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Die Loreley am Silverberg

Der Weg ist rauh, die Nacht ist lang,
und bares Geld ist teuer.

Gestoppt kommt man nur schwer in Gang.
Die Zeit ist nicht geheuer.

Die schwarzweißrote Inflation
bescherte nischt wie Pleiten!

Verklungen ist der Flötenton
stinnesisch holder Zeiten —
die Blechmusik verstirbt, verkläfft,
es trumpft der neue Rhythmus!

Man stellt sich um — Jeschäft, Jeschäft! —
dieweil man leider mit muß.

Manch Kessel feiert ohne Dampf
und demonstriert die Pleite.

Die Industrie im Dalleskrampf
begibt sich auf die Freite.

Es geht bei gedämpftem Trommelklang,
und scheint es auch verboten —
es hebt sich an ein Schwanensang
nach schwarzrotgoldenen Noten:
am Silverberg die Loreley
lockt schon mit neuem Rhythmus.

Sie stellt sich um — was ist dabei! —,
da man doch schließlich mit muß! j. m. Frank.

Olm deutschen Bahnkörper

Oer geheimra'tliche Oberbau sollte durch besseres Material erseht werden.

Trinklied

Der Meister tät mir künden:

Hier ist dein Lohn, - bist abgebaut.
Ach, wie mir vor dem Heimweg graut!
Möcht’ eine Schenke finden,

Wo man ein stark’ Bier braut.
Hallo, was kann da sein?

Schenkt ein, schenkt ein!

Daheim in feuchter Kammer,

Da liegt mein Kind so bleich und starr
Und wartet auf die Totenkarr’.

Was soll mir all der Jammer, —

Wer grübelt, ist ein Narr.

Hallo, was kann da sein?

Schenkt ein, schenkt ein!

v. Stachus

Könnt’ goldnen Wein ich kaufen,
Ich wüßt’ nur Lieb und keinen Haß,
Wär’ gut und froh ohn’ Unterlaß.
Doch ich muß Fusel saufen
Aus halbzerbrochnem Glas.

Hallo, was kann da sein?

Schenkt ein, schenkt ein!

Einst wird man mich erschlagen
Im schlimmen Suff am Gossenstein.
Dann segnet mich kein Pfaffe ein,
Wird wohl kein Glöcklein klagen
Um ein verrecktes Schwein.

Hallo, was kann da sein?

Schenkt ein, schenkt ein!


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