Im Dunkeln.
Professor (kommt spät Abends mit seiner Gattin nach Hause): Frau, mach’
doch mal Licht! Ich kann die Streichhölzer nicht finden.
Kathederblüthe.
. und ist deshalb die Mutter des Kindes grösster Schirm. Halten
wir diesen Schirm immer hoch in Ehren und vergessen wir ihn nie!“
Der komponirte Wallenstein.
Mascagni hat den Wallenstein komponirt. Das
ist die neueste Nachricht aus dem Gebiete der Musik.
Wie der junge Maestro diese interessante Aufgabe
gelöst hat, davon giebt uns ein Gewährsmann, der
Einblick in die Partitur hatte, eine kleine Probe. Die-
selbe lautet:
Wallenstein: Es gie — i — i — iebt im Menschen-
le — e — eben Augenblicke, ja Augenblicke, wo man
dem We — eltgeist nä — ä — ä — älier ist als sonst.
Chor der Kürassiere: Ist als sonst. Ist als sonst.
Ist als sonst. Ist als sonst.
Wallenstein: Und eine Frage —
Chor der Kürassiere: Und eine Frage —
Wallenstein: Und eine Frage —
Chor der Kürassiere: Und eine Frage —
Wallenstein: Ja, eine Frage —
Chor der Kürassiere: Ha, eine Frage —
Wallenstein: Und. eine Fra — a — a — a — age —
Alle: Frei hat an das Schicksal, an das Schi — icksal.
(Fagott: Da — da — da — da.)
(Pauke: Bum!) k. t.
Indizienbeweis.
Die Bevölkerung von Rennes empört sich gegen
den Verdacht, dass der Mordbube, der das Attentat
auf Labori ausgeübt hat, ein Sohn ihrer Stadt gewesen
sein könnte.
Leider spricht aber seine Flucht dafür, dass er ein
Renner war.
Sie hat Recht.
Die vier Temperamente
Französische
Hertha: Du, Hilda,
ich bin dahinterge-
kommen, dass Du mich
belogen hast.
Hilda: Womit?
Hertha: Mir hast Du
gesagt, dass Du nie
radeln gelernt hast, und
jetzt erfahre ich, dass Du
seit mehreren Jahren
und auf mehreren Lehr-
bahnen die krampfhaf-
testen Versuche machst.
Hilda: Und was
weiter?
Hertha: Wie kannst
Du da behaupten, Du
hättest nie radeln ge-
lernt?
Hilda: Na, habe
ich’s etwa gelernt?
Manöver.
„Sie reisen? Darf
man fragen, wohin?“
„„Ich reise ins
Manöver.““
„Na, da haben wir’s,
Sie — Sie Verräther!“
Fruchtlose Drohung.
Mutter (zur Tochter):
Wenn Du noch ein ein-
ziges Mal ausgehst, ohne
mich um Erlaubniss zu
fragen, dann kannst Du
was erleben!
Tochter: Das ist es
ja gerade, was ich will,
Mutter: einmal was er-
leben.
Der Melancholiker.
Und thränenschwer dies Nashorn spricht:
„Wie ist die Welt schlecht eingericht’.“
Der Phlegmatiker.
War’ grösser noch die Nasenkuppe —
Dem Nashorn war’ auch dieses schnuppe.
Der Weise.
Doch hier mit pfiffigem Gesicht
Das weise Nashorn also spricht:
„WäP nicht das Horn der Nase mein,
Wie könnt’ ich da ein Nashorn sein!?“
Der Sanguiniker.
Dem stets fidelen Nas-
horn hier
Dem macht sein Horn recht
viel Plaisir.
Der Choleriker.
Doch wuthentbrannt dies
Nashorn schnaubt:
„Wer hat sich diesen Scherz
erlaubt?!“
2
LUSTIGE BLÄTTER
No. 36,