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Chiffrirte Telegramme. 0^£n\ Warum???

Das Reichspostamt hat für w^«ta»jiMt Fragen ohne Antworten,

unsere wackeren Krieger in Ost- 'lEkX «MPHP

asien einVerzeichniss von Chiffren .-- „" , \ 1 1 Warum »zieht" es jedesmal,
ausgegeben, deren sie sich be- (^^W^W^k wenn ein FÜrSt "Zum FeHster
dienen können, um an ihre Ange- \f\ hinaus spricht?«
hörigen in Deutschland inhalt-
reiche und dabei doch billige /^M/M Warum wird eine Volksver
Telegramme zu befördern. So be- ' W ''jt Sammlung geschlossen, wenn
deutetz.B.05: „Befindenzufrieden- *. JwL, % .:. :f ein offenes Wort fallt?
stellend; Gruss;" 03: „Gefahrlos
erkrankt; im Lazareth in guter

Pflege;" 07: „Befinden fort- -~) %äSF' f " "'V L\ Warum hat der beschränkte

gesetzt gut." A f $8j» ;'• aHHUI^IHH^''' Unterthanenverstand immer Jas

Wie man sieht, werden in diesen, /^tLdj/ % unbeschränkte Vertrauen der

von der Post auf Vorrath herge- *mS^%\Sn^l?:^T^'• ' ' 4 ** JsSKk Fürsten?

stelltenTelegrammen die Schatten-
seiten des Soklatenlcbens, die nun W$fr* " iSSST ' • Warum ist es so rührend,
einmal bei keiner Campagne JE.L. £ '>j wenn ein Fürst seinem Volke
fehlen, nur lose gestreift, aber -^B^S^KK^h^U^^^^nm ^ ' Sei"e "Rechte" §iebt?
keineswegs erschöpft. Die rauhen

Bedürfnisse des Truppenlebens Warum kann ein Herrscher mit

werden bald eine Erweiterung des K m.-. . W \ ' W^ätk *° wenigen Worten auch den

Chiffren-Systems erheischen. Hier f^: .# : | ■ ,/. freiesten Mann fesseln?

einige Proben aus dem vervol
ständigten Katalog:

002: „Kann mich als Sohn ^JF , V ' " ^: • tl^F Warum kommt das rechte

eines Agrariers an das Büchsen- /')f J%^m^s. ^ Wort meist von links?

fleisch unmöglich gewöhnen."

040: „Sehr unruhig wegen \&£f " .v•v:'•""Ä¥'^•^^HÄ5®!^^*,''' ,», . , , ,

.. , . , ^"""^ ,.» ••;> •" • • ;«^TBB'2?^öP>' Warum bezahlt mancher Beamte

Ausbleibens von Nachrichten. *T>wZZ^405ir . ..... „ ,

.... „ . . . ._, .-•*■ >- ^ ein billiges Verlangen so

Karline, wenn Du nicht bald theuer?
schreibst, kehre ich heim und '* ' 4jf|ä?t(plA'^'ti Jit

drehe Dir den Kragen um, ohne ,Q+nQCi<?Pi if 7PP w/ • j- r> c u ■

. « O LUööocU I . Warum sind die Dorfschulen

n«^ zu Se en'. Lieber Gott, Du erbarmst Dir doch über wildfremde weniger Bildungs- als Spalier-

018: „Zu wenig rauchloses Menschen, warum erbarmst Du Dir nicht über mir! bildungsstätten? k t

Insektenpulver mitgenommen.

Zahllose Stiche am Körper."

052: „Kleiner Sonnenstich im Schatten." einei chinesischen Köchin. Die Kröte setzt Qgj- Bureatlkrat des ReisetlS.

003: „Um mich bemühen sich zwei mir Rattenschwänzchen in Dill vor. Nichts

Lazarethgehülfen, die sich wegen des für's Herz." Gewissenhaft kriecht er auf jeden Hügel,

Oberbefehls nicht einigen können." 058: „Gestern, Sonntag, zuviel Reis- Beäugt jedes Denkmal in der Stadt,

023: „Hier wird auch langsamer Schritt likör getrunken. Heute, Montag, starkes Stolz, dass er kein's übersehen hat,

geübt. Wenn ich das gewusst hätte!" Schädelweh. Bat zur Wiederherstellung der Nichts hält seine Schaubegierde im

007: „Einen Boxer zum Gefangenen Gesundheit um Urlaub nach Heringsdorf. Zügel____

gemachtundinmissverstandenerlnstruktion Urlaub verweigert; dafür Appell mit

wieder laufen gelassen. Drei Tage Mittel- zweiter Khaki-Garnitur. Die Woche fängt Doch wenn er Alles' Alles geseh

arrest bekommen." gut an!" Ruft aufathmend er: ,Gott sei Dank,--

078: „Entsetzliche Erfahrungen mit in war das schön!'

Der Kegel-Klub der Athleten.

No 34

LUSTIGE BLÄTTER.

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