Laurentius: Mirantische Mayen-Pfeiff. Oder Marianische Lob-Verfassung: In Welcher Clorus, ein Hirt, der Großmächtigsten Himmels-Königin und Mutter Gottes Mariae unvergleichliche Schön-, Hoch- und Vermögenheit anmuthig besingt ... Mit schönen Kupffern, und gantz neuen Melodeyen gezihrt (Dillingen, 1707) [VD18 10987029]

§ L?i5'r0l^ vxvlc^'i'Okiä.
den Thon/und Kunstfähigkeit ihrweit ü-
v verlegens sondern vil mehr von der anmü-
thigen Frühling-Zeit/ in welcher sie mei-
1 stens / selten aber zu anderen Zetten ge-
braucht/ und gehört wird/ hauptsächlich
herrühret: wie etwan unachtbahre/ doch
g köftlich-bekleidteMmschen eingrossesAn-
sehen nicht vonKürtreflichkeit der Person/
fondem von denen schönen Kleydern be-
komm: oder wie ein Post-Hörnlein/wel-
ches zur Zeit eines erhaltenen Siegs/wie
rauch und wild es auch thönet/denen An-
H hörenden erfreulich vorkommt/also pflegt
M auch diesonst verächtlicheMayen-Pftiff/
D als eineVerkünderin deß lieblichenFrüh-
V lings/anmüthig in dieOhrm zufallm.
Ich hab auch/Allerdurchleuchtigste
Rayserm/von dem wildmSchoß meiner
Itz Gafft-und KunftlosenFeder eineMayen-
Z Pfeiff abgeftreifft/ und verfertiget/welche
2 zwar schlecht/und keiner sonderlichenLteb-
lichkeit seyn wird/jedoch gelebe ich der tröft-
lichen Hoflnnng/ es werde der überaus
anmüthigeGnaden-Frühling /dieSee-
W llgsteMutterGOttes/welchm sie nach
2 > so lang erlittenen unsers Verderbens/unv
Göttlichen Zorns scharpffen Winter er-
Z ftm-