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Gewohnheit.

Der Weingroßhändler Kleeberg hat ständig Schererei mit
seinen Vertretern. Sein Freund Bloch trifft ihn.

„Na, Kleeberg, waö machen die Vertreter?"

„Ach, Bloch, eö ist zum Keuchen! Da Hab' ich den Meyer
gehabt, begabter Kerl, dem blieben die Aufträge an den
Schuhen hängen. Fabelhaft. Aber jeden dritten Tag mußte
er'n großen Auftrag bei Künnecke u. Co. entgegennehmen und
dann mußte er mitsaufen bis zur Bewußtlosigkeit. Jeden dritten
Tag! Na — und daran konnte er sich nicht gewöhnen,
konnt's nicht vertragen und kündigte. Jetzt Hab' ich einen,
der war früher Etappenkommandant."

„Also der ist gut?"

„Nee, der kann sich an die beiden dazwischenliegenden Tage
nicht gewöhnen!"

Zeitungsschau.

Der „Stettiner Volksbote" berichtet in Nummer 102:
„Auf dem Vorplatz des Stadttheaiere singt ein Maffen-
chor der Arbeiter-Sänger-Vereinigungen.
Vollendet und gewaltig bringen sie Kampf- und Freiheits-
lieder des Proletariats zum Vortrag. Die Arbeiter-
Samariter-Kolonne steht zur Hilfe bereit."

In Stettin scheinen die Kampf- und Freiheitslieder furcht-
bare Wirkungen auözuüben.

Der Doppelzentner auf Reisen

„Ich dachte, Sie fahren zum Vergnügen in die Berge?" — „Nee, Frollein, mir hat es der Doktor
empfohlen. Aber mi? schwitzt schon, wenn ich die Dinger sehe!"

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