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https://doi.org/10.11588/diglit.8805#0596
Dom
Regiment Garde du Corps
Der Oberstleutnant a. D. Freiherr
von M. hatte Zeit seines Lebens beim
Regiment Garde du Corps in Potsdam
gestanden, und das war bekanntlich das
Feinste vom Allerfcinsten. Brigaderegi-
ment der Garde du Corps waren die
Garde-Küraffiere, auch sehr fein, aber der
Oberstleutnant pflegte zu sagen: „Wissen
Sie, mit den Herren von den Garde-
Kürassieren traf man sich ja auch, so bei
den gemeinsamen Brigadefesten, aber man
begab sich dann doch auf ein recht tiefes
gesellschaftliches Niveau."
Und doch: Dem Oberstleutnant ist nichts
erspart geblieben! Die Stabstrompeter
führten, wie man sich erinnern wird, bei
den Preußen den Ehrentitel „Blech-
puster", und eine Nichte unseres Helden,
Tochter irgendeines Vortragenden Rates
in irgendeinem Ministerium, hatte sich mit
einem Manne verlobt, der, obschon bürger-
lich, immerhin — damals, im Vornovem-
Einmal lacht jedem hold da» Glück
fkötzt er es töricht nicht zurück.
Drum nimm — es gilt: jetzt oder nie! —
ein Los der Dohlfahrtslotteriel lt
öo>e zui .Arbeiter . Wohlfahrt,lokter«,»
zum Preise von 0.50 M sind in allen durch Plakat,
aekennzeichneten Läden. Büro» der Arbeilerwohl-
fcbrt und durch all« Volksbuchhandlungen zu habe».
ber — herzoglich sächsischer Generalmufik-
direktor, Leiter einer residenzlichen Oper
und als Komponist nicht völlig unbekannt
war. Aber der Oberstleutnant erklärte er-
schüttert: „Unglaublich! Hat sich doch
meine Nichte mit so 'nem Blechpuster
verlobt!"
Aber der Krieg hat vieles fertig ge-
bracht! Im großen Weltkrieg also ward
Herr von M. Garnisonskommandeur in
einer beachtlichen norddeutschen Hafenstadt.
Und eines Tages fragte er seinen Adju-
tanten: „Sagen Sie, Herr Hauptmann,
was sind das eigentlich für Leute, die nicht
zu grüßen brauchen, in den grünlichen
Uniformen, die da am Hafen 'rumwursch-
teln?" — „Das sind Zollbeamte, Herr
Oberstleutnant!"
„Und was machen die Kerls?" —
Der Hauptmann hielt einen Vortrag
über die Tätigkeit von Zollbeamten, Kon-
trolle des Warenaus- und eingangs usw.
Und der Oberstleutnant meinte ärgerlich:
„Hab' ich mir doch gleich gedacht! Wieder
so 'ne blödsinnige Heringsbändigerge-
schichte!"
EUREN KINDERN ZUM WEIHNACHTSFESTE!
JÜRGEN BRAND: Gerd Wullenweber, Die Geschichte eines jungen Arbeiters. Kartoniert 1.25 M. * JÜRGEN BRAND: Ulejibrook. Briefe
aus der Heide an meine jungen Freunde. Leinen 2.80 M. * JÜRGEN BRAND Eine Reise nach Island und den Westmänmfrinseln. Reise-
bücher und Tagebuchblätter. Leinen \.io M. * CARL DANTZ: Wollmieze, ein Findelkind, das seine Mutter sucht. Halbleinen 2.80 M.
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HEINRICH SCHULZ: Von Menschlein, Tierlein und Dinglein. Märchen aus dem Alltag mit zwölf mehrfarbigen Bildern von
Hans Baluschek. Gebunden 3.80 M. * R. ZWETZ: Die Jungen von 1848. Gebunden 2.80 M.
Zu beziehen durch jede Volksbuchh an dlung oder direkt vom Verlag
J. H.W. Dietz Nachf., Versandabteilung, Berlin SW68, Lindenstr. 3
Regiment Garde du Corps
Der Oberstleutnant a. D. Freiherr
von M. hatte Zeit seines Lebens beim
Regiment Garde du Corps in Potsdam
gestanden, und das war bekanntlich das
Feinste vom Allerfcinsten. Brigaderegi-
ment der Garde du Corps waren die
Garde-Küraffiere, auch sehr fein, aber der
Oberstleutnant pflegte zu sagen: „Wissen
Sie, mit den Herren von den Garde-
Kürassieren traf man sich ja auch, so bei
den gemeinsamen Brigadefesten, aber man
begab sich dann doch auf ein recht tiefes
gesellschaftliches Niveau."
Und doch: Dem Oberstleutnant ist nichts
erspart geblieben! Die Stabstrompeter
führten, wie man sich erinnern wird, bei
den Preußen den Ehrentitel „Blech-
puster", und eine Nichte unseres Helden,
Tochter irgendeines Vortragenden Rates
in irgendeinem Ministerium, hatte sich mit
einem Manne verlobt, der, obschon bürger-
lich, immerhin — damals, im Vornovem-
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fkötzt er es töricht nicht zurück.
Drum nimm — es gilt: jetzt oder nie! —
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meine Nichte mit so 'nem Blechpuster
verlobt!"
Aber der Krieg hat vieles fertig ge-
bracht! Im großen Weltkrieg also ward
Herr von M. Garnisonskommandeur in
einer beachtlichen norddeutschen Hafenstadt.
Und eines Tages fragte er seinen Adju-
tanten: „Sagen Sie, Herr Hauptmann,
was sind das eigentlich für Leute, die nicht
zu grüßen brauchen, in den grünlichen
Uniformen, die da am Hafen 'rumwursch-
teln?" — „Das sind Zollbeamte, Herr
Oberstleutnant!"
„Und was machen die Kerls?" —
Der Hauptmann hielt einen Vortrag
über die Tätigkeit von Zollbeamten, Kon-
trolle des Warenaus- und eingangs usw.
Und der Oberstleutnant meinte ärgerlich:
„Hab' ich mir doch gleich gedacht! Wieder
so 'ne blödsinnige Heringsbändigerge-
schichte!"
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aus der Heide an meine jungen Freunde. Leinen 2.80 M. * JÜRGEN BRAND Eine Reise nach Island und den Westmänmfrinseln. Reise-
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HEINRICH SCHULZ: Von Menschlein, Tierlein und Dinglein. Märchen aus dem Alltag mit zwölf mehrfarbigen Bildern von
Hans Baluschek. Gebunden 3.80 M. * R. ZWETZ: Die Jungen von 1848. Gebunden 2.80 M.
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