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Lanzi, Luigi Antonio; Wagner, Adolph [Hrsg.]
Geschichte der Malerei in Italien, vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 3) — Leipzig, 1833

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https://doi.org/10.11588/diglit.3132#0173
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IV. Z. Pasinelli. Cignani. Die dement. Akademie. 165

die seiner Zeit den Pinsel führten, auch in Geschichte, Bau-
kunst und Dichtkunst wohl bewandert. ETst Guercino's, dann
Cigna ni's Schüler, ward er von Letzterm bei seinen Arbei-
ten als Gehülf gebraucht und mit solchem Erfolg, dass man
seine Hand nicht yon der des Meisters unterschied. Ja, wie
Cignani den Franceschini, den er auch bei sich hatte,
Wegen seiner Rundung und Weichheit darin, das Fleisch ma-
len Hess, so übertrug er Quaini gewisse heitere Gesichter,
und die Vollendung einzelne Theile, die er mit eigenem Ge-
schick wunderbar ausführte. Erwachsener gesellte er sich su
Fran'ccschini, überliess ihm die Mühe, zu erfinden, folgte
ihm hinsichtlich des Figurenstyls, welcher an Kraft des Hell-
dunkels und Colorits zwar dem cignanischen nachstand, aber
durch seine Lieblichkeit und Gelungenheit einschmeichelnder
war. Nun verzierte er ganz allein die Arbeiten mit Blumen- „
Werk, Rüstungen, schönen Landschaften, herrlichen Feruungen;
«ine Kunst, die er von seinem Vater Francesco, Mitelli's
Wackcrm Schüler, gelernt hatte. So arbeiteten diese beiden
Künstler einmüthig in Bologna, Modena, Piacenza, Genua
Und'Rom, wo sie für eine Kuppel in der Peterskirche Risse
"lachten, welche nachher ' in Mosaik ausgeführt wurden.
Quaini malte auch viele geschichtliche Bilder von eigner
Erfindung. Sie schmücken Privathäuser; öffentlich sieht man
.»ur den heil. Nicolaus im Gefängnis von U. L. F. besucht;
c»i sehr schönes Bild, das in der Kirche des Heiligen das
Vorzüglichste ist.

Marcantonio's Schule, aus welcher er auch die dem
Quaini nachfolgenden Gehülfen zog, muss mit dem Sohne
beginnen, welcher der Canonicus Jacopo Franceschini
War. Die bologner Geschichtschreibcr erwähnen ihn nur als
'''hrenmitglied der Akademie, wonach er denn hier übergangen
Verden müsste. AHein Ritter Ratti bemerkt, dass Marcan-
tonio, als er der Philippskirche wegen nach Genua kam, sei-
1,en Sohn nebst Giacomo Boni zu Gehülfen mitbrachte.
lfl derselben Stadt sah ich auch ein grosses geschichtliches
,il'd im Saale des Maren. Durazzo Und anderwärts lobens-
Wcrthe Arbciteu. Auch Bologna hat manche Bilder, die der
^tadt angehören, stets im Style und oft mit Hülfe des Vaters
"^geführt.
 
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