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Lachen links: das republikanische Witzblatt — 2.1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.8804#0476
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®fe Enttäuscht-

,,©tc sind ein gewissenloser Mensch - erst locken Sie mich unter dem Vorwand, mich malen zu wollen, in ihr Atelier

und dann malen Sie mich tatsächlich!"

Aus dem Reichstag

Es gibt solche Abgeordnete und solche.

Zu einer Sorte von ihnen gehörte Herr
Schulze.

Kein Mensch wußte, daß er zu jeder
Sitzung im Wallothause war.

Aber eines Tages traf ihn ein Bekann-
ter aus seiner entlegenen Heimatstadt, als
er gerade den Reichstag verließ.

„Nanu, was haben Sie denn da zu
suchen, Herr Schulze?"

„Ich warte, bis es aus ist!"

£. £.-Ieitungsschau

Der Boxkampf Samson-Breitensträter
wird in der „Deutschen Tageszeitung" vom

12. September 1925 folgendermaßen dar-
gestellt:

„In der 13. Runde erhielt Samson
einen so schweren Schlag, daß er aus den
Seilen flog. Breitenfträter blutete un-
ausgesetzt. Der Ringrichter mußte sich
das Blut von den Armen herunter-
wischen. In der 15. Runde gelang ihm
noch einmal ein scharfer Haken."

Sollte der Ringrichter in der Hitze deö
Gefechtes mitgeboxt haben? Das wäre
nicht fair!

Über grammophonische Aufnahmen von
Indianergesängen berichtet die „Deutsche
Zeitung" in Nr. 426:

„Es waren drei Indianer, die dann
Liebesgesänge, Skalp- und Kriegö-
gesänge vorführten. Es ist kein ausge-
sprochener Gesang, was diese Söhne der
Pyrenäen Hervorbringen, sondern
mehr eine Folge wüster, man möchte fast
sagen, unartikulierter Schreie.

S ä l l e, wie z. B. „Ich ziehe in
den Krieg" werden vollkommen ver-
schluckt."

Es waren wohl keine echten Indianer,
wenn sie aus den Pyrenäen statt aus den
Prärien stammten. Dafür spricht auch ihre
üble pazifistische Gesinnung, die sie gerade
die kriegerischsten „Sälle" verschlucken ließ.
Hitlermannen hätten wenigstens „Helle"
verschluckt.

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