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https://doi.org/10.11588/diglit.8804#0310
uer, wat is bat för'n /lichten Dagel,
De /ick /ien eigenen Febbern bebrckckt!
^uer, wat he/t gegen Düt/chlanbs Farwen?
Wat is't för'n sträng, ben bat Dorp jetzt treckt?
Auer, Duer, bn he/t wat vergeten!
Dermünter bi eis un kiek nipp io 'n beten!
suer, holl wO, was echt is unb alt:
swart, rot un golb!
Les' na in be sreiw, /chlag up be Postillen:
Rn weck Farwen hewwen be Dllen woll bacht,
As /ei bi Leipzig mit fastem Willen
För Duernfriheit /logen be stacht?
Fürsten un Junker hewwen nich roopen, *
Fürsten unb Funker /ünb achteran loopen,
Dolk holl im Aart, was echt wier unb oft:
swart, rot un golb!
Fürsten un Junker hewwen be Farwen,
schäm bi, suer, um be Tlhren bi stghn!
Dem büt/chen Dolk bat Fell to garwen,
Nix wier ehr io laeg — /ei hewwen't bahn!
Do wier bat mit Arnbt? Fs't ook vergeten?
Tin bat Fritzing Reuter im Loch hett /eten
För Düt/chlanbs Farwen, bie echt wiern un olt,
För /wart, rot un golb .. .?
Wat ritt Fi bat Muul upp bet achter be Löstet,
Wot fmitt Fi Dreck upp Grostvabbers Graww?
Wat foppt Fi, Ouern, achter snö/eln un stösteln
Ai be Funker-Roppel be Zacken Fug ast?
Dat is nich, Ouern, Fug Drt un We/en,
Wi hewwen von anner Mann/chast le/en,
Don Duern, be wie Lekenholt
E>ewwt stahn to /wart UN rot UN golb! Kiedrich Wendel.
De leewe Einfalt
Dat was bi 'ne Wahl in'n Winter
1920, doa schull 'n ool Mann, de nich mehr
so recht fien Schick hadd, för 'ne Partei
Flugbläder verdeelen. Kriegt also 'n Hüm-
pel lütte ZeddelS mit allerhand Schlag-
wörder nn Spruch dorupp, de schull he
öwerall ankleven.
Upp weck von duffe ZeddelS stunn upp:
Wer nicht arbeitet, der soll
auch nicht essen!
Duffe ZeddelS bröcht de ool Mann all
De Stresemann-Rotor
Zeichnung von Max Graeser
„Hein, NU kiekst du all en Stünn dat
Flettner-Rotorschipp an, wat sall dat?" '
„Tje, sühft du, Jan, ick will wat Nee's
ersinnen, den Stresemann-Rotor. Süh: de
Flettnerrotor dreiht sick ümmer nah een
Richtung. Min Stresemann-Rotor is veel
praktischer, de dreiht sick nah jede Wind-
richtung, un so kümmt dat, dal dat Strese-
mann - Schipp 5 Knoten vörwartS
u n tein Knoten trüchwartS
l ö p p t !"
(Prämiiert)
wedder mit, un aS he frog wör, worum he
de nich ankleew harr, segg he:
„Ne, ick will mi schön woahrn, dat anto-
kleewen — de Lüb sünd nu all arbeidslos
und wenn de nix mihr to eeten kreegen
schalln, denn warn se mi woll schön upp
den Kopp kamen!"
De Piep
Hein Kock, de Schipper, dat iS wohr,
un jeden Schipper iS dat klor:
de hett en Piep!
De Piep de iS sin Morgensünn.
De Piep de dampt to jede Stünn,
de Piep.
De iS em Maan, de iS em Steern;
de iS em lewer as sin Deern,
de Piep.
En Scheinimen, de hett ehr dreikt.
In Shanghei der hett he ehr „buy't"
de Piep.
Se kennt den Passat un Monsun.
Se kennt em nüchtern, kennt em dun,
sin Piep.
De Piep, de Piep, de Piep ... Ick wett:
He smökt ehr noch op't Dodenbett,
de Piep.
Herm. Claudius.
Christlich beeinflußt
„Gestern", säd Hein, „gestern heff ick
aS gooden Christ een Hakenkrüzler ver-
trimmt!"
Korl wunnert sick und frögt: „As goo-
den Christ?"
„Ioa, Korl! Süh: he heet'n Krü; un
'n Hakenkrüz un doa heff ick to em feggt:
Wer twee hett, gew denn een aff, de keen
hett - un denn heff ick em christlich beein-
flußt un heff em dal een von de Krüz ul
de Jack kloppt!"
Der verwechselte Tarzan
„Lieben Sie, Frau Raffke, und be-
wundern Sie Tizian?"
„Und ob? Ich habe schon 20 Bände
von ihm verschlungen!"
Aus der Heide bei Celle
Zeichnung von Max Graeser
In usen Dörpe lebbe mal einer, UN bei
heit Mensch Vedder. Da könn ganz beistig
leigen. Hei satt mal an einen Sünndag-
Nachmiddag bi'n Kräuger Fuhrberg un ver-
telle, datt hei in Hamborg einen Minschen
dropen hett, dä was in einen Doge von
Hamborg bett nah Engelland mit Schlitt-
schauh'n e'lopen. Eine Deern mit Hellen
Oogen woll dal nich glöben und meine: „Na,
Vedder, in einen Doge?" Da säh Vedder:
„Ja, Dortjen, datt was ja uck bie Sommers
langen Dogen!"
