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https://doi.org/10.11588/diglit.8805#0560
im Konzertsaal
In einem sehr bürgerlichen Kaffeehaus
bestellt sich meine Frau einen süßen
Schnaps. Als er gebracht wird, muß
ich bei der alten Zen; reklamieren,
weil wir irrtümlich einen scharfen
Kirsch erhielten. Die Zen; hört
mich willig an, ergreift prüfend
das angenippte Glas, trinkt es
aus, schleckt die Lippen und
meint: „Oba a guat'r ie'e
scho' . . . Also lasten ma's
d'rbei . . . sonst bob
i an unangenehmen
Diskursch mit'n
Wirt..." Haben
wir Kalt das
leer« Glas
behalten.
„Hinreißend! Berückend? Nur auf dem jungfräulichen Boden
einer unberührten Naturseele kann solche Kunst erblühend
*
Der Film
Im Vorbeigehen fange ich am Münchner Hauptbahnbof folgende Frage auf:
„Host an Huren-Beni scho' g'seg'n?"
„Beni" ist die Abkür;ung des Vornamens BenediktuS. Gemeint war der Film
,,Ben Hur".
des
nationalen Films
folgende Anregungen den Regis-
seuren des schwarz-weiß-roten
Films gebühr-frei zur Verfügung:
H tr mann Abt Icing
Wie anno 1871 des Reiches
Herrlichkeit begründet wurde!
Aus dem
Inseratenteil
einer
niederbanrischen Zeitung:
,,Ich gebe hierdurch bekannt,
daß ich
für überflüssige Schulden
meines Weibes
unter keinen Umständen
mehr aufkomme.
Fünf Maß Bier
in ein paar Stunden
und pro Tag
ein Lot Schnupftabak,
das braucht» nicht
für ein Häuölerweib."
Der Schriftsteller stöhnte: ..Lc roi est mort. vive lc roi — wie überseht man
das am besten?"
Der Freund riet: „Schreiben Sie doch: Unkraut vergebt nicht!"
*
Im prächtigen Park eines hinterpommerschen Moorbades stehen stattliche Tafeln
aufgerichtet mit der bedeutungsschweren Inschrift: „Das Beschreiben dieser
Tafel ist verbeten. Die Ortöpolizei." Diese Tafeln sollte man den kommen-
den Generationen erhalten, denn sie reiben sich würdig an die Gesetzestafeln eines
Friedrich Wilhelm IV.
schwört auf Schwarz-Rot-Gold.
Solon und Moses als die reinste Inkarnation des preußischen ObrigkcitSstaateS:
Verbot als Selbst;weck.
In einem sehr bürgerlichen Kaffeehaus
bestellt sich meine Frau einen süßen
Schnaps. Als er gebracht wird, muß
ich bei der alten Zen; reklamieren,
weil wir irrtümlich einen scharfen
Kirsch erhielten. Die Zen; hört
mich willig an, ergreift prüfend
das angenippte Glas, trinkt es
aus, schleckt die Lippen und
meint: „Oba a guat'r ie'e
scho' . . . Also lasten ma's
d'rbei . . . sonst bob
i an unangenehmen
Diskursch mit'n
Wirt..." Haben
wir Kalt das
leer« Glas
behalten.
„Hinreißend! Berückend? Nur auf dem jungfräulichen Boden
einer unberührten Naturseele kann solche Kunst erblühend
*
Der Film
Im Vorbeigehen fange ich am Münchner Hauptbahnbof folgende Frage auf:
„Host an Huren-Beni scho' g'seg'n?"
„Beni" ist die Abkür;ung des Vornamens BenediktuS. Gemeint war der Film
,,Ben Hur".
des
nationalen Films
folgende Anregungen den Regis-
seuren des schwarz-weiß-roten
Films gebühr-frei zur Verfügung:
H tr mann Abt Icing
Wie anno 1871 des Reiches
Herrlichkeit begründet wurde!
Aus dem
Inseratenteil
einer
niederbanrischen Zeitung:
,,Ich gebe hierdurch bekannt,
daß ich
für überflüssige Schulden
meines Weibes
unter keinen Umständen
mehr aufkomme.
Fünf Maß Bier
in ein paar Stunden
und pro Tag
ein Lot Schnupftabak,
das braucht» nicht
für ein Häuölerweib."
Der Schriftsteller stöhnte: ..Lc roi est mort. vive lc roi — wie überseht man
das am besten?"
Der Freund riet: „Schreiben Sie doch: Unkraut vergebt nicht!"
*
Im prächtigen Park eines hinterpommerschen Moorbades stehen stattliche Tafeln
aufgerichtet mit der bedeutungsschweren Inschrift: „Das Beschreiben dieser
Tafel ist verbeten. Die Ortöpolizei." Diese Tafeln sollte man den kommen-
den Generationen erhalten, denn sie reiben sich würdig an die Gesetzestafeln eines
Friedrich Wilhelm IV.
schwört auf Schwarz-Rot-Gold.
Solon und Moses als die reinste Inkarnation des preußischen ObrigkcitSstaateS:
Verbot als Selbst;weck.