Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands — 29.1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19917#0073
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Staatsdiner.

Potage oeufs pourris.

©er ^reigbireffor: (Siedens, id) habe ba ein Telegramm —
in Sicbenfircpen werfen fie ben Beamten bie fünfter ein.

©er Unterftaatgfefrefär: 93ergeffen 6ie nkpf, bafj 6ie bie
©affin beg ©ifenbapnpräfibenfen ju ©ifcp geführt haben!

©er i^reigbireffor: 6ie meinen — ich fod? . . .

©er Unterftaatgfefrefär: 6ie (ollen fiep 3hrer ©ante mibmen!

Saucisson de Schilda. Salade revolutionäre.

©er -Sbaugpofmeiffcr: ©Redens, man telephoniert aug
Siebenfachen: „©g faden Schüffe . . ."

©er Unterffaafgfefretär: 9vicptig, bah icp’g nicht »ergeffe:
ben Seit feroicren Sie fd)on jum nächften ©ang!

©er -Joaugpofmeifter: Sod ich nach Siebenftrd;cn?

©er Unterftaatgfefrefär: Abhängen! . . . Unb gut
frappierten Seft.

Noisette de veau ä la Prefet. Sauce Pommes d’amour.

©er ^reigbireftor: ©jaedenj, ich befomme ba mieber ein
©elegramtn: bie ©lufftänbifcpcr. in Siebenfirchen äfd)crn bie ‘polisei-
ftation ein.

©er Unterftaafgfefrcfär: 3dj halte bag für übertrieben.
Übrigeng 3hre Nachbarin hat nichts 3« frinfen. ©iefjen Sie hoch ein!...

Vol-au-Vent ä la Schoeppenstedt.

©er ioaughofmeifter: ©ysedens, man telephoniert (oeben
aug Siebenfachen: bie ©Xrtiderie hat Paubipen aufgefahren . . .

©er Unter ft aatgfefrefär: 2ld), bann mirb ja halb 9\uhe
fein. Äaubihen beruhigen fehr.

Pieds de lievre rötis ä la Saverne.

©er itreigbireffor: Siedens, man telegraphiert mir, bie
©tufrührerifchen gerftreuen fich aufgeregt in bie Käufer, ©ag
©Jtiüfär oerfolgt fie . . •

©er Unterftaatgfc! refär: Schn Sie — fehlt Sie . . ,
befehlen ©näbigfte noch Seft?

Plumpudding brülant ä l’Imbecile.

©er ioaughofmciffer: ©g brennt, ©Redens — man tele-
phonierf eben, Siebenfird)en brennt an aden oicr ©efen.

©er Unterftaafgfefretär: 23lofj an oieren? . . . ©Iber
man fiept’S oiedeichf oon pter aug, mag? 9)?an fod ben Kaffee
auf ber ©erraffe fermeren! M. Sp.

©)cr nbgelehtm
^lafftfer.

21ug befonberer
Q3eranlaffung fodfe
bei 5\rod eine QBopl»
tätigfeitgoorftedung
arrangiert merben,
unb eine ber ‘patro-
ninnen fchlug oor,
Scpiderg „£icb oon
ber ©lode" mit »er-
teilten 9\odcn 3ur
9luffüprung 31t brin-
gen. ©er ©ireffor
aber (bamalg nod>
5\rod--©ngcl) mehrte
ab: „©ie ©locfc

fönnen mir nicht
machen; im ubli-
fum fennt fie je ber
©9c en fcf> augmenbig,
unb meine Schau*
fpieler müffen fie erft
lernen!"

©)cr Jpgnbclgmann

3ofef QBaffcrbergcr
fodmit9ebntgenftrah-
len bcpanbelt merben.
©cr'profcfforgibtbcr
©Iffiffenfin ©Inmeifun*
genunbfcbliept: „2llfo,
Fräulein, brei 9)2mu-
fen!" — 21 lg ber‘pro-
feffor bag 3imnier
»erlaffen hat, nähert
fiep 3ofcf Qßaffcr-
berger ber ©Iffiftentin
unb flüftert ipr 31t:
„^räuleinlcbcn, fünf
93cinutcn!"

£)te pcrfannte

©rofftabt.
2luf einer ©öanbe-
rung burd) bie2llpen
mar eg, jenfeitg ber
reicpgbeutfd)en©ren3-
pfäple. ©er Rieden,
ber mir 3ur ©infepr
beftimmt mar, mutete
cfmag pinfermälbe-
rifcp an, befafj aber
frop feiner Kleinheit
eine 'poftanftalt. llnb
hier feprieb id) einen
refomntanbierfen
93rief, ben icp bem
amficrcnbcn 'poft-
mäbepen 31m ©3e-

förberung übergab.

©ag „9?toibl", bem
bie ©rfgbescidmung
©Berlin nicht geläufig
mar, blätterte heftig
in einem biefen 93er-
äeiepnig unb gelangte
nach einer 9lRinufe
311 bem nieberfchmet-
fernben ©rgebnig:
„23erlin, — ©Ber-
lin, — — bög pat
fa SPofcpt!"

©u^märmem.

„3ft eg nicht herr-
lich Pier, gnäbigeg
©räulcin?"

„„©Icp ja! QBenn
bie ©Berge nichtmären,
fönnte man benfen,
man fei im © i g -
p a l a ft!""

Bei der Kartenlegerin.

„Die Karten liegen juf, eens, zwee, drei, viere, fünfe, fechse, fieben,
Carobube, een Herr liegt uff de Stube, een blonder — aber un hier, Zwillinge,
dunkle, Freilein, Sie kriegen noch zWee Kinder —

„„Frau Dreyer, un von de Heirat fteht wieder nifchf drinn

2

No. 4
 
Annotationen