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https://doi.org/10.11588/diglit.8805#0230
Der Pfarrer Hell von Perlach
(Der Pfarrer Hell von Perlach hat außer unserer Redaktion auch die Witwe eines der Ermordeten von
Zrichnuag von Willi Steinert Perlach, die die bekannte Nummer 5 des „Lachen links" vertrieben hatte, wegen Beleidigung verklagt.)
„Oie Toten beobachten ein beleidigendes Schweigen — ich werde sie wegen Beleidigung verklagen!"
x.
Ihre Freude
werden Sie, lieber Leser haben, wenn Sie, der Ankündigung gemäß,
„Lachen links" bereits in vorliegender Nummer auf besserem
Papier gedruckt sehen. Das Blatt weiter auszubauen, inhaltlich
und technisch, lachend die Stirn zu bieten den Angriffen der frecher
und frecher auftretenden Reaktion, die Fahne der Republik hoch
zu halten in Wetter und Sturm
wird unsere Freude sein
Du sollst gebären!
In München wurde eine Frauenversammluug mit dem Thema Geburtenrückgang verboten, weil die Frauen den
Eindruck hätten gewinnen können, daß künstliche Gcburteneinschränkung „wenigstens moralisch nicht verwerflich sei".
Kannst du Luch deine Kinder nicht ernähren
Bei teurer Zeit und Arbeitslosigkeit, —
Gebären sollst du, sollst gebären!
Und wenn schon sieben Mäuler hungrig wären,
Das achte sicherm Untergang geweiht, —
Gebären sollst du, sollst gebären!
Da schreit das Wurm, rachitisch, voller Schwären!
Doch da sein muß es, kündet die Moral. —
Gebären sollst du, sollst gebären!
Doch frag einmal, warum in hohem Sphären,
Wo man auf Lebensart und Taille hält,
Die Damen eines, höchstens zwei gebären?
Was sind den Tugendwächtern Mutterzähren?
Der Staat will Kinder, du bist ihm egal!
Ge-bären sollst du, sollst gebären!
„Daß nicht die Häupter schneller sich vermehren",
Wird dir erwidert, „als das liebe Geld.
Doch dU hast Nichts UNd sollst gebären!" Mich, von Lindenhecken.
230
(Der Pfarrer Hell von Perlach hat außer unserer Redaktion auch die Witwe eines der Ermordeten von
Zrichnuag von Willi Steinert Perlach, die die bekannte Nummer 5 des „Lachen links" vertrieben hatte, wegen Beleidigung verklagt.)
„Oie Toten beobachten ein beleidigendes Schweigen — ich werde sie wegen Beleidigung verklagen!"
x.
Ihre Freude
werden Sie, lieber Leser haben, wenn Sie, der Ankündigung gemäß,
„Lachen links" bereits in vorliegender Nummer auf besserem
Papier gedruckt sehen. Das Blatt weiter auszubauen, inhaltlich
und technisch, lachend die Stirn zu bieten den Angriffen der frecher
und frecher auftretenden Reaktion, die Fahne der Republik hoch
zu halten in Wetter und Sturm
wird unsere Freude sein
Du sollst gebären!
In München wurde eine Frauenversammluug mit dem Thema Geburtenrückgang verboten, weil die Frauen den
Eindruck hätten gewinnen können, daß künstliche Gcburteneinschränkung „wenigstens moralisch nicht verwerflich sei".
Kannst du Luch deine Kinder nicht ernähren
Bei teurer Zeit und Arbeitslosigkeit, —
Gebären sollst du, sollst gebären!
Und wenn schon sieben Mäuler hungrig wären,
Das achte sicherm Untergang geweiht, —
Gebären sollst du, sollst gebären!
Da schreit das Wurm, rachitisch, voller Schwären!
Doch da sein muß es, kündet die Moral. —
Gebären sollst du, sollst gebären!
Doch frag einmal, warum in hohem Sphären,
Wo man auf Lebensart und Taille hält,
Die Damen eines, höchstens zwei gebären?
Was sind den Tugendwächtern Mutterzähren?
Der Staat will Kinder, du bist ihm egal!
Ge-bären sollst du, sollst gebären!
„Daß nicht die Häupter schneller sich vermehren",
Wird dir erwidert, „als das liebe Geld.
Doch dU hast Nichts UNd sollst gebären!" Mich, von Lindenhecken.
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