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Die abgetakelten Dynastien,
Die dunnemals auf Grund von vergilbten
Familienschmökem und großem Spleen
Dahergeschwenkert im Hermelin
Und Kronen über die Ohren stülpten,
In deren komplettem Ahnensaal
Gepanzerte Spitzbuben rumgespenstern.
Die fürstlich versoffen das Kapital,
Das man mit Gott zusammenstahl,
Mit Huren und untertänigen Wänstern,
Die dann von Detmold bis nach Berlin
Sich post amentert in Denkmalsposen,
Die schauerlich große Bogen spien.
Solange die Sache nicht brenzlig schien,
Doch dann verduftet mit vollen Hosen,
Dieselben, die wir, rührend human,
Ledder damals nicht in den Kasten steckten,
Die fühlen sich wieder als Ober tan
Und schnarzen herum mit Größenwahn
Und sämtlichen Militäreffekten.
Dieselben, die damals Gebete gelallt,
Daß wir ihnen nicht den Hintern verdroschen,
Die brüllen heut nach dem Staatsanwalt
Und fordern ihr volles Friedensgehalt,
Und das bis zum letzten Arbeitergroschen. —
Ein republikanisches Landgericht
Entschied für die Schwarzburg-Sondershausen:
Die guten Sitten erlaubten nicht,
Daß den deutschen Ferschten ein Leids geschieht;
Denn die hatten schon immer das Recht zu mausen.
Wir verstehn uns schon auf den guten Ton
Und leben in landesherrlichen Zeiten.
Wovon sollte auch sonst der Landespatron
Die Kosten der Konterrevolution
Und der teuren Denkmalsparaden bestreiten?
Was die Herren vorzeiten expropriiert
(D. h. zusammengeklaut mit Gottes Gnaden),
Wird ihnen feierlichst garantiert.
Und der kleine Mann, der hungert und friert,
Bezahlt den ganzen Monarchenladen.
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Nun bezieht sich jeder Winkeldynast
Auf die vornehmen thüringschen Rechtsentscheide.
Jeder Stammbaum bis zum fuffzigsten Ast
Fällt uns dann lebenslänglich zur Last
Und liegt uns wie Blei im Eingeweide. —
O du höfliche deutsche Revolution,
Du verkanntest damals den Sinn der Laternen!
Du vergoldest die Strolche, die dich bedrohn. —
Wann wirst du gegen den „guten Ton“
Und die „guten Sitten“ verstoßen lernen?
Der Arzt
Zeichnung von Hans Kossah
„Machen Sie sich fertig, wir muffen Ihnen sofort den
Blinddarm herausnehmen."
„Aber der ist ja schon in, vorigen Jahr rausgenommen."
„Dann können wir allerdings noch etwas warten."
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Die abgetakelten Dynastien,
Die dunnemals auf Grund von vergilbten
Familienschmökem und großem Spleen
Dahergeschwenkert im Hermelin
Und Kronen über die Ohren stülpten,
In deren komplettem Ahnensaal
Gepanzerte Spitzbuben rumgespenstern.
Die fürstlich versoffen das Kapital,
Das man mit Gott zusammenstahl,
Mit Huren und untertänigen Wänstern,
Die dann von Detmold bis nach Berlin
Sich post amentert in Denkmalsposen,
Die schauerlich große Bogen spien.
Solange die Sache nicht brenzlig schien,
Doch dann verduftet mit vollen Hosen,
Dieselben, die wir, rührend human,
Ledder damals nicht in den Kasten steckten,
Die fühlen sich wieder als Ober tan
Und schnarzen herum mit Größenwahn
Und sämtlichen Militäreffekten.
Dieselben, die damals Gebete gelallt,
Daß wir ihnen nicht den Hintern verdroschen,
Die brüllen heut nach dem Staatsanwalt
Und fordern ihr volles Friedensgehalt,
Und das bis zum letzten Arbeitergroschen. —
Ein republikanisches Landgericht
Entschied für die Schwarzburg-Sondershausen:
Die guten Sitten erlaubten nicht,
Daß den deutschen Ferschten ein Leids geschieht;
Denn die hatten schon immer das Recht zu mausen.
Wir verstehn uns schon auf den guten Ton
Und leben in landesherrlichen Zeiten.
Wovon sollte auch sonst der Landespatron
Die Kosten der Konterrevolution
Und der teuren Denkmalsparaden bestreiten?
Was die Herren vorzeiten expropriiert
(D. h. zusammengeklaut mit Gottes Gnaden),
Wird ihnen feierlichst garantiert.
Und der kleine Mann, der hungert und friert,
Bezahlt den ganzen Monarchenladen.
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Nun bezieht sich jeder Winkeldynast
Auf die vornehmen thüringschen Rechtsentscheide.
Jeder Stammbaum bis zum fuffzigsten Ast
Fällt uns dann lebenslänglich zur Last
Und liegt uns wie Blei im Eingeweide. —
O du höfliche deutsche Revolution,
Du verkanntest damals den Sinn der Laternen!
Du vergoldest die Strolche, die dich bedrohn. —
Wann wirst du gegen den „guten Ton“
Und die „guten Sitten“ verstoßen lernen?
Der Arzt
Zeichnung von Hans Kossah
„Machen Sie sich fertig, wir muffen Ihnen sofort den
Blinddarm herausnehmen."
„Aber der ist ja schon in, vorigen Jahr rausgenommen."
„Dann können wir allerdings noch etwas warten."
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