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Spieglein, Spieglein an der Wand

Es war einmal ein Reichskanzler. Denn ohne Steuermann
kann das Regierungsschifflein nicht gedeihen.

Und der Kanzler steuerte das Schifflein mittenmang durch
das Meer der Politik. Links und rechts schäumten die Wogen
hoch, blies der Sturm, lockten gar verführerisch grüne Eiländer.
Aber der Steuermann hatte sich auf einen neutralen Kurs
festgelegt. Wilder schäumten die Wogen links und rechts und
zerrten und rupften am Ruder, aber das Schifflein fuhr un-
beirrt mittendurch.

Allerdings, nach Steuerbord hatte das Schifflein etwas
Schlagseite. Der Steuermann war nämlich ein Kuriosum:
er hatte das Herz auf der rechten Seite. Und dadrum wegen
neigte das Schifflein ein ganz klein wenig nach rechts. Damit
aber das Schifflein nicht ganz nach rechts trieb, steuerte der
Kanzler vorsichtig wieder ein bißchen nach links. So schlingerte
das Schifflein dahin. Eine unsichere kompromiese Sache.

Darum trat der Kanzler eines Tages vor seinen magischen
Spiegel in seiner Kajüte, lüftete höflich seinen Zylinder und
sagte: „Spieglein, Spieglein an der Wand,

Du kennst doch die Verhältnisse im Land.

Ist dir da vielleicht näheres >bekannt,

Oder weißt du gar etwas Gewisses,

Von wegen meines Anlehnungsbedürfnisses,

Ob ich nach rechts oder mehr nach links . .

Und als beredter Redner neigte er sich unwillkürlich mal
nach rechts und mal nach links. Und da sah er iw Spiegel eine
Gestalt, die lächelte ihm freundlich zu und neigte sich mal nach
rechts und mal nach links. Da freute sich der Kanzler gar
sehr über diesen Bescheid, lüftete abermals seinen Zylinder
und sagte:

„Nun sei bedankt, mein lieber Schwan. .

Solches Hab' ich bislang schon getan.

Nun fang' ich wieder von vorne an."

Stülpte den Zylinder wieder über den Kopf und stellte sich
wieder an das Regierungsfteuer. Und steuerte, wie der Spiegel
ihm geheißen, sein Schifflein weiter auf dem alten neutralen
Kurs, mal ein bißchen nach rechts, aber ja nicht zu weit, und
mal ein bißchen nach links, aber ja nicht zu weit. Denn auf
der rechten Seite hatte er sein Herz, nach links aber steuerte er
aus taktischen Gründen, um nicht umzukippen.

Und so schlingert das Schifflein mehr oder minder munter
dahin. Ei ja. Arnold Reinftein.

Das problematische Hemd

Mariechen Käsewitter hat wieder einmal beim Vormund-
schaftsrichter zu tun und benennt als Vater des Kindes den
Christian RimkerShagen.

Der Vormundschaftsrichter schüttelt verwundert das Haupt.
Christian RimkerShagen besitzt nämlich das große Wäschege-
schüft am Markt, lebt in glücklicher Ehe und steht im Rufe
größter Solidität.

Da aber Mariechen bestimmt bei ihrer Angabe bleibt; schickt

der Richter den Amtsdiener und läßt den angeblichen Vater
Herüberbitten.

Christian Rimkeröhagen, Wäsche en gros und en detail, tritt
ein, mustert Mariechen Käsewitter, sie betrachtet ihn, und sch-n
dieser Blick zeigt dem erfahrenen Richter, daß die beiden ein
ander völlig fremd sind. Eine kurze Befragung bestätigt dies.

Kopfschüttelnd meint Mariechen: „Dat verstoah ick nich!
De Kirl het doch sin Hemd up'n Disch legt und doa het drup
standen: Christian RimkerShagen!"

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„Lachen links“ erscheint wöchentlich am Freitag, in Berlin am Mittwoch. Alle Postanstalten, Buchhandlungen und der Verlag nehmen Bestellungen an. Bezugspreis für
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