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Vom Herrn Professor

und feinem Regenschirm natürlich.

Der Professor der Philologie AmadLuS Knasterbart begibt
sich in einen Laden, um einen neuen Regenschirm zu kaufen.

logisch nicht ganz einwandfrei. Ich würde Ihnen vorschlagen,
prinzipiell nach meinem Modus zu verfahren. Denn bedenken
Sie! Kann ich, logisch-grammatisch genommen, überhaupt
wissen, daß ich gemeint bin, wenn Sie mich fragen? Durch-
aus nicht! Ihr« Frage hat vielmehr den Sinn, als ob Sie
mich frügen, was irgendein beliebiger
anderer Herr wünsche. Nicht wahr?
Sie müssen mir doch recht geben."

Eine kleine Verkäuferin kommt heran.

„Was wünschen der Herr, bitte?"

„Aber, mein Fräulein!" sagt der
Herr Pros. AmadäuS Knasterbart,
„das ist ja ein vollkommen falsches
Deutsch, was Sie da sprechen. Was
wünschen der Herr? Nein, mein Fräu-
lein, hier ist es ganz unangebracht,
das Verbum in der dritten Person
PluraliS zu gebrauchen. Richtig ist hier
nur der Gebrauch der Präsensform des
Verbs in der dritten Person Singu-
laris. Selbstverständlich wäre es voll-
kommen richtig, mich zu fragen: Was
wünschen Sie, mein Herr? Aber das
ist natürlich eine andere Sahkonftruk-
tion, denn in diesem Fall bezieht sich
das Verb direkt auf das Höflichkeits-
pronomen Sie, was eine pluralifche
Flerion erfordert. Davon ist im ersten
Fall keine Rede. Was wünschen der
Herr? ist demnach falsch. Es darf
höchstens noch heißen: Was wünscht der
Herr? In dieser Form ist allerdings
die Frage, obwohl grammatisch richtig,

Zeichnung von Sylvia de Majo

„Nanu, Frau Krause, seit wann
tragen Sie denn solch einen modernen
Wuschelkopf?"

„Seit einer Viertelstunde! Da sind
mein Mann und ick uns nämlich in
die Haare geraten!"

Die kleine Verkäuferin hat inzwi-
schen den Herrn Professor stehen lassen
und dem Prinzipal, der im Kontor Ab-
rechnung macht, gemeldet: „Vorn im
Laden ist ein Verrückter."

Der Prinzipal geht in den Laden.

Der Herr Professor redet noch
immer. Gegen den Tisch spricht er und
ist jetzt bei den indefinitiven und Re-
flexivpronomen angelangt, als ihn der
Chef unterbricht: „Bitte, Sie wün-
schen?"

Tonlos starrt der Herr Professor
Knasterbart sein Gegenüber an.

„Eine peinliche Stille entsteht.

„Entschuldigen Sie bitte!" sagt der
Herr Professor und geht hinaus.

Denn inzwischen hat er vergessen,
daß er einen Regenschirm kaufen
wollte. schi.

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