Straubtnöer^Bräu.
Bei den Wahlen zumWienerGemeinderath sollen
in fast allen Bezirken Wahlzettel im Namen ver-
storbener Wähler abgegeben worden sein, um die
W'enn wJr Todten erwachen. Wähler: Es ist nur wegen der Liberalen, die Kommissar: Sie heissen?
werden einen Mordsspektakel machen, wenn sie's Wähler: Franz Haxelhuber, Ew. Gnaden,
erfahren, denn ich wähle natürlich antisemitisch. Kommissar: Sie sind?
Kommissar: Ich werde sagen: es war Ihr Wähler: Todt, biti' schön.
letzter Wille. Kommissar: Ihre Wohnung?
Majorität der I.ueger-Partei zu sichern. .„..,, _ . „ ... . .„,... . ^ . ., •', , ■......
' . , •...••J^i, .... . . , ., , Wahler: Sehr gut. Den letzten Willen eines Wahler: Centralfnedhof, christlich - soziale
Wie sich die lictheiligtcn dabei benahmen, wird ., , , , ,. , ., , ...
Menschen werden auch die Liberalen nicht anzu- Abtheilung.
uns von einem Augenzeugen wie folgt geschildert: .
.„,... , „ * .,, ' T u tasten wagen. » Kommissar: Und was waren Sie früher?
Walller: Wunsch guten lag, meine Herren. ,
Ich komme, mein Wahlrecht auszuüben Kommissar: Ihr Name, mein Herr? Wahler: Lcbend.g; aber die Juden haben
Kommissar: Bitte um Ihren Namen. Wähler: Alo>s Hinterstoisser. "V hrf «"»bracht, kaiserlicher Herr Kommissar.
Wähler: Weiland Josef Ritter von Strobl, Kommissar: Ihr Gewerbe? Kommissar: Also wählen Sie den Anti-
mehrfacher Hausbesitzer und Antisemit. Wähler: Leiche. sem.ten?
Kommissar: Sie sind also gestorben? Kommissar: Ihre Legitimation? Wähler: Bitt' schön.
Wähler: Gestern Genirt Sie das? Wähler: Hier ist mein Todtenschein. Kommissar: Wackerer Mann! Erlauben Sie,
Kommissar: Wie können Sie denken, Herr Kommissar: Stimmt. Ihrem Wahlrecht steht dass ich Ihnen eine Thräne nachweine!
Baron! nichts im Wege. Sanft ruhe Ihre Asche! Wähler: Küss d' Hand, Herr Kommissar.
No. 26.
LUSTIGE BLÄTTER.
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Bei den Wahlen zumWienerGemeinderath sollen
in fast allen Bezirken Wahlzettel im Namen ver-
storbener Wähler abgegeben worden sein, um die
W'enn wJr Todten erwachen. Wähler: Es ist nur wegen der Liberalen, die Kommissar: Sie heissen?
werden einen Mordsspektakel machen, wenn sie's Wähler: Franz Haxelhuber, Ew. Gnaden,
erfahren, denn ich wähle natürlich antisemitisch. Kommissar: Sie sind?
Kommissar: Ich werde sagen: es war Ihr Wähler: Todt, biti' schön.
letzter Wille. Kommissar: Ihre Wohnung?
Majorität der I.ueger-Partei zu sichern. .„..,, _ . „ ... . .„,... . ^ . ., •', , ■......
' . , •...••J^i, .... . . , ., , Wahler: Sehr gut. Den letzten Willen eines Wahler: Centralfnedhof, christlich - soziale
Wie sich die lictheiligtcn dabei benahmen, wird ., , , , ,. , ., , ...
Menschen werden auch die Liberalen nicht anzu- Abtheilung.
uns von einem Augenzeugen wie folgt geschildert: .
.„,... , „ * .,, ' T u tasten wagen. » Kommissar: Und was waren Sie früher?
Walller: Wunsch guten lag, meine Herren. ,
Ich komme, mein Wahlrecht auszuüben Kommissar: Ihr Name, mein Herr? Wahler: Lcbend.g; aber die Juden haben
Kommissar: Bitte um Ihren Namen. Wähler: Alo>s Hinterstoisser. "V hrf «"»bracht, kaiserlicher Herr Kommissar.
Wähler: Weiland Josef Ritter von Strobl, Kommissar: Ihr Gewerbe? Kommissar: Also wählen Sie den Anti-
mehrfacher Hausbesitzer und Antisemit. Wähler: Leiche. sem.ten?
Kommissar: Sie sind also gestorben? Kommissar: Ihre Legitimation? Wähler: Bitt' schön.
Wähler: Gestern Genirt Sie das? Wähler: Hier ist mein Todtenschein. Kommissar: Wackerer Mann! Erlauben Sie,
Kommissar: Wie können Sie denken, Herr Kommissar: Stimmt. Ihrem Wahlrecht steht dass ich Ihnen eine Thräne nachweine!
Baron! nichts im Wege. Sanft ruhe Ihre Asche! Wähler: Küss d' Hand, Herr Kommissar.
No. 26.
LUSTIGE BLÄTTER.
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