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Iproteetlteb ber hessischen ^unooesellen*
(Bei (Stttfiifrntng bei- JunggsfeltBitiiieusr in ^Hpen.)

ß>o tff’ß recßf! cEuf (pfcvb uni»
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(P^affer, Btcßf uni» ^euev,
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Bupuß — etne £>>feiur!
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ftücße, tlcffet*, ^füßcßen;
(Ban^ ßefonievß auf Ufamer,
(Brief uni (TKeffießcßen!

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Ößnmacßf uni QTltgrdne,
(Pterer^ü^e, tväfßerßarr’n,
^»eßf uni faffeße |dßnß;
Q$tff ite Äfveub’ (Bucß meßt
vergäff’n,
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(Btiteß nur: auf^una^efeffn,
Q0Ef’ tcß, ßetne Steuer!

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©te 3ßr ßttwzvn btcßfef,
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(Braufam 3ßr vtvntcßtet?
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^ferßen auß tn Reffen!

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(H)aß etnff oEiant iumnt
gemaeßf
öEn geweißten ^Taffen . . .
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3unggefe0fen affe,
^tni ier QUenfcßßettQBfüiße wtr
(Vov iem ^ȟnienfaffe!

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QTlann uni jfvau uni Q0üßeßen,
(Ban^ ßefonierß aueß Üfatner.
(Brief uni Q)teffteßcßen;

(Btneß wetf; tcß gang gewtfg,
©afj ien Marien (Bien
dEiam vor iem oEpfefßtf^
^feuerfrei ßeireien. M. Sf

Der gehasste Fiskus.
Und wiederum sass er auf seiner Zwingburg, die im
Volksmunde Chikanien benannt war, und machte, was er
von jeher gemacht hatte, nämlich sich unbeliebt. Eben
hatte er einen besonders chikanösen Plan ausgeheckt, der
den doppelten Vorzug besass, mit einem Minimum des
Erträgnisses ein Maximum der Belästigung zu verbinden:
er wollte die Leichenmusiken im Staate der Be-
lustigungssteuer unterwerfen und gleichzeitig jeden
weinenden Hinterbliebenen zur Weinsteuer heranziehen.
Da meldete sich bei ihm ein Abgesandter, der sprach:
Unhold von einem Fiskus, Du hast die Worte meines
hohen und gewaltigen Herrn vernommen; es waren Zornes-
worte, die Dir noch lange nachgellen werden. Du weisst
nunmehr, dass Du nicht nur beim Steuerzahler verhasst
bist, sondern auch bei meinem erlauchten Gebieter. Damit
ist eine neue Situation geschaffen. Es verlangt mich, zu
erfahren, ob Du gewillt bist, Dich zu bessern und Deinen
unausstehlichen Eigenthümlichkeiten zu entsagen.
Der Fiskus entgegnete: Die Worte, auf die Du Dich
beziehst, sind mir allerdings zu Gehör gekommen; man
hat sie mir telephonirt, und ich habe hieraus die Anregung
geschöpft, die Telephongebühren zu erhöhen.
Keine Ausflüchte! sagte der Abgesandte; die Aeusse-
rungen meines Herrn haben ein mächtiges Echo im
ganzen Lande geweckt. Es ist unmöglich, dass sie ohne
Wirkung auf Deine eigene Natur bleiben. Antworte mir
daher ohne Umschweife: wann wirst Du Dich ent-
schlossen, die Bürde des Hasses von Dir abzuwälzen
und statt ihrer die Liebe weitester Kreise zu verdienen?
Das will ich Dir sagen, antwortete der Fiskus.
Merke wohl auf, denn prophetische Worte sollst Du von
mir vernehmen:
Es wird eine Zeit kommen, da der Geier das Nest der
Taube umflattern wird, um der jungen Brut Atzung zuzu-
tragen; und die jungen Tauben werden den alten Geier segnen.
Und zur nämlichen Zeit wird sich der Tiger zum Vege-
tarismus bekehren und einen ungeheuchelten Abscheu vor
Blut und rohem Fleisch an den Tag legen. Er wird, um
seine Zeit nützlich auszufüllen, gemeinsam mit den
Heerden auf der grünen Flur weiden, die Lämmer zur
Tränke führen und von denselben als der liebe, gute
Onkel Tiger geliebt werden.
Das Krokodil aber wird seinen Rachen in eine beliebte
und zuverlässige Kleinvogelbewahranstalt umwandeln und
die gefiederten Insassen mit seinem Oberkiefer ein Obdach
gegen die Unbilden der Witterung gewähren.
In den Tagen, von denen ich spreche, wird der Hai
gemeinsam mit dem Hecht einen Karpfenschutzverein
begründen, und die Fischotter wird sich aus Binsen einen
Maulkorb zum Selbstanlegen flechten, um sich gegen
die Wiederkehr ihrer gefrässigen Gelüste zu waffnen.
Und das wird die Zeit sein, in der ich, der Fiskus,
meiner angeborenen Fiskalität entsagen werde! m,


Räthselhaft.
Zofe: Der links soll der Grossvater und der rechts der Vater von der
gnädigen Gräfin sein; das ist aber eine komische Familie — da ist ja der
Grossvater jünger wie der Vater!

LUSTIGE BLÄTTER.

No. 32

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