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6

LUSTIGE BLÄTTER.

No. 2

Glossen zur chinesischen frage-

Der Deutsche:
•Einst hiess es, da die Veit bereits ge-
theilt:
„Villst Pu in meinem Fimmel mit mir
leben?“
TJeut bin ich’s, der zuerst nach China
eilt,
Eh' wiederum die ganze Veit ver-
geben.
Mein Schiff erreicht den fernsten Meeres-
strand,
Qnd durch die Politik des kühnen
Streiches

fol' ich mir rasch ein schönes Stückchen
£and
Qnd einen Cheil zugleich des „himm-
lischen“ Reiches.
Der Kaiser von China:
pass man in der Mitte am sichersten
ist,
Vie's im lateinischen Sprichwort heisst,
Var richtig noch bis vor kurzer frist,
Jetzt gilt das Gegentheil zumeist.
pas „medio tutissimus“ hat keinen
Sinn

Qnd keine Geltung mehr:
pa sitz' ich im Reiche der fVtitte
drin,
Qnd alles fällt über mich her.
Li-Hung-T schang:
Ö wären wir sie erst wieder los,
pie Gäste, die unbequemen!
Pie preistigkeit ist wirklich gross:
Sie kommen, sehen und nehmen,
pas ist von den peutschen gar nicht
schön.
f\ls ich nach perlin gekommen,

fab’ ich mir alles nur angesehn,
poch ftiemand was abgenommen.
Abgeordneter Lieber:
flach China möcht’ ich nicht um die Veit
/uf unsern Schiffen die peise machen.
Ven da die Seekrankheit befällt,
per hat wahrhaftig nichts zu lachen.
Qnd zu den Ven’gen gehör’ ich nicht,
pie frei von solchen Seebeschwerden,
Sobald man mirnurvon Schiffen spricht
Sm Reichstag, fühl' ich mich schwan-
kend werden, s

(Ein
fcfwercr ^aH.
greutib: SBohinfo
eilig?
Billiger Slrgt:
ßum Sanfter W7eper
— bie ©od)ter ift
franf.
§reunb: Sdjmer?
Slrgt: ®inc halbe
XHillion, fagt inan.

Uloberne Jjüte.
Sie: Sid) fiel) mid)
bod) mal an, Spanne, iÄ
glaube, mein $ut fißt
fÄief-
6t: Ofolut nid)t; bcr
put fifjt gang gerabe.
Sie: 97 a id) fag’d ja:
wenn er gang gerabe fifet,
bann fitjt er bod) eben
fdjicfl

politifche Scherzfrage.
SBeldjed ift ber Unter-
fdjieb gtoifdjen Solumbud
unb ®.eneral Wpler?
Sin t wort: SolumbuS
gelang ed, ben .Spaniern
frembe Sänber gu ent-
bccfen. ©eneral Wider
gelang cd, ben Spaniern
entbedte Sä über 31t
entfremben.

Keine Kuufidlt.
Breunb: W Wollen
Sie bin?
Sig ent: Bum Sühncm
fdjriftfteller ©ümntriÄ, —
bielleidjt berfichert er fein
Sehen bei meiner ®e=



fellfdjaft!
Breunb: ©a mürben
Sie fid) bergeblich be-
mühen, bcr hält fid) für
unfterblid)1

Unerwartete Wirkung.
©er 97ed)tdanWalt Steiner memorirt, inbem er in feiner Stubirftube auf unb abgept, bie
SSertbeibigungdrebe für einen fdjmcrcn (Sinbred)er unb rebet fid) babei in toachfenben ®ifcr hinein.
©odjter (bie an ber stjür augeW ^at): Sid), fßapa, muff bad ein reigenber 9Jlenfch fein!

IHetamorphak-
91.: Slun, mad
fagen Sie gu Dr.
UmmenS?
®.: Süßer ift beim
bad?
Sl.:©erberühmte
amerifanifthe Ehe»
mifer, bem cd ge-
lungert ift, Silber
in ® olb gu b er»
manbelm
93.: Sßie mad)t
er benn bad?
Sl.: Soweit ich
au? ben bisher bor-
liegenben 93erid)ten
erfehen habe, burch
Äältc unb ©rud.
93.: Sehr intern
effant. Slber bad
Verfahren ift nicht
gang neu: BÄ ^abe
einmal einen
Sßudjerer gelaunt,
einen hartherzigen,
taitblütigen ©a(S=
abfehneiber, ber be-
jag eine Schublabe
boll Silber. Stach
einigen Bahren
hatte er biefed
Silber iit @olb ber»
Wanbelt unb gwar
ebcnfalld burd)
Spälte unb 2 r d

tSefc.
u ; ■
Sßolisii
SBiffen Sie
bahSBerfammlung
....^,'mmt
berboten finb?
33 0 CJö r e b n er:
®emife, aber ber
Fimmel ift ja heut
garnidjt frei!

Viel verlangt.
$err (jum d^egeuWWe«): BÄ möchte gern gur ©Ortzeit meiner
©odjter ein ®ebid)t bei Bhnen beftellen; fie heißt grieberiife unb er
fßaul. können Sie cd nicht fo entrichten, baß fid) bie 9?antcii
reimen?

Scherzfrage.
Süßie hiefe ber befanntefte @efd)äftdreifenbe bor hunbert Bahren?
Slntmort: Sßahnentgmeii ©eint Schiller fagt:
lltit bem öürtel, mit bent Schleier
Keift ber fdjötte Ifahnentgivci.
 
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