(Prämiiert)
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De /ick /ien eigenen Febbern bebrckckt!
^uer, wat he/t gegen Düt/chlanbs Farwen?
Wat is't för'n sträng, ben bat Dorp jetzt treckt?
Auer, Duer, bn he/t wat vergeten!
Dermünter bi eis un kiek nipp io 'n beten!
suer, holl wO, was echt is unb alt:
swart, rot un golb!
Les' na in be sreiw, /chlag up be Postillen:
Rn weck Farwen hewwen be Dllen woll bacht,
As /ei bi Leipzig mit fastem Willen
För Duernfriheit /logen be stacht?
Fürsten un Junker hewwen nich roopen, *
Fürsten unb Funker /ünb achteran loopen,
Dolk holl im Aart, was echt wier unb oft:
swart, rot un golb!
Fürsten un Junker hewwen be Farwen,
schäm bi, suer, um be Tlhren bi stghn!
Dem büt/chen Dolk bat Fell to garwen,
Nix wier ehr io laeg — /ei hewwen't bahn!
Do wier bat mit Arnbt? Fs't ook vergeten?
Tin bat Fritzing Reuter im Loch hett /eten
För Düt/chlanbs Farwen, bie echt wiern un olt,
För /wart, rot un golb .. .?
Wat ritt Fi bat Muul upp bet achter be Löstet,
Wot fmitt Fi Dreck upp Grostvabbers Graww?
Wat foppt Fi, Ouern, achter snö/eln un stösteln
Ai be Funker-Roppel be Zacken Fug ast?
Dat is nich, Ouern, Fug Drt un We/en,
Wi hewwen von anner Mann/chast le/en,
Don Duern, be wie Lekenholt
E>ewwt stahn to /wart UN rot UN golb! Kiedrich Wendel.
De leewe Einfalt
Dat was bi 'ne Wahl in'n Winter
1920, doa schull 'n ool Mann, de nich mehr
so recht fien Schick hadd, för 'ne Partei
Flugbläder verdeelen. Kriegt also 'n Hüm-
pel lütte ZeddelS mit allerhand Schlag-
wörder nn Spruch dorupp, de schull he
öwerall ankleven.
Upp weck von duffe ZeddelS stunn upp:
Wer nicht arbeitet, der soll
auch nicht essen!
Duffe ZeddelS bröcht de ool Mann all
De Stresemann-Rotor
Zeichnung von Max Graeser
„Hein, NU kiekst du all en Stünn dat
Flettner-Rotorschipp an, wat sall dat?" '
„Tje, sühft du, Jan, ick will wat Nee's
ersinnen, den Stresemann-Rotor. Süh: de
Flettnerrotor dreiht sick ümmer nah een
Richtung. Min Stresemann-Rotor is veel
praktischer, de dreiht sick nah jede Wind-
richtung, un so kümmt dat, dal dat Strese-
mann - Schipp 5 Knoten vörwartS
u n tein Knoten trüchwartS
l ö p p t !"
(Prämiiert)
wedder mit, un aS he frog wör, worum he
de nich ankleew harr, segg he:
„Ne, ick will mi schön woahrn, dat anto-
kleewen — de Lüb sünd nu all arbeidslos
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schalln, denn warn se mi woll schön upp
den Kopp kamen!"
De Piep
Hein Kock, de Schipper, dat iS wohr,
un jeden Schipper iS dat klor:
de hett en Piep!
De Piep de iS sin Morgensünn.
De Piep de dampt to jede Stünn,
de Piep.
De iS em Maan, de iS em Steern;
de iS em lewer as sin Deern,
de Piep.
En Scheinimen, de hett ehr dreikt.
In Shanghei der hett he ehr „buy't"
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Se kennt den Passat un Monsun.
Se kennt em nüchtern, kennt em dun,
sin Piep.
De Piep, de Piep, de Piep ... Ick wett:
He smökt ehr noch op't Dodenbett,
de Piep.
Herm. Claudius.
Christlich beeinflußt
„Gestern", säd Hein, „gestern heff ick
aS gooden Christ een Hakenkrüzler ver-
trimmt!"
Korl wunnert sick und frögt: „As goo-
den Christ?"
„Ioa, Korl! Süh: he heet'n Krü; un
'n Hakenkrüz un doa heff ick to em feggt:
Wer twee hett, gew denn een aff, de keen
hett - un denn heff ick em christlich beein-
flußt un heff em dal een von de Krüz ul
de Jack kloppt!"
Der verwechselte Tarzan
„Lieben Sie, Frau Raffke, und be-
wundern Sie Tizian?"
„Und ob? Ich habe schon 20 Bände
von ihm verschlungen!"
Aus der Heide bei Celle
Zeichnung von Max Graeser
In usen Dörpe lebbe mal einer, UN bei
heit Mensch Vedder. Da könn ganz beistig
leigen. Hei satt mal an einen Sünndag-
Nachmiddag bi'n Kräuger Fuhrberg un ver-
telle, datt hei in Hamborg einen Minschen
dropen hett, dä was in einen Doge von
Hamborg bett nah Engelland mit Schlitt-
schauh'n e'lopen. Eine Deern mit Hellen
Oogen woll dal nich glöben und meine: „Na,
Vedder, in einen Doge?" Da säh Vedder:
„Ja, Dortjen, datt was ja uck bie Sommers
langen Dogen!"
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