am Abend saß dieser Nachkomme
Salomons wie immer mit Berufs-
kollegen am Stammtisch. Einer machte
ihm Vorwürfe, daß er noch viel zu milde
geurteilt hätte. „Aber ich kann nicht noch

„Gut, gut! Lasten wir uns also
an Deutschland!"

strenger sein, wir haben doch keine Rechts-
Regierung."

„Gerade darum können wir uns ja ge-
statten, zu richten, wie wir wollen!"

„Sag', Meyer, ich Hab' gehört, du
wirst geschieden, du sollst die Ehe
gebrochen haben — stimmt's?"

„Laben Sie dir auch erzählt,
daß meine Frau das Brech-
mittel war?"
 
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