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Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 25.1910

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No. 26, Reise- und Ferien-Nummer
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https://doi.org/10.11588/diglit.47454#0583
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Dotel-Crlaufchtes.


,/£>et nennt Oer tTTann XSrbolung, Oet er
04» jeden lag Oie t7afe an Oer Türe
plattörücPt unö TrinfgelOer ja^It."

„Ua, in beut Seebad bei|;t wivflid) weiter nidjts an!"

„meine ^ran bat Ked)t, bie Uns*
fi cf? t in beut v^otel ift wirFlid) gut."

Eine Hlpentour
in lebensgefährlichen Reimen.
CYd) fußt mit bcm XomufTcnflocf
2lb von Berlin jum föriftenflocf,
Um bann beim Sßirt von Soefchencn
Den SBanbcrburfl ju löfchenen.
9}?ein näcbfleö ^icl war SrtnbelwaW,
ÜBof)in ich mit bcm föünbel wallt’,
Unb wo ich miet; jur S'igcrwanb
hinauf alß füßuer Steiger wanb.
Olun, angcfcilt jum Slletfchhorn,
Ser Rührer hinten, 2llcp vorn,
Unb bei ber SBanbcrung burchß (Ußmccr
föergoß ich von ber Stirn ein Schweißmeer.
Surd? Stegenguß in grutigen,
£ieß itf) mich nicht entmutigen,
ßam naß biß jum Sefcbinnenfcc,
Ser ein ganj blauer S3tnncnfee.
3d? wagte nicht ben SRonte Stofa,
Sen irt? von unten fo wie fo fah,
Wogegen ich baß SJfattcrjoch,
Sbfcl?on eß auch fch? glatt, erfrort?.

£ßoju noch erfl beß Stebcnß viel?
5?cim fel?rt’ icl? über 2Öäbenßwt?l;
Um miet) vom föcrgraufcl? ju ernüchtern,
§ul?r ich ln einer Sour biß Schlüchtern.
3cl? unterbrach, weil ich gepäefloß,
91 ort) in s2lpolba, freilich jweefloß;
sIöaß tut man ba? in ganj ülpolba
Seft fein iöcrgnügungßparf, wie .Kroll ba.
9hm bin ich wicber im 23erlin’fchen,
5ch fann mir gar nirt?tß beff’reß wünfehen,
3ch üb’ mich in Sebanfcnmärfchen,
3m roten Büchern, 25acbcferfd?en. m.
Lange Lektüre.
©er ßanbgericl)tSbirettor Äartwig war
ein großer 3taturfreunb. Schon frühmorgens
um fecbS Uhr faß er im Satten, um ficb
beS erWacßenben SageS ju freuen.
„Sßte fchön beut bie Sonne auf gebt!"
fagte er, inbem er fiel) anfebiette, bie neuefte
9hichSgerichtSentfcI)cibung ju ftubicrcn. Unb
als er ben erften Saß biefer 9\eicbSgericbtS-
entfebeibung fertig getefen batte, fügte er
binju: „Unb Wie febön bie Sonne beut
unter gebt!"

Jdeenverbtndung.
(3m 23abnbofSrcftaurant): „9?u, 99hier,
wo fommen Sic her?"
„„2luS Sjenftocbau.""
„Kellner! Seben Sic mir auch ’n
3abnftocbcr!"
Hn der rufrifeben Zollgrenze.
„Unb waS haben Sie ba im 9\etifule?"
„„Nichts 3ollbareS, Sberr Beamter, iS
fiel) nurr meinje gefamte ßjeibwäfcbe.""
,,They like better . . .“
3u Äerrn 20^aag, bcm 3nl)abcr eines
internationalen 9\eifcburcauS, tarnen jWei
rei^enbe junge Snglänberinncn, um ibn über
eine QSeränberung in ihrer 9xeifebiSpofition
ju orientieren. Sie wollten nicht mehr ben
2CQittagS=, fonbern ben ^achtjug benußen.
3u ihrer Übung fpreeben bie ©amen auch
hier ein allerliebft flingenbeS ©eutfeb, troß-
bcm Äerr 9)iaag baS Snglifcbe natürlich
wie ein Snglänber beherrfcht.
„Uiffcn Sie, Ziffer 2D?aag," fagte bie
Äübfcheftc mit reijenbem 2lugcnauffcl)lag,
„uir lieben beffer 9eacl)tS elf Uhr breißig, als
Mittags swölf Uhr jebn!"

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