zur Prüfung des pMognomischm Genies. 241
vv.
Vier Silhouetten von trefflichen Männern.
^§iehe hier vier wohlgerathene Silhouetten von feinen, trefflichen Männern, die, so sehr sie
verschieden sind, durch Feinheit des Geistes »nid durch Geschmack sich ähnlich sind. Hier kannst
du festen Fuß fassen! Diese Männer sind, (fey ihre Physiognomie, welche man will,) ohne Wider-
rede, von den Verständigsten, Geschmackvollesten, Geniereichsten, die Teutschland hervorgebracht
hat. BloS durchs Bnschauen, Betrachten, Vergleichen solcher Gesichter, kannst du nach und
nach, wo nicht zur Kennkniß, doch zum sichern Gefühle des physiognomischen Ausdrucks gelan-
gen, wo nicht — bist du nicht bestimmt, zu physiognomisiren ....
i.
Der erhabenste, muffigste, sanfteste und kühnste Dichter des Jahrhunderts. Ein Mann
von unverführbarer Geschmacksfcstigkeit.
Ein scharfsinniger Beobachter hat über diese Silhouette folgende Anmerkung gemacht:
„Diese sanftabgehende Stirne bezeichnet reinen Menschenverstand; ihre Höhe über dem Auge Ei-
„genhcit und Feinheit; es ist die Nase eines Bcmcrkers; in dem Munde liegt Lieblichkeit,
„Präcision, und in der Verbindung mit dem Kinne, Gewißheit. Ueber dem Ganzen ruht ein
„unbeschreiblicher Friede, Reinheit und Mäßigkeit,« — — Trefflich! —
Der obere Theil des Gesichtes ist des Verstandes, der untere der Einbildungskraft.
Ich will sagen: Sah' ich den oben, Theil allein, würd' ich feinen Verstand, sich' ich allein
den untern, würde ich wenig Verstand, noch weniger Klugheit, aber leicht entflammte
Einbildungskraft vermuffen.
Eben diese Eigenschaften, mehr und weniger, verbunden mit besonderer Leichtigkeit und
Freyheit, findest du in nachstehender Vignette, welche ein anderer Schattenriß dieses Mannes
ist. Durch die Stellung des Kopfs verbreitet sich über das Ganze eine thcilnchmende Kommu-
nikabilität, die das auf der großen Platte nicht hat.
Phys. Fragm. I. Versuch. I l Das
vv.
Vier Silhouetten von trefflichen Männern.
^§iehe hier vier wohlgerathene Silhouetten von feinen, trefflichen Männern, die, so sehr sie
verschieden sind, durch Feinheit des Geistes »nid durch Geschmack sich ähnlich sind. Hier kannst
du festen Fuß fassen! Diese Männer sind, (fey ihre Physiognomie, welche man will,) ohne Wider-
rede, von den Verständigsten, Geschmackvollesten, Geniereichsten, die Teutschland hervorgebracht
hat. BloS durchs Bnschauen, Betrachten, Vergleichen solcher Gesichter, kannst du nach und
nach, wo nicht zur Kennkniß, doch zum sichern Gefühle des physiognomischen Ausdrucks gelan-
gen, wo nicht — bist du nicht bestimmt, zu physiognomisiren ....
i.
Der erhabenste, muffigste, sanfteste und kühnste Dichter des Jahrhunderts. Ein Mann
von unverführbarer Geschmacksfcstigkeit.
Ein scharfsinniger Beobachter hat über diese Silhouette folgende Anmerkung gemacht:
„Diese sanftabgehende Stirne bezeichnet reinen Menschenverstand; ihre Höhe über dem Auge Ei-
„genhcit und Feinheit; es ist die Nase eines Bcmcrkers; in dem Munde liegt Lieblichkeit,
„Präcision, und in der Verbindung mit dem Kinne, Gewißheit. Ueber dem Ganzen ruht ein
„unbeschreiblicher Friede, Reinheit und Mäßigkeit,« — — Trefflich! —
Der obere Theil des Gesichtes ist des Verstandes, der untere der Einbildungskraft.
Ich will sagen: Sah' ich den oben, Theil allein, würd' ich feinen Verstand, sich' ich allein
den untern, würde ich wenig Verstand, noch weniger Klugheit, aber leicht entflammte
Einbildungskraft vermuffen.
Eben diese Eigenschaften, mehr und weniger, verbunden mit besonderer Leichtigkeit und
Freyheit, findest du in nachstehender Vignette, welche ein anderer Schattenriß dieses Mannes
ist. Durch die Stellung des Kopfs verbreitet sich über das Ganze eine thcilnchmende Kommu-
nikabilität, die das auf der großen Platte nicht hat.
Phys. Fragm. I. Versuch. I l Das